Ausgestorbene Tiere

50 ausgestorbene Tierarten, 50 Portraits, 50 prachtvolle historische Abbildungen aus dem Fundus der Staatsbibliothek zu Berlin. »Ein melancholisch-schöner Band.« DIE PRESSE Mit 50 historischen AbbildungenBenjamin, Martha und Lonesome George teilen dasselbe Schicksal: Sie waren sogenannte »Endlinge«, die Letzten ihrer Art. Der Beutelwolf Benjamin starb 1936 in einem Zoo auf Tasmanien. Mit Martha endete die Linie der Wandertauben. Und der einsame George, Symbolfigur der Galapagosinseln, besiegelte die Geschichte der Pinto-Riesenschildkröten. Seit dem Tod dieser letzten Vertreter ist ihre Spezies für immer und unwiederbringlich verloren. Anhand von historischen Illustrationen herausragender Maler wie John James Audubon oder John Gould erinnert dieses Buch an die Schönheit von fünfzig ausgestorbenen Tierarten und erzählt Bemerkenswertes zu ihrer Biologie und Naturgeschichte, ebenso wie Anekdoten und Kurioses, speziell über ihre Beziehung zum Menschen. Eindrücklich führt es uns auf diese Weise die Verluste vor Augen, die die Tierwelt durch unseren zerstörerischen Umgang mit der Natur bereits erlitten hat, bewahrt heutzutage unbekannte Spezies wie Riesenalk oder Quagga vor dem Vergessen und ist zugleich Ansporn, weiteres Artensterben zu verhindern. Ausgestorbene Tiere Sachbuch, 160 Seiten Mit 50 historischen Abbildungen DuMont Buchverlag, Köln, 2021 LeseprobeVORWORT Kennen Sie Endlinge? Nein, es handelt sich nicht um Bewohner von Tolkiens Mittelerde. Endlinge sind real und tragen Namen wie Benjamin, Incas, Lonesome George und Martha. Sie waren und sind Teil einer traurigen Wirklichkeit. Sogar ein sinfonisches Werk wurde ihnen gewidmet: Endling (2006) stammt von dem australischen Komponisten Andrew Schultz und entspringt, so schreibt er selbst, »einem unermesslichen Gefühl des Bedauerns und der Trauer angesichts all dessen, was vom Antlitz der Erde verschwunden ist«. Lesen Sie weiter… ×Leseprobe: Bernhard Kegel – Ausgestorbene Tiere VORWORT Kennen Sie Endlinge? Nein, es handelt sich nicht um Bewohner von Tolkiens Mittelerde. Endlinge sind real und tragen Namen wie Benjamin, Incas, Lonesome George und Martha. Sie waren und sind Teil einer traurigen Wirklichkeit. Sogar ein sinfonisches Werk wurde ihnen gewidmet: Endling (2006) stammt von dem australischen Komponisten Andrew Schultz und entspringt, so schreibt er selbst, »einem unermesslichen Gefühl des Bedauerns und der Trauer angesichts all dessen, was vom Antlitz der Erde verschwunden ist«. Ich kenne dieses Gefühl. Besonders stark habe ich es vor 20 Jahren auf dem Gelände des Pukaha Mount Bruce National Wildlife Centre in Neuseeland gespürt. In einem dicht bewachsenen Gehege watschelten vier kleine, braune, flugunfähige Enten durch das Gras – eine der seltensten Vogelarten der Welt. Sie gehörten zur bejubelten Nachzucht jenes Jahres, vier von insgesamt 40 Campbellenten, die damals noch lebten. Sie dabei zu beobachten, wie sie unbekümmert zwischen den Pflanzen herumstöberten, weit weg von ihrem natürlichen Lebensraum in der Subantarktis und ohne die geringste Vorstellung davon, wie dünn der Faden war, an dem das Leben ihrer Spezies hing, hat mich tief berührt. Endlinge – die Letzten ihrer Art. Das Wort wurde zum ersten Mal 1996 in dem führenden Wissenschaftsjournal Nature gebraucht, und streng genommen gibt es von ihm keinen Plural, denn ein Endling ist das letzte meist in einem Zoo lebende Individuum einer Tierart, so wie Benjamin, der wohl berühmteste Endling, ein australischer Beutelwolf. Von ihm existieren noch Filmaufnahmen. Von Martha, der letzten Wandertaube, gibt es immerhin Fotografien, von Incas, dem letzten Karolinasittich, nicht einmal das. Dass sich ein australischer Künstler für Endlinge interessierte, ist nicht verwunderlich. In Down Under wissen die Menschen besser als anderswo, was Artentod bedeutet, denn dort war ein gutes Drittel aller seit 1500 ausgestorbenen Säugetierarten zu Hause. Das benachbarte Neuseeland verlor seit Ankunft des Menschen vor 700 Jahren die Hälfte seiner außergewöhnlichen Vogelfauna. Aufgrund genetischer Daten berechnete eine internationale Forschergruppe, dass es 50 Millionen Jahre dauern würde, bis die Evolution diese verlorene Vielfalt wieder neu geschaffen hätte. Wie die Komposition von Andrew Schultz will auch dieses Buch die Verluste betrauern, die die Tierwelt bereits erlitten hat. Es tut dies, indem es 50 ausgewählte ausgestorbene Tierarten durch die Augen von Gelehrten und Künstlern betrachtet und so ihre erloschene Schönheit und Anmut feiert. Es handelt sich um historische Darstellungen aus den Beständen der Staatsbibliothek zu Berlin, die zum Teil von den berühmtesten Tiermalern ihrer Zeit stammen. Namen wie John Gould oder John James Audubon sind durch ihre monumentalen Werke wie The Mammals of Australia oder The Birds of America auch über einen engen Kreis von Spezialisten hinaus bekannt geworden. Wir haben uns bemüht, eine möglichst vielfältige Auswahl zu treffen, sowohl hinsichtlich der geografischen Herkunft als auch in Bezug auf die Art der gezeigten Tiere. Von wenigen Ausnahmen abgesehen werden hier Tierarten präsentiert, die noch zu historischen Zeiten existierten, denen Menschen also noch in die Augen schauen konnten. Dinosaurier gehören nicht dazu, um die großen Massenaussterbeereignisse geht es hier nicht, wohl aber Mammuts, die bis 1500 v. Chr. auf einigen arktischen Inseln überlebten. Mit Waldrapp und Spix-Ara wurden zwei Spezies aufgenommen, die »nur« im Freiland ausgestorben oder sehr selten geworden sind, für die aber umfangreiche Wiederansiedlungsprogramme laufen, mit offenem Ausgang. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf Tierarten, die während der letzten 500 bis 1000 Jahre tatsächlich ausstarben, und unter diesen notgedrungen auf Säugetieren und Vögeln. Darstellungen anderer Tiere, vor allem der ungleich zahlreicheren wirbellosen Tierarten, sind im Verhältnis gesehen viel seltener. In diesem Zeitraum muss das Aussterben immer im Zusammenhang mit Aktivitäten der aufstrebenden Menschheit gesehen werden. Tatsächlich ist keine einzige Tierart bekannt, die in dieser Zeit nachweislich nur aus »natürlichen« Gründen ausgestorben wäre, ohne Beteiligung des Menschen. Auch die Tatsache, dass Endlinge bis zu ihrem Tod in Zoos ein üppiges Gnadenbrot erhielten, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Menschen waren, die ihre Spezies in diese katastrophale Lage gebracht haben. Beim Betrachten der Bilder sollten Leserinnen und Leser im Kopf behalten, dass viele in einer Zeit entstanden, in der es diese Tierarten noch gab und ihr Schicksal nicht absehbar war. Wie hätte ein Audubon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wissen sollen, dass von den zu seiner Zeit noch massenhaft vorkommenden Wandertauben, die er in einer berühmten Darstellung festhielt, nur 100 Jahre später kein einziger Vogel mehr existieren würde? Dadurch, dass wir sie hier präsentieren, werden diese großartigen Lebewesen nicht wieder zum Leben erweckt, wohl aber in ehrendem Andenken gehalten, stellvertretend für viele andere. Das ist das Mindeste, was wir für sie tun können. Möge ihr Schicksal uns Mahnung und Ansporn sein, weiteres Artensterben, soweit es in unserer Macht liegt, zu verhindern. Das Schicksal der eingangs erwähnten kleinen Entenart zeigt, dass entschiedenes Handeln Großes bewirken kann. Denn was man vor 20 Jahren kaum zu hoffen wagte, ist eingetreten: Die Enten haben überlebt, und nachdem auf Campbell Island eine der dichtesten Rattenpopulationen der Welt durch Gifteinsatz ausgelöscht wurde, bewohnen ausgewilderte Vögel heute wieder ihre alte subantarktische Heimat, vielleicht auch Nachkommen der vier, die ich damals beobachten konnte. Die Zahl der wild lebenden Campbellenten (Anas nesiotis) wird heute auf mehr als 500 Tiere geschätzt. © DuMont Buchverlag SchließenPressestimmen»[Bernhard Kegel] schafft es, Wissensdurst – und Neugierde zu wecken, auch auf die die großartigen Zeichner und Maler der historischen Bilder.« Brigitte Galle, WDR 3 »Das Buch ist Mahnung und Ansporn, weiteres Artensterben, soweit es in unserer Macht liegt, zu verhindern« Uta Altmann, BILD DER WISSENSCHAFT »In dem Band ›Ausgestorbene Tiere‹ von Bernhard Kegel kann sich das Auge kaum sattsehen an denen, die nur mehr auf historischen Abbildungen überliefert sind. […] dazu konstruktive Auskünfte über destruktive Vorgänge. « FRANKFURTER RUNDSCHAU »Und so zeigt sich, dass „ausgestorben“ in der Regel wirklich „ausgestorben“ bedeutet. Die lohnende Lektüre dieses Buches mag daran erinnern.« Philip Aubreville, Berliner Zeitung »Man erblickt im Buch die Vielfalt und Schönheit der Natur und spürt die Bedrohung, die uns alle umgibt.« Andreas Puff-Trojan, SWR2 LESENSWERT »Lesenswert!« Markus Foppe, RADIO BREMEN »Ein melancholisch-schöner Band.« DIE PRESSE »Kegels Buch ist gelehrt, aber kein trockenes Lehrbuch. Eher ein Mahnmal in Wort und Bild, das ›die Verluste betrauert, die die Tierwelt bereits erlitten hat.‹« DIE RHEINPFALZ »Die ausgesprochen sorgfältig gestalteten Tierportraits […] geben den ausgestorbenen Tieren in durchaus berührender Weise ein «Gesicht» und eine Geschichte.« ZALP – ZEITSCHRIFT FÜR ÄLPLERINNEN UND ÄLPLER »Bernhard Kegel zeigt uns in seinem lesenswerten und schön gestalteten Buch anhand der vielen Beispiele, dass es in den Händen des Menschen liegt, das Artensterben zu verhindern und bedrohte Arten zu schützen und zu bewahren, bevor es für immer zu spät ist.« Joachim Ringleb, INFORMATIONSMITTEL FÜR BIBLIOTHEKEN »Ein Bildband verhilft 50 ausgestorbenen Tierarten zu ehrendem Andenken und ist Mahnung für das Artensterben der Gegenwart. « Katia Schwinghandl, BUCHKULTUR Der Beitrag Ausgestorbene Tiere erschien zuerst auf Bernhard Kegel.

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