Botswana: Offroad-Abenteuer mit Wildlife pur.

Wir reisen in das entspannte Botswana und fahren in die Hauptstadt Gaborone, wo wir in einem netten Camp mit Pool auf die Ankunft unserer Freunde Anika und Matthias aus dem Allgäu warten. Die Freude ist groß, als die beiden endlich da sind! Noch größer ist die Freude, als sie auch noch Allgäuer Bergkäse und Allgäuer Single Mal Whisky auspacken! Die beiden mieten sich einen Toyota Fortuner und schon bald darauf sind wir auf dem Weg in den Norden. Als erstes Highlight besuchen wir das Khama Rhino Sanctuary, wo wir Breitmaul- und sehr seltene Spitzmaulnashörnern sehen. Diese Tiere können nur noch in geschützten Parks überleben, da sie auf Grund ihres Hornes außerhalb der Schutzgebiete gnadenlos gejagt werden. Und dieser Schutz muss massiv sein: neben dem Reservat wurde eine Kaserne errichtet und der gesamte Park ist nicht nur umzäunt, sondern auch mit Wachtürmen versehen. Denn auf dem asiatischen Schwarzmarkt können Wilderer mit einem einzigen Horn bis zu 300.000 Euro erzielen, eine unfassbare Summe bei einem durchschnittlichen botswanischen Monatsgehalt von etwa 300 Euro. In Asien wird aus dem Horn dann (erwiesenermaßen wirkungsloses) Potenzpulver hergestellt, eine traurige Geschichte für alle Beteiligten. Als Nächstes fahren wir offroad durch die Makgadikgadi-Salzpfannen, ein surreales Erlebnis in der weißen Unendlichkeit. In Maun am Rande des Okavango Delta treffen wir auf unsere alten Bekannten Nafiseh und Stef und sind von nun an zu sechst unterwegs. Gemeinsam chartern wir ein kleines Propellerflugzeug, um einen einstündigen Rundflug über das Okavango Delta zu unternehmen, der mit etwa 50 Euro pro Person als echtes Schnäppchen zu haben ist. Dieser Flug bzw. das Delta von oben gehören mit zu den schönsten Dingen, die wir jemals gesehen haben. Die unberührte Gras- und Sumpflandschaft des größten Binnendeltas der Welt mit Herden von Elefanten, Büffeln, Zebras, Hippos und Antilopen wirkt wie ein Paradies aus einer anderen Zeit. Wir sind sehr gerührt! In Maun stellt Anika außerdem Kontakt zum sehr bekannten Künstler Wilson Ngoni her, den wir in seinem Haus besuchen. Dann machen wir uns auf den Weg in das Moremi Game Reserve (Game = Wild). Auf dem Weg dorthin erleben wir unser bisher spannendstes Bushcamp. Zunächst machen wir noch Scherze über das Hyänen-Geheul um uns herum. Als sich dann aber ein paar Minuten später eine riesige Tüpfelhyäne bis auf fünf Meter an unser Lagerfeuer heranschleicht, sind wir etwas geschockt. Merke: Grillen in der Umgebung wilder Raubtiere lockt diese mit hoher Wahrscheinlichkeit an! Das Moremi Reserve ist schön und wir sehen viele verschiedene Tiere, aber leider keine größeren Herden. Ein kleines Highlight ist unser erster Leopard, mit dem wir die Sichtung der Big Five (Löwe, Elefant, Nashorn, Leopard, Büffel) vollständig machen. Im Park treffen wir die beiden netten Münchner Valerie und Ludwig, sodass wir ab sofort zu acht unterwegs sind (eine richtige Reisegruppe). Die Eintrittspreise für die Parks sind noch recht günstig (12 Euro pro Person), die Nächte in den Camps innerhalb der Parks sind für uns allerdings wieder einmal unerschwinglich (50 Euro pro Person für einen Sandplatz ohne Zaun mit Dusche und WC). Da schlagen wir unser Lager lieber zwischen den Hütten der netten Locals in Khwai, dem nächsten Dorf, auf. Auch dort ist es Nachts aufregend, denn immer wieder streifen Elefanten wenige Meter von uns entfernt durch die Büsche. Am nächsten Morgen fahren wir entlang des schönen und tierreichen Khwai Rivers, der außerhalb des Parks liegt. Immer wieder müssen Flüsse und matschige Sumpfstellen durchquert werden. Der Fortuner als pseudo Geländewagen leidet so richtig Aber auch für die anderen Autos sind die vielen Wasserdurchfahrten kein Spaß, denn das tiefe Wasser beansprucht die Technik brutal. Dann durchqueren wir den unteren Teil des Chobe Nationalparks, in dem wir kaum Tiere aber jede Menge Tiefsand-Pisten sehen. Die Freude ist (bei manchen) groß, als sich der Fortuner zwangsläufig festfährt und an der Winde unseres Toyos hängt Schlechter ergeht es da Valerie und Ludwig, die an diesem Tag alleine auf den Sandpisten unterwegs sind und vergessen haben, Luft abzulassen. Nach vier Stunden Hilux ausgraben erreichen aber auch sie unser traumhaftes Savannen-Camp an der Grenze zu Namibia. Im oberen Teil des Chobe Nationalparks (Riverfront) stoßen wir dann auf die größten Herden, die wir bisher in Afrika gesehen haben: hunderte Zebras und Elefanten, viele Hippos und tolle Vögel. Außerdem hat ein Löwenrudel am Tag zuvor einen Elefanten erlegt, über den sich nun einige Löwen und hunderte Geier hermachen, ein seltenes und schauriges Spektakel.­ Total geflasht erreichen wir Kasane. Nach all den Kilometern Offroad und Sumpf, Bushcamps und überwältigendem Tierspektakel gönnen wir uns ein paar Tage Ruhe. Leider müssen wir uns kurzfristig von Nafiseh und Stef verabschieden und auch die Münchner fahren weiter. Am botswanischen Unabhängigkeitstag schleichen sich Matthias und Lukas aus dem Camp und besuchen eine nächtliche Parkplatzparty im nächsten Dorf. Zunächst fühlen sie sich als einzige Weißhäute unter 300 Schwarzen auf einem dunklen Parkplatz ein wenig wie in der Bronx War das wirklich eine gute Idee? Aber schon nach wenigen Augenblicken nimmt sie ein Local wortwörtlich an der Hand und lässt sie von da an nicht mehr los. Doch so gut sie sich auch mit allen verstehen, eines wird wieder klar: wir als Europäer werden niemals vollständig ergründen können, wie die Afrikaner ticken und was sie bewegt. Dann müssen wir uns leider auch schon von Anika und Matthias verabschieden. Botswana mit den beiden war wunderschön. Und wir freuen uns auch bald auf die Heimat! Dieses Mal sind es viele Bilder. Es kann also etwas dauern, bis alle geladen sind. Der Beitrag Botswana: Offroad-Abenteuer mit Wildlife pur. erschien zuerst auf Afrika Drimslar.

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