Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Berchtesgadener Land unterstützt eine Reihe von Initiativen, die in der nächsten Sitzung des Kreistags behandelt werden sollen. Bei einem Treffen des Kreisvorstands in der AWO-Begegnungsstätte in Piding beschäftigten sich die Vorstandsmitglieder des Sozialverbandes mit aktuellen regionalen Themen und sprach sich dabei für die Einrichtung eines Pflegestützpunktes im Landkreis, die Erstellung einer Sozialraumanalyse und die Fortschreibung des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts aus. „Eigentlich sollten in Bayern seit 2009 bis zu 60 sogenannte Pflegestützpunkte entstehen, die von den Pflege- und Krankenkasse eingerichtet werden und eine qualifizierte Beratung in allen Fragen der Pflege für die heimische Bevölkerung unabhängig von einem einzelnen Anbieter oder Träger garantieren sollen“, erläuterte zu Beginn des Treffens der Kreisvorsitzende der AWO Hans Schubert. Tatsächlich seien bisher allerdings nur sehr wenige Pflegestützpunkte tatsächlich eingerichtet worden; der räumlich nächste aus Sicht des Landkreises liegt in Nürnberg. „Wir begrüßen als Sozialverband auf alle Fälle ein zusätzliches, hochwertiges Beratungsangebot für Menschen, die bei der eigenen Pflegebedürftigkeit oder der eines Angehörigen vor sehr schwierigen Entscheidungen stehen“, machte er deutlich. Susanne Aigner, die als Beisitzerin im AWO-Kreisvorstand mitarbeitet, berichtete zur Initiative auf Erstellung einer aktuellen Sozialraumanalyse für das Berchtesgadener Land. Die 41-jährige Sozialarbeiterin aus Laufen sah darin eine große Chance, bedarfsgerechte und zielgenaue Angebote im Sozialbereich zu entwickeln. „Die Zahl der alleinerziehenden Eltern, die Entwicklung in den Bereichen Arbeit und Wohnen und auch Trends bei der demographischen Entwicklung – dies alles sind konkrete Zahlen, die nicht nur für gute Entscheidungen der Politik auf Gemeinde- und Kreisebene wichtig sind, sondern auch für alle Anbieter im sozialen Bereich eine große Bedeutung haben“ ,machte sie deutlich. Die Mitglieder des AWO-Kreisvorstands sprachen sich auch dafür aus, auf der Grundlage der Untersuchung Strategien zur Stärkung der sozialen Struktur im Landkreis zu entwickeln. Der Vorsitzende der AWO Bischofswiesen-Berchtesgaden Dr. Werner Vietze, der selbst Mitglied des Kreistags ist, brachte noch die vorgeschlagene Fortschreibung des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts zur Sprache. „Eine der sehr segensreichen Wirkungen des ursprünglichen Gesamtkonzepts war die Gründung und Unterstützung der Seniorengemeinschaft im südlichen und des Generationenbunds im mittleren und nördlichen Landkreis. Durch das Engagement von vielen Bürgerinnen und Bürgern wurde hier ein hervorragendes Angebot insbesondere für ältere Menschen geschaffen, dass sich kaum noch aus dem Landkreis wegdenken lässt“, stellte er dar. Eine Fortschreibung sei eine gute Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen und auch neue Ideen aufzugreifen. „Nach der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes und den Arbeiten für ein neues Wirtschaftsleitbild und ein Mobilitätskonzept ist es wichtig, auch im sozialen Bereich weiter fundierte Grundlagen für die Arbeit vor Ort zu schaffen“, fasste Hans Schubert zum Schluss des Treffens die Diskussion in der Vorstandschaft zusammen. Auf alle Fälle unterstütze die AWO Berchtesgadener Land alle drei Initiativen, die in der Kreistagssitzung Ende Juli behandelt werden. Foto: Der Kreisvorstand der AWO BGL diskutierte über aktuelle regionale Themen (von links nach rechts): Dr. Werner Vietze, Anneliese Hinterbrandner, Hans Schubert, Susanne Aigner, Ullo Scheuerl
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