Baufinanzierungen – quo vadis?

Im ersten Quartal 2022 sind die Immobilienpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Auf Basis der Analyse des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) verzeichneten Wohnimmobilien den stärksten Zuwachs mit deutschlandweit 10,7 % Preisanstieg. 1. Immobilienpreise 2022: steigend Beispiel Frankfurt am Main: Neue Eigentumswohnungen im Innenstadtbereich und im Europaviertel werden mit durchschnittlichen Preisen von rund 15.200 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Für neue Reihenhäuser wurden in Frankfurt laut den Gutachterausschüssen im Mittel 1,3 Millionen Euro bezahlt. Diese Preise für Frankfurt zeigen die hohe Beliebtheit und Nachfrage nach Wohnimmobilien exemplarisch für sehr begehrte Lagen auf und sind natürlich als ein Extrembeispiel zu verstehen. Bisher, so der vdp, sei der Preisanstieg für selbst genutztes Wohneigentum auch durch einen im Pandemieverlauf sehr robusten Arbeitsmarkt und die damit verbundene stabile Einkommenssituation der Haushalte zurückzuführen. Die ökonomischen Rahmenbedingungen für Finanzierungen im ersten Quartal haben sich allerdings weiter verändert. So ist die Inflationsrate weiter angestiegen und liegt laut Statistischem Bundesamt im Monat Mai voraussichtlich bei 7,9 %.Auch die Bauzinsen haben sich sehr dynamisch entwickelt. Sind diese im langfristigen Vergleich immer noch günstig, gab es seit Ende des letzten Jahres einen deutlichen Anstieg, zuletzt sprunghaft im Frühjahr 2022. Max Herbst von FMH rechnet den Anstieg vor: Die Zinsen mit zehnjähriger Zinsbindung haben sich seit Dezember mehr als verdoppelt – im Mittel von 0,9 auf 2,35 Prozent. Bei einer Darlehenshöhe von 362.000 Euro (10 Jahre Laufzeit, 3 % Tilgung), steigt somit die monatliche Rate von circa 1.175 Euro auf rund 1.614 Euro – eine Mehrbelastung, die die Darlehensnehmer zusätzlich zu den steigenden Verbraucherkosten vor Herausforderungen stellt. 2. Zinsprognose 2022: steigend Ob es weitere starke Anstiege bei den Bauzinsen gibt, bleibt abzuwarten. Die meisten Experten sehen jedoch für die kommenden zwölf Monate keine Entlastung, ganz im Gegenteil. Als Auslöser werden die Inflationsrate sowie die gestiegene Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen gesehen. Damit steigen auch für Banken die Refinanzierungskosten. Diese habe zusätzliche Kapitalkosten zu schultern, unter anderem aus der Allgemeinverfügung der BaFin vom 1. April 2022 in Höhe von zwei Prozent für Risikopositionen von mit Wohnimmobilien besicherten Krediten. Daher kommt die FMH Finanzberatung zu dem Schluss, dass „Zinssätze von vier Prozent in diesem Jahr keine Schwarzmalerei, sondern sehr realistisch sind“. Herausforderungen und Chancen für Banken und Investoren 1. Flexibilität im Neugeschäft „Wir unterstützen unsere Mandanten in der Neugeschäftsbearbeitung auf unserer digitalen Bearbeitungsplattform und erleben derzeit viele Anfragen unserer angebundenen Vermittler, die den Darlehensnehmern die Abschlüsse sichern möchten. Denn viele Häuslebauer möchten sich jetzt die Zinssätze noch sichern“, so Eckhard Blauhut, CEO der LOANCOS Gruppe. 2. Steuerung der Kreditportfolios Banken und Sparkassen sind vor diesem Hintergrund gefordert, sich intensiv mit den Auswirkungen der anspruchsvollen Rahmenbedingungen zu befassen. Dazu gehört es, die bankindividuellen Parameter wie Risiken, Rentabilität, Liquidität und Kapital neu zu bewerten, Risikomodelle und letztlich auch die Produktvergabeparameter anzupassen. Gerade langlaufende Zinsbindungen sind für Verbraucher jetzt interessant. „Wir sehen daher auch jetzt gute Chancen für die Assetklasse Baufinanzierungen“, erklärt Lars Schröter, Head of Business Development bei der LOANCOS. „Ob es um den Einstieg in den deutschen Baufinanzierungsmarkt geht, oder um die laufende Steuerung von Kreditportfolios: Wir greifen auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Kreditumfeld für den deutschen Markt zurück.“ Die Unternehmen der LOANCOS-Gruppe bearbeiten im Auftrag von Banken, Versicherungen und Investoren laufende Kredite sowie NPL. Quellen: https://www.pfandbrief.de/site https://www.hessenschau.de/wir https://www.destatis.de/DE/Pre https://www.fmh.de/baufinanzie https://baufinanzierung-in-deu https://www.sparkasse.de/aktue

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