5 Schritte zum Leben Erste Hilfe Maßnahmen

Wer umsichtig unterwegs ist, kann Unfälle meist komplett vermeiden. Allerdings kann es trotzdem jederzeit sein, dass jemandem auf dem Weg, Mitwanderern oder dir selbst etwas passiert. Was dann? Hier 5 Schritte, die dir oder einer anderen verletzten Person das Leben retten können. Schritt 1: Vorbereitung Packe eine Erste-Hilfe-Ausrüstung ein: Stelle sicher, dass du immer eine gut ausgestattete Erste-Hilfe-Ausrüstung dabei hast, wenn du wandern gehst. Diese sollte mindestens Wundversorgungsmaterialien, Schmerzmittel, eine Rettungsdecke und eine Schere enthalten. Überprüfe auch, wo es auf deiner Strecke Rettungsstationen oder Hütten gibt, in die man Verletzte bringen könnte. Speichere dir unbedingt die Notfall-Telefonnummern in dein Handy ein: Alpiner Notruf: 140 Euro-Notruf: 112 Eine Notunterkunft kann manchmal Leben retten Schritt 2: Die eigenen Grenzen anerkennen Wenn du jemanden in Gefahr siehst, solltest du dir deiner eigenen Grenzen bewusst sein. Ein Nichtschwimmer rettet logischerweise niemanden, der am Ertrinken ist. Genauso wenig solltest du dich im Fels, Eis oder Schnee an eine Stelle begeben, an der du dich selbst nicht sicher fühlst. Immer wieder warnende Beispiele, die eigenen Grenzen anzuerkennen Fühlst du dich in der Lage zu helfen, solltest du ruhig und konzentriert bleiben. Versuche, den Verletzten ebenfalls zu beruhigen. Dann gilt immer die Regel: Prüfen Rufen Drücken Schritt 3: Prüfen (Zustand des Verletzten) Das heißt: Überprüfe den Verletzten und rufe dann den Rettungsdienst. Erst wenn du das gemacht hast, solltest du Erste Hilfe zu leisten, wenn nötig. Wenn die betroffene Person noch reagiert, solltest du gezielte Fragen stellen, um wichtige Informationen über Beschwerden, Schmerzen oder den Unfallhergang zu erhalten. Diese Informationen können dir helfen, die notwendigen Hilfeleistungen zu leisten und die Verletzung oder Erkrankung der Person besser zu verstehen. Wenn die Person nicht auf Ansprache oder sanftes Rütteln an den Schultern reagiert, ist sie bewusstlos. Das bedeutet, dass sie nicht mehr ansprechbar ist und nicht mehr in der Lage, sich räumlich oder zeitlich zu orientieren oder auf Reize zu reagieren. Überprüfe dann, ob die Person normal atmet. Ist die Atmung vorhanden, bringe die Person in die stabile Seitenlage. Decke sie zu und spreche ihr immer beruhigend zu. Prüfe immer wieder das Bewusstsein und die Atmung. Wenn du Zweifel hast oder keine Atmung erkennst, beuge den Kopf der betroffenen Person nach hinten und öffne den Mund. Dadurch werden die Atemwege frei gemacht. Wenn die Person bewusstlos ist und du keine Atmung hörst oder Brustkorbbewegungen siehst, dann liegt ein Kreislaufstillstand vor. Schritt 4: Rufen (Hilfe holen / Notarzt) In diesem Fall musst du schnell handeln. Wenn möglich, rufe andere Personen dazu, die den Notarzt alarmieren sollen. Ist niemand in der Nähe, rufe selbst die Notrufnummer 112 oder den Alpinen Notruf 140. Beschreibe möglichst detailliert, wo du dich befindest. Orientiere dich und mache möglichst genaue Angaben wie Ort, Straße, Hausnummer, Fabrikgebäude, Zufahrtswege, Stockwerk usw. Warte auf jeden Fall auf Rückfragen! Lege erst auf, wenn das Gespräch von der Leitstelle beendet wurde. Weitere Informationen, die sehr wahrscheinlich benötigt werden, sind: Was ist genau passiert? Wie viele Personen sind betroffenen? Welche Verletzungen/ Symptome liegen vor (ist die betroffene Person ansprechbar?) Besteht Lebensgefahr? Hab keine Angst, etwas falsch zu machen. Du unterhältst dich beim Notruf mit geschultem Personal. Sie werden dir alle nötigen Fragen stellen. Außerdem wirst du nicht allein gelassen, wenn du telefonisch Unterstützung brauchst. Sie können dir auch Anleitung bei der Ersten Hilfe geben. Beginne sofort nach dem Absetzen des Notrufs mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Es ist wichtig, dass du schnell handelst, da jeder Augenblick zählt, wenn es um die Wiederbelebung einer Person geht. Schritt 5: Drücken (Herz-Lungen-Wiederbelebung) Achtung! Wenn jemand bewusstlos ist, kann es schnell zu einem Kreislaufstillstand kommen. Deshalb ist es so wichtig, dass du schnell handelst. Aber: Für Säuglinge und Kinder gelten besondere Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen! Der Körper von Säuglingen und Kindern reagiert anders auf die Wiederbelebung als der eines Erwachsenen. Sie haben eine höhere Atemfrequenz und eine geringere Lungenvolumenkapazität. Das bedeutet, dass die Wiederbelebung bei Kindern schneller und energischer durchgeführt werden muss. Wenn du also jemals in eine Situation gerätst, in der du einem bewusstlosen Kind helfen musst, solltest du dich zuerst über die speziellen Wiederbelebungsmaßnahmen bei Kindern und Säuglingen informieren. Herzdruckmassage Geh neben der betroffenen Person in Höhe des Brustkorbs auf die Knie. Mach den Oberkörper der betroffenen Person frei. Lege den Ballen einer Hand auf die Mitte des Brustkorbs. Setze den Ballen der anderen Hand auf die erste Hand. Strecke beide Arme und drücke den Brustkorb senkrecht von oben. Drücke mit einer Frequenz von 100- bis 120-mal pro Minute. Eine gute Methode, um diese Frequenz einzuhalten, ist, dass du das Lied Stayin Alive von den Bee Gees im Kopf behältst und im Rhythmus der Musik drückst. Der Song hat eine Frequenz von etwa 100-120 Schlägen pro Minute und kann dir helfen, die richtige Geschwindigkeit einzuhalten. Drücke 30 Mal ca. 5-6 cm tief nach unten. Entlaste dann wieder den Brustkorb. Druck- und Entlastungsdauer sollten gleich sein. Wenn du dich traust, zusätzlich zu beatmen, solltest du im Wechsel zu den 30 Kompressionen zwei Atemspenden geben. Wusstest du schon? Manchmal heißt es, man soll beatmen und Herzdruckmassage durchführen. Dann heißt es wieder, die Kompressionen reichen aus. Warum der Unterschied? In den ersten Minuten nach einem Herzstillstand ist in erster Linie nicht die Beatmung entscheidend. Die Sauerstoffvorräte im Körper reichen noch für 7 bis 8 Minuten. Entscheidend ist, den Blutfluss durch Herzdruckmassage wieder in Gang zu bringen, damit der Sauerstoff ins Gehirn gelangt. Wenn der Kreislaufstillstand die Folge einer respiratorischen Insuffizienz ist – das ist häufig bei Kindern und intoxikierten Patienten der Fall – ist nur eine Reanimation mit Beatmung sinnvoll. Da das den Vorgang allerdings verkompliziert, trauen sich Laien oft nicht, überhaupt anzufangen. Wenn du dich also unsicher fühlst, solltest du lieber nur die Herzdruckmassage durchführen. Und das, bis professionelle Hilfe eintrifft! Die Herzdruckmassage solltest du durchführen, bis das Rettungsdienstpersonal eintrifft oder eindeutige Lebenszeichen da sind. Dazu gehören: Einsetzen der Atmung, Husten, Schluckenoder sonstige Bewegung des Betroffenen. Wenn die Atmung einsetzt, die Person aber weiterhin Bewusstlos ist, bringe sie sofort in die stabile Seitenlage. Wir haben außerdem die kostenlose DRK-App auf unserem Smartphone. Unter Mein kleiner Lebensretter findest du viele Notfälle mit den jeweils notwendigen Hilfeleistungen aufgeführt. Oft vergisst man im Stressmoment eben doch das eine oder andere Indem du diese Tipps befolgst, kannst du sicherstellen, dass du auf mögliche Notfälle beim Wandern vorbereitet bist und im Falle eines Unfalls schnell und effektiv handeln kannst. Wiederbelebung bei Säuglingen und Kleinkindern Bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung von Säuglingen und Kleinkindern muss der altersbedingte Atemrhythmus, das Atemvolumen und die entsprechende Herzfrequenz berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass die Wiederbelebungsmaßnahmen entsprechend angepasst werden müssen. Aufgrund der höheren Gefahr bei Kindern und Säuglingen, dass die Atemwege durch Fremdkörper blockiert werden, sollten vor Beginn der Herzdruckmassage bis zu fünf initiale Atemspenden verabreicht werden. Wenn eine Atemspende nicht möglich ist, sollte ausschließlich die Herzdruckmassage durchgeführt werden. Bei der Herzdruckmassage bei einem Säugling zwei Fingerkuppen einer Hand auf die Mitte des Brustkorbs des Säuglings (unteres Drittel des Brustbeins) platzieren. Mit zwei Fingern das Brustbein ca. ein Drittel bis zur Hälfte (ca. 4 cm) tief nach unten drücken. Wenn du also eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen musst, achte darauf, die Maßnahmen entsprechend anzupassen. Weitere detaillierte Infos findest du auf der Website des DRK. Stabile Seitenlage Die stabile Seitenlage ist eine wichtige Erste-Hilfe-Maßnahme, die dir helfen kann, eine Person in eine sichere Position zu bringen, wenn sie bewusstlos ist oder in einem anderen Zustand ist, der ihre Atmung beeinträchtigt. Mit der stabilen Seitenlage sorgst du dafür, dass die Atemwege frei bleiben und dass die verletzte Person in einer Position liegt, die das Risiko von Erstickung minimiert. Gleichzeitig hilft die stabile Seitenlage auch dabei, Verletzungen an der Wirbelsäule oder anderen Körperteilen zu vermeiden, indem der Kopf, der Hals und der Rücken der Person in einer neutralen Position gehalten werden. Wenn du dich um eine bewusstlose Person kümmerst, ist es wichtig, sie in der stabilen Seitenlage zu halten, während du auf professionelle medizinische Hilfe wartest. Wie bringst du eine Person in die stabile Seitenlage? Zuerst neben der betroffenen Person knien. Beine der Person auf dem Rücken liegend komplett strecken. Den dir nahen Arm des Bewusstlosen angewinkelt nach oben legen, die Handinnenfläche zeigt dabei nach oben. Den Arm der anderen Seite am Handgelenk greifen. Kreuze den Arm vor der Brust, die Handoberfläche des Betroffenen dabei an dessen Wange legen. Lasse die Hand nicht los. An den dir weiter entfernten Oberschenkel greifen und das Bein des Betroffenen beugen. Zieh den Betroffenen jetzt zu dir herüber. Das oben liegende Bein solltest du so ausrichten, dass der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte liegt Zuletzt den Hals überstrecken, damit die Atemwege frei werden und den Mund des Betroffenen leicht öffnen. Die an der Wange liegende Hand so ausrichten, dass der Hals überstreckt bleibt. Weitere Details dazu findest du auf der Website des DRK.

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