10 Tipps zum Umgang mit der CSRD

Mit der Corporate Social Responsibility Directive (CSRD) hat die EU eine neue Phase der Nachhaltigkeitsberichterstattung eingeleitet. Sowohl Umfang als auch Anzahl der berichtspflichtigen Unternehmen werden erheblich erweitert. Für Unternehmen bietet die Direktive aber nicht nur einen (alternativlosen) Orientierungsrahmen. Sie kann darüber hinaus eine Reihe von Vorteilen bringen, indem sie Risiken und Verbindlichkeiten mindert, resilienter macht und neue Chancen in der „grünen Wirtschaft“ eröffnet. Leider sind das Verständnis und vor allem die Umsetzung der CSRD aufgrund ihrer komplizierten Struktur kein Kinderspiel, besonders am Anfang. Aber zum Glück gibt es Abhilfe. Wir geben Ihnen 10 wertvolle Tipps. CSRD in a nutshell Die CSRD ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem einheitlichen Format der Nachhaltigkeitsberichterstattung und einer der bedeutendsten Schritte in der externen Unternehmensberichterstattung seit vielen Jahren. Die CSRD soll die Transparenz und Rechenschaftspflicht von Unternehmen in Bezug auf ökologische, soziale und Governance-Themen (ESG) Durch die Förderung von mehr Transparenz, Rechenschaftspflicht und Stakeholder-Engagement versucht die CSRD, positive soziale und ökologische Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig die langfristige Wertschöpfung für Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes zu fördern. Durch die künftige Aufnahme der Nachhaltigkeitserklärung in den Lagebericht eines Unternehmens wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung künftig auch rechtlich dem Bilanzbericht gleichgestellt sein. Nachhaltigkeitserklärungen im Rahmen der CSRD müssen anhand der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) erstellt werden. Diese wurde von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) entwickelt und von der EU-Kommission im Rahmen delegierter Rechtsakte verabschiedet. Alle ESRS-Standards zusammen bestehen aus über 1000 Datenpunkten, was viele Unternehmen vor eine große Herausforderung stellt. Als EU-Direktive muss die CSRD (im Gegensatz zu einer Regulation) in die nationalen Gesetze überführt werden. Ein entsprechendes Umsetzungsgesetz in Deutschland steht aktuell noch aus. Allerdings wurde den zuständigen Ministerien und Stakeholdern bereits ein Entwurf zur Kommentierung vorgelegt. Kernstück der CSRD (und ESRS) Das Kernstück der CSRD ist die Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit in der Nachhaltigkeitsberichterstattung bedeutet, dass Unternehmen Nachhaltigkeitsthemen sowohl danach beurteilen müssen: wie sich ihre Tätigkeit auf das jeweilige Thema auswirkt (Inside-Out), als auch danach, wie die Nachhaltigkeitsthemen selbst das Unternehmen und seine Arbeit beeinflussen (Outside-In). Die ESRS-Standards verlangen die Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte in Bezug auf die Wesentlichkeit der Auswirkung (Impact Materiality) sowie auf die finanziellen Aspekte (Financial Materiality). Welche Nachhaltigkeitsaspekte bewertet werden müssen, wird von den ESR-Standards vorgeben. Die Liste soll mit unternehmensspezifischen Themen erweitert werden (vgl. dazu ESRS1 AR16 ff. in der Fassung vom 22.12.2023). Ziel der CSRD Die CSRD soll einen wesentlichen Beitrag für die Umsetzung des European Green Deal zur Schaffung eines vollständig nachhaltigen Wirtschafts- und Finanzsystems innerhalb der EU leisten. Dafür soll die Direktive die Berichterstattungspraktiken innerhalb der EU vereinheitlichen und verpflichtende Standards für Nachhaltigkeitsberichte einführen. Diese Standardisierung soll aussagekräftige Vergleiche zwischen Unternehmen ermöglichen und Investoren, Verbrauchern und anderen Stakeholdern fundierte Entscheidungen erleichtern. Das große Ziel ist es, dadurch Finanzmittel in nachhaltigere Geschäftsmodelle und Unternehmen zu lenken. 10 Tipps für den Umgang mit der CSRD Kerngeschäft mit vor und nachgelagerten Wertschöpfungsketten definieren Um die Nachhaltigkeitsthemen der von ESRS geforderten Themen bewerten zu können ist es wichtig, das Kerngeschäfte Ihres Unternehmens und die daran geknüpfte vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette zu definieren (vgl. ESRS 1 §62 ff., 22.12.2023). Mitarbeiter schulen und Kapazitäten aufbauen Stellen Sie die nötigen Ressourcen innerhalb Ihres Unternehmens bereit und benennen Sie Verantwortlichkeiten, um Durchführung und Umsetzung der von den ESRS-Standards geforderten Berichterstattung sicherzustellen. Führen Sie Schulungen für Ihre Mitarbeiter durch, um das Bewusstsein für nicht-finanzielle Themen zu schärfen und die Fähigkeiten zur Berichterstattung über die neue Thematik zu stärken (vgl. CSRD Standards Delegated Act, §23). Wesentlichkeitsanalyse durchführen Führen Sie eine gründliche Wesentlichkeitsanalyse durch, um die wesentlichen finanziellen und nicht-finanziellen Themen zu identifizieren, die für Ihr Unternehmen und Ihre Stakeholder von entscheidender Bedeutung sind. Dies ist ein strategisch wichtiger Schritt, da Sie damit aus den über 1000 Datenpunkte, diejenigen herausfiltern, die für Ihr Unternehmen relevant sind! Richten Sie sich nach der vorgegebenen Vorgehensweise der ESRS-Standards. Ein hilfreicher Leitfaden zur Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurde von der EFRAG hier bereitgestellt (pdf-Download). Stakeholder konsultieren Konsultieren Sie Ihre Stakeholder aktiv, um ein besseres Verständnis für deren Erwartungen und Bedürfnisse zu entwickeln und sicherzustellen, dass relevante Themen in Ihrem Bericht adressiert werden. Nutzen Sie die Daten, um stillen Beteiligten eine Stimme zu geben. Bemühen Sie sich um ein gezieltes Engagement zu bestimmten Aspekten, um mit Experten in die Tiefe der Thematik gehen zu können. So werden Sie die Relevanz der Themen auch aus anderen Perspektiven bewerten. Holen Sie nicht alle Stakeholder mit ins Boot, sondern nur jene, die auch mit den jeweiligen Nachhaltigkeitsthemen in Verbindung stehen. (vgl. CSRD-Standards delegated Act, ESRS1 §22, AR7) Integration von Nachhaltigkeits-Risiken und -Chancen Die CSRD betont die Bedeutung, Nachhaltigkeitsaspekte in unternehmerische Entscheidungsprozesse zu integrieren. Unternehmen werden dazu verpflichtet, Informationen darüber offenzulegen, wie sie Nachhaltigkeitsrisiken identifizieren, bewerten und steuern. Durch die Einbindung von Nachhaltigkeit in Ihre strategische Planung und das Risikomanagement kann Ihr Unternehmen Risiken mindern, Chancen nutzen und ihre langfristige Widerstandsfähigkeit verbessern. Integrierte Berichterstattung anstreben Streben Sie danach, finanzielle und nicht-finanzielle Informationen in einem zusammenhängenden Bericht zu präsentieren, um ein umfassendes Bild der Leistung und Auswirkungen zu liefern. (vgl. CSRD-Standards delegated Act) Internationale Standards und Rahmenwerke anwenden Verwenden Sie anerkannte internationale Standards und Rahmenwerke wie die GRI-Standards oder den TCFD-Rahmen, um Ihre nicht-finanzielle Berichterstattung zu strukturieren und zu verbessern. Planen Sie Zeit für die finanzielle Bewertung der Nachhaltigkeitsthemen ein und unterschätzen Sie diesen Punkt nicht. Er erweist sich für die meisten Unternehmen, die bislang nicht berichtspflichtig waren, als die größte Challenge. Regelmäßige Überprüfung und Verbesserung vornehmen Überprüfen Sie regelmäßig Ihre nicht-finanzielle Berichterstattung und identifizieren Sie Möglichkeiten zur Verbesserung. Damit können Sie sicherstellen, dass Ihre Berichte aktuell und relevant bleiben. Best Practices austauschen und lernen Tauschen Sie sich mit anderen Unternehmen und Branchenorganisationen aus, um Best Practices im Umgang mit der doppelten Wesentlichkeit zu teilen und voneinander zu lernen. Lesen Sie bereits veröffentlichte Nachhaltigkeitsberichte, die sich an die ESRS-Standards anlehnen, um sich ein Bild von dem Umfang der Daten innerhalb der Berichterstattung machen zu können. Als Beispiel anbei der Ørsted Annual Report 2023 (pdf-Download). Externe Unterstützung suchen Suchen Sie sich Experten als Unterstützung für die Umsetzung der Berichterstattung nach der CSRD. Insbesondere die Anforderung, Berichte im European Single Electronic Format (ESEF) zu erstellen, erfordert fast immer die Einbindung externer IT-Berater. Auch das Verständnis der Richtlinie und die Interpretation der Datenpunkte stellt eine Herausforderung dar. Wir helfen Ihnen gerne weiter. Im ersten Schritt zum Beispiel mit einem CSRD-Readiness-Check. Hier erfahren Sie mehr.   Fazit Für Unternehmen, die den Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft anstreben, bietet die CSRD einen Orientierungsrahmen, der Ihnen den Weg zu verantwortungsvollen und widerstandsfähigen Geschäftspraktiken weist. Darüber hinaus kann die Einhaltung der CSRD den Unternehmen eine Reihe von Vorteilen bringen, wie beispielsweise ein positives Image, ein besseres Risikomanagement, Zugang zu Kapital und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit. Indem Sie Nachhaltigkeit zu einem zentralen Geschäftsprinzip machen, können Unternehmen nicht nur Risiken und Verbindlichkeiten mindern, sondern auch von den sich bietenden Chancen in der grünen Wirtschaft profitieren. Die Umsetzung der CSRD anhand der ESRS-Standards ist für die meisten Unternehmen auf Grund ihres komplizierten Aufbaus und Verständnisses jedoch nicht nur ein Meilenstein, sondern auch eine Herausforderung.  Sie benötigt, besonders im ersten Moment, einen hohen Ressourcenaufwand.

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