In Zeiten von Social Media und dauerhaft verfügbarer einfacher Unterhaltung vergessen viele besonders aus der jüngeren Generation, wie schön es sein kann ein Buch zu lesen. Das ist besonders schade, weil unter den unzähligen neuen und alten Druckwerken echte Perlen dabei sind. Es gibt Bücher, die zum nachdenken anregen und solche, die einem Hoffnung geben. Und dann gibt es noch solche wie Bringing Down the House von Ben Mezrich. Dieses Buch hat Geschichte geschrieben, indem es dafür sorgte, dass Millionen Menschen in die Casinos von Las Vegas und Atlantic City stürmten, mit dem Ziel einfach das große Geld zu machen. Doch was steckt hinter der Geschichte? Nach einer wahren Begebenheit Was klingt, wie ein abgefahrenes Action-Abenteuer ist in Wirklichkeit passiert. Es geht um eine Gruppe Studenten des MIT, die lernten Karten beim Blackjack zu zählen und so die Casinos um Millionenbeträge erleichterte. Bekannt ist die Gruppe als das MIT Blackjack Team. Man muss allerdings dazu sagen, dass die Grundstory zwar auf einer wahren Geschichte beruht, doch in Wirklichkeit deutlich unspektakulärer ablief als im Buch beschrieben. Einige Events und Locations sind um der Spannung willen frei von Autor Ben Mezrich hinzuerfunden worden. Doch das sei dem Autor verziehen, denn mit dem Buch gelang es ihm wie bereits erwähnt einen echten Hype zu generieren und millionen von Menschen zum Glücksspiel zu bringen. Das Kartenzählen im Blackjack Das Kernthema des Buches ist es, wie die Gruppe zusammen Taktiken entwickelt, mit denen sie beim Blackjack auf jeden Fall gewinnt und sogar das Ergebnis voraussagen kann. Diese Beschreibung sorgte dafür, dass das sogenannte Kartenzählen beim Blackjack erst richtig populär und in der breiten Bevölkerung bekannt wurde. Der Grund, warum ausgerechnet MIT Studenten auf die Idee kam ist simpel: Anders als es sich anhört ist das Kartenzählen im Casino sehr schwer und erfordert eine hervorragende Kenntnis des Spiels sowie eine überragend gute mathematische Begabung. Das bedeutet, dass nicht jeder Mensch dazu in der Lage ist die Karten zu zählen und so das Ergebnis des Spiels beeinflussen zu können. Damals war die Taktik noch möglich, weil in der Regel mit nur einem oder zwei Kartendecks gespielt wurde. Heutzutage wird in den Online Casinos wie NetBet, in denen es auch Blackjack Angebote gibt, allerdings mit teilweise bis zu drei oder vier Stapeln gespielt. Das bedeutet, dass das Kartenzählen hier unmöglich wird. Diese veränderung der Taktik auf Seiten der Casinobetreiber war unter anderem eine Reaktion auf die Aktionen des MIT Blackjack Teams sowie deren Nachahmern. Das MIT Blackjack Team Wie bereits erwähnt gab es das Team wirklich und ihm gelang es von 1979 bis 1993 Casinos mit seinen Kartenzähltechniken unbemerkt um mehrere Millionen Dollar zu erleichtern. Zu Beginn handelte es sich bei dem Team nur um einen Klub, vergleichbar mit einem Schachverein, der sich privat in den Klassenräumen traf und miteinander Karten spielte. Da es sich beim MIT um eine Universität mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt handelt fanden sich in der AG zunehmend Studenten mit fortgeschrittenen mathematischen Kenntnissen wieder. Diese Entwickelten bei den Zusammenkünften die Taktik des Kartenzählens und verfeinerten sie soweit, dass sie bereit für die praktische Umsetzung war. Das Geld, welches das Team zum Spielen brauchte, wurde von privaten Investoren aufgebracht. Die erste Runde spielte das Team am 1.8.1980 mit einem Startkapital von 89.000 Dollar. Dem Team gelang es in den folgenden 10 Wochen diesen Betrag circa zu verdoppeln. So konnten sie den Investoren eine Verzinsung von knapp 250% anbieten. Die Spieler selbst verdienten um die 80 US-Dollar pro Stunde, was als Nebeneinkommen für einen Studenten schon ein ordentlicher Betrag ist. Aufgrund des Erfolgs des Teams wurden die besten Spieler aber nach und nach mit Spiel- und Hausverboten belegt, sodass schließlich am 31.12.1993 die komplette Auflösung des Teams erfolgte. Der Beitrag Bringing Down the House erschien zuerst auf Buch findR.
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