Antibiotika im Gemüse

Am 21.November 2017 nahm ich für die „Genussgemeinschaft Städter und Bauern e.V.“ (www.genussgemeinschaft.de) am „Bodentag 2017“ in Barbing bei Regensburg teil. Veranstalter war die „Interessengemeinschaft-gesunder-Boden e.V.“ (www.ig-gesunder-boden.de). Neben sehr informativen Vorträgen über Boden- und Tiergesundheit sprach Herr Prof. Dr. Manfred Grote von der Universität Paderborn/Fachbereich Chemie über Antibiotika-Rückstände im Boden und im Gemüse. In Deutschland werden nahezu 30 Millionen Schweine/Jahr gemästet und geschlachtet. Der Verzehr von Schweinefleisch betrug bereits 2012 40 kg pro Kopf/Jahr und 11 kg Geflügel pro Kopf/Jahr. Nach Prof. Grote sind die meisten Tiere aus der industriellen Landwirtschaft krank, leiden unter Atemwegserkrankungen und Parasiten. Die Gülle dieser Tiere enthält deshalb sehr viele pathogene Keime und Antibiotika. 1988 fand man erste multiresistente Keime bei Mensch und Tier. Prof. Grote und sein Forschungsteam haben auf rückstandsfreien Versuchsfeldern diese Gülle ausgebracht und dabei folgende Ergebnisse festgestellt: Die Gülle wird in der Regel 8 Monate gelagert, dabei werden keine schädlichen Stoffe zerstört. Tetracycline (Breitbandantibiotikum) werden im Humusbereich und vor allem im Tonmineralbereich des Bodens eingelagert. Diese Tetracycline können auch nach 10 Jahren wieder reaktiviert und ausgeschieden werden. Im Wurzelkeller von mit Gülle gedüngtem Winterweizen fanden sich 0,4mg/kg Tetracycline. Diese Tetracycline im Korn wurden von der Pflanze zu Demeclocylin (Antibiotikum für die Zahnmedizin) umgebaut (metabolisiert). 2015 war das Demeclocylin im Weizen erheblich zu hoch. Weißkohl und Porree haben ein hohes Aufnahmepotenzial für Tetracycline und Enrofloxacine. Rotkohl enthielt 10-15 mcg/kg Enrofloxacin, was sich durch Erwärmung in wesentlich toxischere Hydro Tetracycline umwandelt. http://www.bund-lemgo.de/download/GroteResistenteKeime.pdf Aber auch für BIO gibt es keine Entwarnung, die für die Bio Landwirtschaft erlaubten Haarmehl-Pellets (auch Haut-und Horn-Dünger sind erlaubt!) aus Schweineborsten enthalten eine extrem hohe Konzentration von Antibiotika-Rückständen der ganzen Palette. Wegen des Antibiotika-Missbrauchs in der Tiermast ist die Zunahme Methicillin-resistenter Staphylococcus-aureus-Stämme (MRSA) in Europa erschreckend hoch: 2,6 Mio. Infektionen beim Menschen jährlich, davon 91.000 Todesfälle! Die Resistenzwirkung bei Escherichia coli ist in Europa außerdem extrem hoch, bei Penicillin ist sie beinahe flächendeckend. ESBL-bildende Bakterien (z.B. Escherichia coli) finden sich in der gesamten Kette bei Masthähnchen. („Die Abkürzung ESBL steht für „Extended-Spectrum Beta-Lactamasen“ und bezeichnet Enzyme, die die Wirksamkeit verschiedener Antibiotika mindern oder sogar aufheben können.“) Zu den Antibiotika Belastungen kommen noch andere bedenkliche Stoffe: Pestizide, wie das hochumstrittene Glyphosat, Fungizide, Schwermetalle, Phosphate, Nitrate Aber was kannst Du als Verbraucher tun? Betrachte Dich nicht als Verbraucher, sondern versteh Dich als Co-Produzent (Carlo Petrini), der prüft, was, wie und unter welchen Bedingungen hergestellt wird. Rede mit Deinem Gemüsehändler oder Bauern, schau Dir die Erzeuger selbst an (www.genussgemeinschaft.de) oder werde Mitglied in einer Solidarischen Landwirtschaft. Dann weißt Du genau, was vom Acker auf Deinen Teller kommt! Ein Beispiel ist die SoLaWi Waldgärtnern e.V. (waldgaertner.de/ueber-uns/wer-wir-sind/), in der auf tierischen Dünger verzichtet wird. Engagiere Dich politisch, werde Mitglied in einer Umweltschutzorganisation, bei Slow Food oder in einer Verbrauchergemeinschaft. Und schließlich: Finger weg vom Discounter-Bio, Billigpreise führen immer zu Ausbeutung und damit verbunden zur Billigproduktion. Vegetarischer Dünger kostet das 3-fache! Buchempfehlung: Rachel Carson „Der stumme Frühling“, 1962 © Barbara Alpen Der Beitrag Antibiotika im Gemüse erschien zuerst auf Barbara Alpen.

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