Interview mit Maik Lüdemann - Regisseur / Director der drei Spots Im Interview begrüßen wir Herrn Maik Lüdemann, Regisseur/ Director der drei Werbespots von BIOS-BW. Wir haben die Nominierung der Spots im Rahmen der DOOH Creative Callenge in der Kategorie DCC YoungSTARS zum Anlass genommen, einmal thematisch einen Schwenk in die Medienwelt zu unternehmen. Am 15. September 2021 wird in Düsseldorf der Sieger im Rahmen einer Award Show ermittelt und der Preis des Digital Media Institute (DMI) übergeben. Sabrina Sengle:Vielen Dank Herr Lüdemann, dass sie sich Zeit genommen haben, für ein kurzes Interview für unseren Newsletter bei BIOS-BW. Um gleich zur ersten Frage zu kommen: Können sie sich kurz vorstellen und erzählen, wie sie zum Film, beziehungsweise Werbefilm gekommen sind? Maik Lüdemann: Ja gerne, ich bin Maik Lüdemann, 27 Jahre alt, wohnhaft in Hamburg und ich bin eigentlich schon seit einem Alter von 15 oder 16 mit dem Film oder Filmemachen verbandelt. Angefangen hat das Ganze mit der Video AG meiner Schule. Da wurden die ersten Laufschritte unternommen. Es hat mir einfach immer wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich habe mich anschließend sehr früh selbstständig gemacht, nachdem ich festgestellt habe, dass die Arbeit in Anstellung oder minijobben nicht das Richtige für mich sind. Ich habe das dann mit der Produktion einiger kleiner Werbespots probiert und das hat direkt funktioniert und so hat irgendwie alles seinen Lauf genommen. Ich habe dann ein Bachelor- und Masterstudium gemacht, auch im Bereich Film und Fernsehen und habe Kurzfilme, Dokumentationen aber eben auch verschiedene Werbefilme erstellt. Dabei habe ich festgestellt, dass Werbung mein Lieblingsbereich beim Filmemachen ist, weil man die Möglichkeit hat, in einer sehr kurzen Zeit etwas zu erzählen. Das ist eine eigene Kunstform, wenn man so will. Weil man ja nur eine sehr limitierte Anzahl an Bildern hat, also ein paar Sekunden, in denen man zum Zuschauer eine möglichst große Verbindung herstellen will um sein Thema mit Wirkung und Emotionen zu füllen. Das finde ich sehr spannend, weil man immer wechselnde Projekte hat. Man Erhält Einblick in ganz verschiedene Bereiche und Berufszweige. Für kurze Zeit geht man hier sehr in die Tiefe und das empfinde ich als ziemlich spannend. Man hat eben auch die Möglichkeit sich sozial zu betätigen, wie wir das eben jetzt bei unserem Projekt gemeinsam gemacht haben. Damit erhält man die Möglichkeit Aufmerksamkeit auf Themen zu richten, die man unterstüzen möchte und das ist natürlich toll. Sabrina Sengle:Sie sind von sich aus auf BIOS-BW zugekommen, mit der Idee ein werteorientiertes Video für den Verein zu produzieren. Wie sind sie denn auf BIOS aufmerksam geworden? Maik Lüdemann: Ich habe bis letztes Jahr mein Masterstudium gemacht, an der Hamburg Media School. Mein Studiengang, nennt sich Werteorientierter Werbefilm . Es geht dabei darum, sich kritisch mit dem Thema Werbefilm und der ganzen Branche auseinanderzusetzen, zu hinterfragen, was für einen Einfluss eben auch Werbung im Allgemeinen hat und welche Chancen man damit hat. Im 1. Semester hatten wir die Aufgabe ein Filmprojekt umzusetzen, mit einem Kunden, den wir uns selbst suchen können. Für mich stand von vornherein fest, dass ich mit diesem Projekt eine soziale Einrichtung unterstützen will. Als ich auf der Suche nach einer Einrichtung war, begann gerade die Corona-Pandemie. Mir war klar, dass dadurch viele Bedürfnisse entstehen, viele Probleme. Ich wollte irgendwie einen Teil zur Lösung beitragen mit meinem kleinen Einfluss, den ich habe. Dann habe ich bei Spiegel Online ein Interview mit einem BIOS-Vorsitzenden gelesen, das mich neugierig gemacht hat. Ich wollte wissen, was für ein Verein dahinter steckt. Ich habe recherchiert und das Angebot der BIOS-Krisenhotline wirkte direkt unmittelbar einleuchtend. Wenn Menschen isoliert werden, zu Hause sind, sich zurückziehen müssen, dann entstehen zwangsläufig Probleme, es ist gut, wenn wenn die Menschen wissen, dass es Hilfsmöglichkeiten gibt. Das wollte ich unterstützen und so kamen wir dann irgendwie zueinander. Sabrina Sengle: Das hat ja auch sehr gut funktioniert, die Hotline ist dann auch gut angelaufen und mit Verbreitung des Werbeclips in den sozialen Medien sind die Anrufzahlen auch deutlich gestiegen. Maik Lüdemann: Haben die Anrufe so sehr zugenommen? Sabrina Sengle:Ja, auf jeden Fall. Es ist schwankend aber mittlerweile fast schon ein bisschen zu viel. Wir müssen gucken, dass wir die ganzen Anrufe noch abfangen können. Die Hotline wird außerdem aus eigenmitteln finanziert und unsere Therapeuten leisten hier großartige zustätzliche Arbeit. Sabrina Sengle:Was war Ihre Inspiration bei der Umsetzung des Filmes. Können Sie außerdem etwas zum Entstehungsprozess erzählen. Wie hat sich das Konzept entwickelt? Maik Lüdemann: Ich beginne jeden Werbefilm erst einmal mit der Definition der genauen Aufgabestellung. Was wollen wir erzielen mit unserem Film oder Filmen und was ist eigentlich die Ziel-Message. Davon ausgehend war klar, dass wir möchten, dass Menschen diese Hotline anrufen, das Angebot annehmen oder davon zumindest erfahren, es dann aber letztlich auch nutzen. Mir war klar, diese Message muss ich recht schnell transportieren, das heißt wir machen kurze Spots, eben 30-Sekünder. Dann war klar, das wir zwei Themen behandeln, einmal das Thema Pädophilie und dann eben häusliche Gewalt, das heißt wir brauchen zwei verschiedene Filme mit zwei verschiedenen Enden. Daraus ergab sich dann für mich, dass ich drei Filme machen möchte, eine Film-Reihe sozusagen. Natürlich stellte sich dann die Frage, wie erzählen wir es? Die Mittel der Universität, die wir zur Verfügung hatten, waren begrenzt, dazu kamen die weiteren Beschränkungen durch Corona. Es war alles sehr unklar zu der Zeit, wie das ist mit dem Dreh, mit Schauspielern, Hygienemaßnahmen und so weiter. Dann hab ich gesagt, ich möchte mich freimachen davon und möchte ein minimalistisches Konzept, was auch tatsächlich sehr gut zu dem Thema passt, welches ja eben höchst sensibel ist. Wichtig war BIOS-BW und mir ja auch, in der Kommunikation nicht zu personalisieren, um keine Täterbilder zu schaffen oder zu reproduzieren und man möchte alle Altersgruppen, Geschlechter usw. ansprechen. Danach beginnt der kreative Prozess, in dem man sich dann verwandte Produktionen anguckt, Gespräche führt mit verschiedenen Experten und recherchiert. In dem Zuge kam ich irgendwann zu diesen Bildern des Auseinanderfallens und wieder Zusammensetzens. Ich verbinde das mit der zentralen Message, die wir senden wollen: Bevor etwas passiert, soll die Zielgruppe anrufen und sich Hilfe suchen,Unterstützung, damit eben nichts passiert. Da dachte ich, dieser Effekt umschreibt genau das, irgendwas muss sich wieder zusammensetzen. Wir erzählen rückwärts, das ist auf jeden Fall schon mal das richtige Mittel. Zudem war für mich der Effekt der Super-Slowmotion höchst spannend, also visuell spannend. Das ist gut um die Aufmerksamkeit von Menschen zu erregen. Ungefähr so hat sich das ergeben. Mit dem Konzept in der Hand habe ich mir Unterstützer gesucht, hier in Hamburg, ein Team zusammengestellt und dann haben wir das an einem Tag gedreht. Sabrina Sengle: An einem Tag alles gedreht? Maik Lüdemann: Genau, das war für mich auch das erste Mal, dass ich Slowmotion gedreht habe, das ist wirklich eine sehr eigene Kunstform. Höchst speziell. Normalerweise wird das viel für Food-Aufnahmen udn ähnliches verwendet und eigentlich dreht man dafür mehrere Tage denn es wird auf jedes Detail geachtet. Ich war auch überrascht, wie schnell der Drehtag vorbei war. Man kann sich ja ganz schön verspielen, aber wir haben es geschafft, dank des tollen Teams. Das muss man sagen! In der Nachbereitung hatten wir auch ganz tolle Unterstützung, z.B. die Musik wurde eigens eingesungen/ aufgenommen und da wurde ja auch sehr viel Liebe reingesteckt von allen Beteiligten. Sabrina Sengle:Das Ergebnis ist wunderbar. Wir sind unglaublich froh, dass wir diese Filme haben. Ich werde sie auch noch viel intensiver in die Kommunikation einbinden. Bisher haben wir lediglich das Teddy-Video eingesetzt. Unten im Newsletter verlinken wir alle Spots in einer Video-Folge für die Leser. Ich war persönlich sehr beeindruckt von dem tiefgreifenden und passenden Konzept auch, weil eben wirklich 30 Sekunden mit wenigen Bildern so viel an Inhalt transportieren. Wir freuen uns sehr, dass sie uns unterstützt haben. Sabrina Sengle: Dann komme ich noch zur letzten Frage. Haben sie denn eine persönliche Message die Sie dem Verein oder den Lesern mitgeben wollen? Maik Lüdemann: Ich muss sagen, jede/r Einzelne, der/die bei BIOS-BW mitwirkt, leistet eine ganz tolle und vor allem wichtige Arbeit. Es sind ja auch wirklich sehr wichtige Themen, in unserer Gesellschaft über die wahrscheinlich gar nicht so viel gesprochen wird, wie gesprochen werden sollte. Philosophisch gesehen, kann jede Lebenslage oder –situation jedes Menschen, irgendwie Mal aus den Fugen geraten, durch Umstände, die man vielleicht gar nicht vorher erahnen kann. Und dafür sind eben genau solche Vereine, Einrichtungen und Menschen wichtig, die einen auffangen können. Es hat, gesellschaftlich gesehen, einen sehr hohen Wert, dass man sich auf diese Weise geschützt fühlen kann. Ich finde es schwer das in die richtigen Worte zu fassen. Ich kann eigentlich nur an alle Mitwirkenden sagen: Macht weiter so, das ist ganz toll und wichtig. Sicherlich gibt es auch Fälle, die einen belasten, die schwer sind, die man auch persönlich Mal mit nach Hause nimmt. So stelle ich mir das vor. Ich sage das ja so ein bisschen aus der Distanz, aber das hat einen ganz tollen, hohen Wert. Es ist schön zu sehen, was es in unserer Gesellschaft an Engagement gibt und es ist eben schön, wenn Menschen dort Halt finden können. Es funktioniert. Sabrina Sengle:Dankeschön. Ihr Werbefilm ist ja jetzt nominiert für den YoungStars-Award, wir drücken die Daumen. Am 15. September findet die Preisverleihung statt und wir berichten danach wieder wie es weitergegangen ist.
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