Ein Gebäude ist eine komplexe Einheit unterschiedlicher Bauteile, die aus den verschiedensten Baustoffen gefertigt werden. Im Laufe der Zeit hat sich die Anwendung der verwendeten Materialien geändert, da neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Materialwissenschaften verfügbar wurden. Einer der Hauptgründe für bauliche Maßnahmen zum Austausch von Materialien ist die Erkenntnis, dass Schadstoffe vorhanden sind. Diese Stoffe sind verbaute Materialien oder Beimengungen, die eine Gefahr für das Haus, die Umwelt und den Menschen darstellen. Ihre Aufnahme kann ernsthafte Gesundheitsschäden nach sich ziehen, die häufig erst nach Jahrzehnten sichtbar werden. Für die Gesundheit ist es deswegen wichtig, bei Unklarheiten über die Bausubstanz einen Sachverständigen zu beauftragen, eine Analyse nach Bauschadstoffen durchzuführen. Sie lassen sich in zwei Gruppen unterteilen. Bausubstanzen Die erste Gruppe sind Materialien, die absichtlich verbaut wurden, deren gesundheitsschädliches Potenzial inzwischen jedoch erwiesen ist. Bekanntestes Beispiel ist Asbest. Asbest hat hervorragende bauliche Eigenschaften, ist feuerfest und nahezu unverwüstlich. Allerdings erzeugt dieser Stoff Fasern, die eingeatmet werden können und in der Lunge erhebliche Schäden anrichten. Der Bau mit Asbest ist deswegen inzwischen verboten und bereits verbautes Asbest muss fachgerecht entsorgt und gegen unbedenkliche Materialien ausgetauscht werden. Weitere schädliche Bausubstanzen sind volatile organische Verbindungen (VOC), die sich als Gas in der Raumluft anreichern können, das als Weichmacher etwa in Dämmschaum eingesetzte und über die Haut aufgenommene PCB oder diverse Schwermetalle. Auch Lacke können problematische Stoffe enthalten. Häufig ist es schwierig, bei Altbauten die verwendeten Materialien nachzuvollziehen. Eine genaue Analyse der Bausubstanz ist deswegen von großer Bedeutung. Schadstoffe aus der Umwelt Neben verbauten Bauschadstoffen sind es auch aus der Umwelt stammende Stoffe, die in die Bausubstanz eindringen können und sowohl diese als auch die Bewohner vor ernste Probleme stellen können. Am bekanntesten sind hier sicherlich Schimmelpilze. Wenn durch feuchtes Erdreich, falsche Lüftung oder Probleme bei der Isolation Feuchtigkeit im Mauerwerk entsteht, so ist dies ein hervorragender Untergrund für Schimmelpilze. Diese Pilze müssen mit allen Mitteln bekämpft werden, um die Gesundheit der Bewohner vor ihren Sporen zu schützen und die Stabilität der Bausubstanz zu wahren. Eine weitere, unsichtbare Gefahrenquelle ist Radon. Dieses farblose, geruchslose Edelgas dringt in manchen Regionen aus dem Erdreich aus und kann sich in Gebäuden ansammeln. Wie der Name andeutet, ist Radon radioaktiv und kann deshalb bei den Bewohnern ernste Schäden am Erbgut verursachen. Zu einer Analyse nach Bauschadstoffen gehört deshalb auch immer eine Prüfung nach Radon. Sollte eine erhöhte Konzentration festgestellt werden, so muss das Fundament sicher abgedichtet werden.