36,5 Grad: Uwe Gronau Klaviere lügen nicht

Vier Worte, eine Botschaft: „My piano never lies!“. Was auf den ersten Blick daherkommt wie ein schnulziger Liebesroman von Utta Danella oder eine vor seichten Harmonien triefende Schnulze des Soft-Pianisten Richard Clayderman begleitet den Bocholter Musiker und Komponisten Uwe Gronau durch sein ganzes musikalisches Leben. Eine seiner Singles heißt so. Und auch dem momentan in Arbeit befindlichen Notenbuch hat der 58-Jährige den Titel „My piano never lies“ gegeben. Uwe Gronau und sein manchmal gnadenlos ehrliches Klavier, eine untrennbare, kreative und erfolgreiche Beziehung. Die Bilanz des Bocholters: 17 CD’s veröffentlicht, mit dem von Sängerin Sandra 1988 gesungenen Song „Secret Land“ einen millionenfach verkauften Hit komponiert und mehrere Bücher geschrieben. 1987 trat er bei der 750-Jahr-Feier von Berlin im Olympiastadion vor 70.000 Zuschauer auf. 2012 war Uwe Gronau dann mit dem Album „Time Rider“ als einer von weltweit fünf Musikern für den ZMR-Award der amerikanischen Radio-Gesellschaften in der Kategorie „Best Vocal Album of the Year“ nominiert. Und doch kennt ihn in der Heimat kaum noch jemand. Enttäuscht? „Na ja, in Bocholt hat man es als Künstler nie so ganz leicht gehabt“, bilanziert der ehemalige Lehrer. Uwe Gronau lebt zurückgezogen. Er wohnt allein, wenn auch keinesfalls einsam am Rande des Stadtwaldes. Musik bestimmt seinen Alltag. Komponieren, produzieren, publizieren. Dass er nicht mehr oft im Fokus der Öffentlichkeit steht, liegt unter anderem an einer hartnäckigen Krankheit. Uwe Gronau leidet an Dopaminmangel. Der fehlende Botenstoff im Körper beeinträchtigt seinen steifer wirkenden Bewegungsapparat. „Zum großen Glück aber nicht die Hände“, meint der Musiker erleichtert. Manchmal wird er vom Sekundenschlaf übermannt. Das war auch ein Grund, warum er vor einigen Jahren seinen Beruf als Musiklehrer am St.-Georg-Gymnasium an den Nagel hängen musste. Uwe Gronau hatte Glück im Unglück. Gerade als seine Pädagogenlaufbahn endete, nahm seine Komponistenkarriere wieder Fahrt auf. Der Bocholter fand mit Randall Davis einen Manager in den USA. Der Agent promotet seitdem die Scheiben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit großem Erfolg. Was aber ist das für ein Musik, der die Bocholter produziert? Apples Online-Musikladen iTunes führt Gronaus Alben in der Kategorie „New Age“ oder „Jazz“. Er selbst beschreibt sie als poppigen Chillout-Groove rhythmisch „irgendwo zwischen Phil Collins und Sting“, so Gronau. Meist handelt es sich um Instrumentalstücke. Manchmal aber singt Uwe Gronau auch dazu. Das führt ihn gedanklich zurück zu den Anfängen mit den Bocholter Bands Crysis, Traav, Sternberg und Frabrique. Der 58-jährige erinnert sich an die 70er, „als wir den Stadtmusikpreis des WDR in Münster gewonnen und ein Konzert im berühmten Jovel gegeben haben“. Er spricht von seiner Kindheit, die geprägt war von der Musikleidenschaft seines Vaters Lotar Gronau. Im Haus des bekannten Bocholter Musikpädagogen und Chorleiters und seiner Frau Brigitte, einer ausgebildeten Sopranistin, war Musik allgegenwärtig. Sohn Uwe, streng beobachtet und geführt vom Vater, lernte Klavier. „Nicht immer gern“, wie er zugibt. Manchmal wollte er lieber nur mit den Freunden Fußball spielen. „Dann habe ich meine Übungen auf Kassettenrecorder aufgenommen und abspielen lassen, während ich draußen war“, berichtet der Bocholter. Sein Vater Lotar dachte derweil, der Sohn übe feißig bis zu dem Tag, als die Batterien langsam den Geist aufgaben, und die Kassette zu leiern begannt. Die Täuschung flog auf und eine Strafe folgte auf dem Fuße. Uwe Gronau mag solche witzigen Anekdoten. Er erzählt sie viel und vor allem gerne. Manche schreibt er sogar auf. Seit einigen Jahren verfasst der Musiker Kurzgeschichten. „Zucker, Zaster und Zement“, heißt sein neuster, gemeinsam mit Michael Höing verfasster Band, „Avantgarde, Chopin und frische Blumen“ ein älterer. Mit „Senor Morales“ hatte sich Uwe Gronau bereits 2006 an einem Roman versucht. Doch Schlagzeilen macht er damit nicht. Anders mit seiner Musik. Noch heute Uwe Gronau Tantiemen, wenn irgendwo auf der Welt Sandras „Secret Land“ im Radio gespielt wird. Viel erhofft er sich von seinem neuesten CD „Living in paradise“. Die Single „Remarks you made“ hat der Bocholter ausgekoppelt und eigens dafür ein Musikvideo produziert. Nebenbei schreibt der 58-jährige, trifft sich mit Freunden und fördert andere Künstler. Einzig zum Cello hat er den Kontakt so gut wie abgebrochen. Cello studierte er einst neben Klavier. Aber Streichinstrumente liegen Uwe Gronau nicht. „Immer dieses Fingern nach den richtigen Tönen…“, beschreibt der Musiker. Umso mehr liebt er das Klavier. Hier folgt der Ton strikt einem Tastenanschlag. Grundehrlich eben… BERTHOLD BLESENKEMPER The post 36,5 Grad: Uwe Gronau Klaviere lügen nicht appeared first on Agentur M hoch 3.

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