Blousons für Herren Was ist das eigentlich!?

Ein Begriff, der im Leben immer wiederkehrt aber oft nur ungenau besetzt wird. Wer nie darüber nachdachte, könnte es als Sammelbegriff für alle Jacken verstehen, die sich nicht durch eigene Charakteristika mit Namensgebung definieren. So ist es aber nicht. Das Blouson ist eine klar eingegrenzte Erscheinungsform der Oberbekleidung für draußen. Was ein Blouson Herren genau ist – nämlich eine an Ärmeln und am unterem Ende mit elastischen Bündchen eingefasste Jacke – sollte man zumindest wissen. Gerade wo kein Namensschutz vorliegt, kommt es immer wieder zu Irrtümern. Herren Blousons im Dickicht falscher Titulierung Eine Abgrenzung zu den Flieger- und Bomberjacken ist deshalb nötig, zumindest für diejenigen, die differenzieren oder einfach mitreden wollen. Diese Blouson-Arten sind stark eingeschränkt als solche zu bezeichnen, weil mit ihnen ganz andere Funktionalität und Qualität einhergehen. Doch alles der Reihe nach im Dickicht falscher Titulierung: Um überhaupt keine Blouson-Art handelt es sich bei „Lumber“ oder „Lumberjacks“. Wie genau dieser Irrtum entstand, ist unklar. Vereinzelt findet man diese verfehlte Namensgebung jedoch noch vor – darum bitte nicht nachmachen. Die vor einigen Jahrzehnten noch gängigere Bezeichnung als Collegejacken trifft allerdings zu. Von ihnen wird dann gesprochen, wenn die Ärmel eines – richtigen – Blousons eine andere Farbe, meist mit Musterungen wie Streifen oder Applikationen am Vorder- und/oder Rückenteil versehen sind. Sie sind als spezielle Unterart der Blousons für Herren zu verstehen. So weit, so gut. Der Schnitt eines Blousons und seine Unterarten sind damit einfach erklärt. Der stilistische Kritiker stellt sich zum Blouson aber weitere gerechtfertigte Fragen. Welcher Szene ist es zuzuschreiben? Was sagt der Stil aus? Ist es eigentlich noch in oder doch passé und out? Woran erkennt man das Blouson? Das typische Blouson Herren wird mit einem Reißverschluss ausgestattet und reicht immer bis zur Taille. Der durch die Bündchen entstandene „blusige“ Effekt wird oft durch dezente Schulterpölsterchen unterstrichen. Darum ist diese Jackenart gerade solchen Männern wärmstens zu empfehlen, die ihre Schulter-Brust-Partie optisch etwas dominanter ausgestalten möchten. Blousons gibt es freilich auch warm gefüttert und wattiert, so dass sie ein passabler Schutz vor Kälte sind. Sie speichern Wärme eher als andere Schnittarten. Wasser und Wind abweisende Materialien werden von den Bündchen schützend am Körper fixiert so dass zumindest ein Verrutschen nicht so einfach ist wie bei losen Enden. Diese Bündchen sind das Ergebnis einer wohldurchdachten Praktikabilität für erhöhte Ansprüche. Geht es nicht um Wärme, sondern Modelle für angenehme Temperaturen, sollten die Futterstoffe dünn sein. Es gibt auch engere oder gerade Schnittarten, wo der aufgebauschte Effekt gar nicht vorhanden zu sein scheint. Die sind auch manchmal etwas länger als das Grundmodell und haben optisch eine andere Wirkung: Männer, die in ihrer Erscheinung gerne „gestreckter“ wirken möchten, sollten solche einmal anprobieren. Oben haben diese Arten häufig einen kleinen Stehkragen und so ihre eigene Ausstrahlung, die etwas in die sportliche Richtung gelenkt wird. Entwicklung des Blousons Um die Geschichte und Entwicklung der Blousons zu verstehen, muss man die Entstehung der Bomberjacken kennen. Sie sind praktisch die „Väter“ dieser gesamten Jacken-Machart. Sie kamen zuerst. Zum beinahe selben Zeitpunkt wie bei der Verbreitung von Flieger- und Bomberjacken bei der  US Army hin zur Zivilbevölkerung in den 1950er Jahren fand in Sachen Mode eine bis dato unbekannte Revolution statt – gelebte Individualität war plötzlich erlaubt. Und das für alle gesellschaftlichen Schichten. Die originalen Fliegerjacken freilich waren und sind preislich in einem viel höherem Segment angesiedelt, doch die Grundidee des Schnittes, der konkreten Machart, erlaubte unglaubliche Vielfalt in niedriger Preislage: Das Blouson in all seinen Facetten entstand. Nur die vergleichsweise hochwertigeren Funktionen der Fliegerjacke werden eben nicht erfüllt, sind aber für den Alltag auch in keinster Weise erforderlich. Daneben war es den Brüdern Miller erlaubt, für das Innenfutter von Blousons ein traditionell schottisches Muster zu verwenden. Damit schaffte man zugleich den Sprung in die Oberklasse. Abgedeckt wurden damit nun alle Schichten und Blousons verbreiteten sich über den Erdball, genauso wie der „große Bruder Bomberjacke“. Bis heute kann man keine Zuordnung oder Einschränkung zu einer bestimmten Schicht oder Szene treffen. Als Meilenstein zur Eignung als Trendsetter kann ihr öffentliches Tragen von James Dean betrachtet werden. Damit verlieh er dem Herren Blouson einen Hauch von Rebellion und bereicherte es um eine interessante Facette für junge Menschen. Auch Frank Sinatra, Elvis Presley und Steve Mc Queen sorgten für die Imageentwicklung bei der breiten Schicht. Was sich in der Musiker-Szene etabliert, wird immer aufgegriffen. Das galt damals und ist bis heute ungeschriebenes Gesetz der Fashion-Welt. Aber auch die objektiven Merkmale der damals trendigen Neuheit konnten überzeugen. Rasch setzte sich zudem der damals neue Stoff, Nylon, durch und war bei der Außenbekleidung nicht mehr wegzudenken. Durch die unterschiedlichen Aufmachungen des Blousons denkt man heute nicht mehr automatisch an Nylon, viel zu sehr lösten sich Schnitt und Material von einander ab und setzten sich gesondert durch. Damals aber assoziierte man beides aber noch miteinander: Das Blouson aus Nylon hat seine Eigenart aber bis heute nicht verloren. Blousons wo Lässigkeit erlaubt ist Welche Dresscodes das Blouson inkludieren, lässt sich einfach beantworten: dort, wo man lässig erscheinen darf. Diese Frage muss jeder für sich beantworten. In Verbindung mit lockeren Stoffen und bewusstem Verlassen der sportiven Linie öffneten sich auch im offiziellen Leben die Türen für das Blouson. Allerdings nicht sehr weit. Wenngleich heute so mancher vom „neuen Blazer“ spricht, ist wohl eine klare Grenze zu ziehen: formelle Anlässe sind nach wie vor im Anzug zu besuchen. Ein Blouson über den Anzug ist lächerlich. Manche Dresscodes sind nicht so einfach aufzubrechen, auch nicht bei Otto Normalverbraucher. Offen für das Blouson sind aber sehr wohl alle Gestaltungsmöglichkeiten außerhalb der ganz offiziellen Anlässe. Es ließe sich grundsätzlich die gesamte Freizeitgestaltung mit ihnen abdecken, auch solche in Eiseskälte. Bei manchen Sportarten ist das Blouson überhaupt ein Must-Have. Im Outdoor-Bereich ist und bleibt das Blouson eine Art stiller aber stetiger Trendsetter. Zwar werden hier je nach Ausmaß sportlicher Akzentuierung seltener Reißverschlüsse eingesetzt aber dafür kann man es sich einfach über den Kopf ziehen:  Der eigentliche Name lautet hier „Schlupfblouson“ und findet bei allen Aktivitäten im Freien hohe Beliebtheit, etwa beim Radsport, Segeln sowie Laufen und Joggen. Taschen sind übrigens so gut wie immer vorhanden, auch beim Schlupfblouson. Sie mögen zwar kaum noch verwendet werden, etablierten sich aber als Art Kennzeichen. Sie sind entweder aufgesetzt oder schräg gereiht. Regenblousons aus Gore-Tex Die Materialentwicklung im Zahn der Zeit bringt für Schutz vor Regen mit einem Blouson aus Gore-Tex wohl das Beste hervor, das es je gab und kaum noch übertrumpft werden kann. Sogar in den 1930er Jahren griff man immerhin beim Schutz vor Nässe noch auf Tierhäute zurück oder ölte diverse Materialien ein. Bis zur Jahrhundertmitte setzten sich aufgrund der Vorteile als Innenfutter Baumwolle durch und Nylon für das Außenmaterial. Es steht heute gewissermaßen in Konkurrenz zur Wachsjacke. Eine Entscheidung zwischen den beiden wird eher durch die Optik getroffen als durch Eignung gegen Feuchte. Vielleicht sind aber gerade die Bündchen das ausschlaggebende Plus zugunsten Blousons im Vergleich. Ein Fazit zu Blouson Herren Ich würde das Blouson eher als sportlich denn als elegant bezeichnen. Eine Einteilung nach der Szene ist nicht möglich, es steht alles offen. Mit dem Tragen eines Blousons kann man auch keine stilistischen Fehler begehen, wenn ganz normal der Anlassfall berücksichtigt wird. Tragen kann es außerdem Jung und Alt. Man kann es ohne viel nachzudenken überziehen und im Auto oder Büro für alle Fälle aufbewahren – im Gegensatz zu Blazer gibt es hier kaum ein Verknittern, selbst wenn es einmal am Rücksitz liegt. Diese Vorteile machen es zu einem praktischen Begleiter. Copyright Titelfoto: shutterstock / Lizenzfreie Stockfotonummer: 278152058 Der Beitrag Blousons für Herren Was ist das eigentlich!? erschien zuerst auf Männer Style.

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