11 Gartentipps, die ich gern von Anfang an gewusst hätte

Nach 25 Jahren im Garten wird es allerhöchste Zeit, dir die Gartentipps zusammenzufassen, die mir am Anfang gefehlt haben. Seit langem erleichtern sie mir das Gärtnern sehr, haben zu attraktiven Beeten und gesundem Pflanzenwachstum geführt. Schon seit einiger Zeit spukt es mir im Kopf herum, die wichtigsten Gartentipps aus meinen nunmehr 25 Gartenjahren für dich zusammenzufassen. Denn wer weiß: Vielleicht machst du es dir an der einen oder anderen Stelle ja schwerer als nötig oder verpasst mögliche Stellschrauben, mit denen dein Garten das gewisse Etwas bekommt? 1. Gartentipp: Boden sollte nicht umgegraben werden. Beginnen wir bei den Gartentipps mit dem Boden, denn die Bedeutung eines guten Gartenbodens kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Pflanzen brauchen für gesundes Wachstum kräftige Wurzeln und dafür ein ein lockeres Substrat. Du musst es ihnen also leicht machen, sich auszudehnen. Den Boden tief umgraben musst du dafür aber nicht. Im Gegenteil würdest du die Bodenstruktur mit den lichtscheuen Bodenlebewesen im unteren und die lichthungrigen im oberen Bereich durcheinanderbringen. Wenn du Pflanzen neu einsetzt, muss das Pflanzloch geräumig groß sein und die Erde kräftig gelockert werden. Ansonsten genügt es (außer bei extrem verhärteten Lehmböden), den Boden mit einem Grubber zu lockern oder mit einem Sauzahn zu durchziehen. Klingt entspannt, oder? Mit dem Sauzahn lockerst du den Boden ohne durch Umgraben die Bodenschichtung zu (zer)stören 2. Hungrige Pflanzen auf gesunde Weise satt bekommen. Ohne was zu futtern können Pflanzen nicht gut wachsen, da geht es ihnen ganz wie uns. Wie viel im Boden an den notwendigen drei Grundnährstoffen Phosphor, Stickstoff und Kalium vorhanden ist, und was du zuführen musst, kannst du nur mit einer Bodenprobe herausfinden. Alle drei Jahre schickst du dafür zum Start in die Saison etwas Boden in ein Labor und bekommst anschließend die Ergebnisse zugeschickt (kostet nur einen überschaubaren Betrag). Inklusive genau auf dich zugeschnittener Düngeempfehlung. Wie es genau geht, kannst du hier nachlesen. Ich empfehle für ein natürliches Gärtnern auf jeden Fall organisch-biologische Dünger (Kompost, Hornspäne, guanohaltige Volldünger) und den Verzicht auf chemisch-mineralische Produkte. 3. Der Häcksler könnte Kompostplatz ersetzen: Mulch direkt ausbringen. Ich bin ein großer Kompost-Fan für eine natürliche Düngung. Man kann es dazu wie in der Natur machen und auf spezielle Kompostplätze verzichten. Es nennt sich Flächenkompostierung, bei der du zurückgeschnittene Pflanzenreste direkt wieder auf den Boden bringst. Damit das sogar schön aussieht und die Bodenlebewesen das Material schnell verwerten können, empfehle ich das Häckseln des Schnittguts. Das Bedecken des Bodens nennt sich mulchen und schützt den Boden zusätzlich vor Austrocknung sowie dem Anflug von unerwünschten Beikräutern. Wichtig für gesunde Nährstoffe ist überdies, dass du im Herbst das herunterfallende Laub nicht wegbringst, sondern in den Beeten liegen lässt (nur vom Rasen musst du es wegen Fäulinisgefahr wegrechen). Häckselschnitt als Mulch im Küchengarten 4. Pflanzen effizient gießen. Wenn ich im Sommer abends im Garten sitze, laufe überall die Sprenger. Richtig clever ist das jedoch nicht. Warum? Das Wasser wird zum Gutteil verschwendet, weil es primär auf den Blättern landet. Es trocknet dort abends auch nicht ab, worüber sich vor allem Pilzkrankheiten und Nacktschnecken freuen. Besser ist es daher, morgens zu gießen selten, aber ausgiebig, und auch nicht auf die Blätter, sondern direkt an die Wurzeln. Deinen Durst könntest du durch überbraust zu werden ja auch nicht stillen. ;-) Mehr zum smarten Wässern findest du hier. 5. Wachstum durch Schnitt und Lenkung fördern. Du hast keinen Plan von Gehölzschnitt? Dann merk dir diese Regel: Mit einem Schnitt regst du die Pflanze an, aus den so genannten Augen neu auszutreiben. Daher ist wichtig zu bedenken, wo du den Austrieb haben willst. Bei einer Beetrose ist es wahrscheinlich auf Kniehöhe schön, wenn sie sich dort verzweigt, bei einem Strauch wie einer Forsythie aber nicht, wenn sie auf Augenhöhe eine Art Schirm von Neutrieben bildet (wie häufig zu sehen). Daher im Zweifelsfall die Triebe lieber nicht in der Länge irgendwo einkürzen, sondern überalterte Triebe direkt unten am Boden entfernen. Es bildet sich dann aus der Basis komplett neuer Wuchs. Übrigens gibt es Gehölze, die blühen (und fruchten) am so genannten diesjährigen Holz. Wer sie nicht kräftig schneidet, bekommt keine zufriedenstellende Blüte. Schmetterlingsflieder, Kalifornischer Flieder, Winterjasmin, Hibiskus, Beetrosen, Weintrauben, Kiwi und Herbsthimbeeren gehören dazu. Sie werden also im Frühjahr kräftig heruntergeschnitten, um das Wachstum ihrer im selben Jahr blühenden Blütenzweige anzuregen. Vermehrtes Triebwachstum kannst du bei Gehölzen auch fördern, indem du, zum Beispiel bei Kletterrosen, ihre Triebe Richtung Waagerechte biegst. Überall dort wird ein schlafendes Auge geweckt und beginnt auszutreiben. Durch Aufbinden im Zickzack verhinderst du somit ein Verkahlen im unteren Pflanzenbereich. Bei sommer- und herbstblühenden Stauden kannst du den Wuchs buschiger werden lassen und die Standfestigkeit erhöhen, wenn du ihre Triebspitzen Ende Mai über einem Blattpaar abknipst. Auch sie bilden dann dort Seitentriebe und du hast statt einem Haupttrieb mehrere Seitentriebe. Man nennt das auch den Chelsea Chop, den du z.B. für Phloxe, Astern, Purpursonnenhüte und Sonnenbräute durchführen kannst. Auch ausgesäte Sommerblumen wie Cosmea oder Wicken werden buschiger, wenn du sie von Anfang an immer wieder etwas entspitzt. Rosenschnitt: Über dem Auge (rötlicher Knubbel links) wird schräg geschnitten Über einem Blattpaar wird die Spitze entfernt 6. Pflanzenversteher sein: Auf die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzen achten. So wie ein Eisbär und ein Kakadu unterschiedliche Vorlieben haben, passen auch nicht alle Pflanzen mit ihren Bedürfnissen zueinander. Was bei uns im Handel für den Garten angeboten wird, kommt aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt und hat selbst nach Bearbeitung durch Pflanzenzüchter meist noch die Vorlieben der Ahnen in den Trieben. Achte daher darauf, dass du deine Bedingungen wie sonnig/schattig, Sandboden/Lehmboden, trocken/feucht sowie den zur Verfügung stehenden Platz analysierst und dann für den Standort ausschließlich zu Pflanzen greifst, die dazu passen. (Es gibt für alle Bedingungen sehr gute Lösungen!) Ich nenne das artgerechte Pflanzenhaltung und sie spielt als Gartentipp eine Schlüsselrolle für erfolgreiches Gärtnern. Kommen alle mit Sonne und Trockenperioden zurecht: Echinacea, Gaura, Agastache, Perovskia. 7. Nachhaltige Blütenpracht durch gemischte Beete. Ein Beet blüht viele Jahre lang immer wiederkehrend und sieht besonders gelungen aus, wenn du verschiedene Pflanzengruppen kombinierst. Für das Grundgerüst bieten sich Gehölze an, dazu kommen Stauden und Zwiebelblumen. Gehölze sind Pflanzen, deren Triebe holzig starr werden wie klassische Sträucher, aber auch Rosen und Hortensien sowie Buchsbaum gehören dazu. Stauden sind so genannte krautige Pflanzen, die mit ihren weichen Trieben im Winter zurückfrieren, aber im Frühling neu durchtreiben. Zwiebelblumen kennen wir alle mit ihren berühmten Vertretern von Schneeglöckchen über Tulpen und Narzissen bis hin zu Dahlien. Alle drei zusammen ergeben eine tolle Gemeinschaft für ein Beet. Einjährige Pflanzen lasse ich hier außen vor, da das Gärtnern mit ihnen eher anstrengend und herausfordernd ist. Warum? Die Anzucht ist aufwändig und muss jedes Jahr von neuem erfolgen. Gemischtes Beet im berlingarten 8. Gartentipp: Ein ganzjährig attraktiver Garten. Es wird durchgeblüht: Es gibt blühende Gehölze, Stauden und auch die immergünen Gewächse, die den Garten selbst zur tristen Winterzeit attraktiv machen. Es blüht nicht, gibts nicht. Achte auf die Blütezeiten deiner Pflanzen und plane für alle Beete auch solche ein, die Winterblüten zu bieten haben. Ein weiteres Plus: Diese Blüher duften oftmals auch besonders schön, sodass du sie dicht an einen Weg setzen solltest, an dem du häufig vorbei kommst. Schreib dir auf jeden Fall Lenzrosen Helleborus, den Schneeball Virburnum bodnantense Dawn sowie die Zaubernuss Hamamelis auf deinen Einkauszettel. Als Ergänzung sind immergrüne Pflanzen toll, die auch im tiefsten Winter schön grün strahlen. Das beginnt bei den Rhododendren und endet bei den robusten Buchs-Ersatzpflanzen wie der Stechpalme Ilex crenata. Lass über den Winter bitte auch möglichst deine Schere im Schuppen und die Pflanzen stehen. Das ist für sie der beste Winterschutz, ist wegen der Insekten und Vögel ökologisch sinnvoll und bietet Schneeflocken auch noch einen hübschen Landeplatz. Zurückgeschnitten wird dann langsam ab Februar/März, je nach Witterung. Toller Duft im Januar: Zaubernuss Hamamelis 9. Wow-Effekt durch klotzen statt kleckern. Hier eine Pflanze, dann ein Meter braune Erde mit vielleicht noch einigen unerwünschten Beipflänzchen, dann die nächste Pflanze. So kommt keine Begeisterung im Garten auf. Zehn Krokusse setzen? Stell dir deren Wirkung vor. Sie wird nicht allzu umwerfend sein. Aber 100 sind schon besser. Oder 500 günstig geschnappt zum Ende der Blumenzwiebel-Verkaufssaison. Dann entwickelt sich langsam eine Art Fernwirkung. Genauso verhält es sich auch mit den Stauden. Wo du zu drei Exemplaren tendierst, wähle fünf. Das ergibt einen erkennbar großen Farb- und Formenklecks. Dafür reduziere die Anzahl an unterschiedlichen Pflanzen. Denn wenn es bei der Anzahl pro Sorte mehr ist mehr heißt, solltest du die Anzahl an unterschiedlichen Pflanzen nicht zu groß halten. Lieber auf wenige Pflanzen setzen, die bei dir gut gedeihen, von denen aber richtig viele nehmen. Nackte Erde sollte spätestens im Mai nicht mehr zu sehen sein, sondern alles von Pflanzen bedeckt. Mehr ist mehr: Toller Effekt mit vielen Zierlauchen Allium 10. Kein Platz? The Sky is the Limit. Mein Garten ist zu klein, um richtig schön zu blühen. Stopp, das gilt nicht. Wenn du in der Fläche wenig Platz hast, nutze die Vertikale. Pergola, Rosenbogen, Obelisk oder eine Kletterpflanze im Baum und am Gartenhäuschen bieten meterhohe Blütenfläche und sorgen für Üppigkeit und Romantik. Rosenfülle über Gartenbank 11. Rasen-Stress muss nicht sein. Ein Blumenrasen als Alternative. Wer mit dem Gärtnern anfängt, macht sich oft besonders viele Gedanken über seinen Rasen. Obwohl es inzwischen viele Menschen gibt, die aus ökologischen und Bequemlichkeitsgründen (ein schöner Rasen macht sehr viel Arbeit!) auf Rasen verzichten, gehöre ich zu denjenigen, die eine ruhig grüne Fläche in Kombination mit üppigen Beeten schätzen. Aber: Mein Rasen ist inzwischen ein Blumenrasen, in dem sich allerlei Kräuter von Gändeblümchen, Klee, Ehrenpreis bis Gundermann ein Stelldichein geben. Gemäht wird seltener, nur alle zwei Wochen. Das spart Wasser und die Beikräuter sorgen mit ihrem Laub auch da für Grün, wo die Rasengräser in Trockenperioden braun beigeben. Gartentipps in Hülle und Fülle: Gartenkurs BlütenGarten. Wenn du Lust auf noch weitere Gartentipps für einen herrlich blühenden Garten hast, dann empfehle ich dir meinen Gartenkurs BlütenGarten, der Menschen hilft, mit einfachen Mitteln und pflegeleichten Pflanzen ihre persönlichen Traumbeete zu gestalten. Einen grünen Daumen braucht es dafür nicht. Hier findest du alle Infos dazu: Gartenkurs BlütenGarten Und nun verbleibe ich mit herzlichen Grüßen. Wenn du Fragen oder Hinweise zu den Gartentipps hast, freue ich mich wie immer über deinen Kommentar! Der Beitrag 11 Gartentipps, die ich gern von Anfang an gewusst hätte erschien zuerst auf berlingarten.

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