BuMaSeBoCroSlo – Auf der Flucht

Im tiefen Bulgarien Wusstest Ihr eigentlich wie klein Europa ist...? Wir sind selbst ganz erschrocken, wie kurz hier die Wege sind. Waren wir es doch in den letzten Monaten gewohnt mehrere hundert Kilometer innerhalb eines Landes zurckzulegen, so hat man hier im Sdosten Europas oft schon mit 200 km ein ganzes Land durchquert... Wir starteten unseren Weg Richtung Deutschland durch Bulgarien, Mazedonien, Serbien, Bosnien, Kroatien und schlielich Slowenien. Doch ab Mazedonien nderte sich unser Reisestil deutlich, wir durften selbst erleben was der europische Frhling/Sommer dieses Jahr zu bieten hat. Wir begaben uns auf die Flucht vor dem Regen und den khlen Temperaturen... // Alles unter einem Dach Der Grenzbertritt ist mal richtig einfach hoch lebe Europa! Wir zeigen unseren Pass vor und knnen passieren. Direkt hinter der Grenze schauen wir in der Vignetten Bude vorbei, denn in Bulgarien herrscht Vignettenpflicht auf allen Straen. Aber hier gibt es nicht nur Vignetten nachdem der Chef uns die Vignetten verkauft hat bietet er uns noch einen Kaffee an. Gleich im Raum nebenan befindet sich nmlich sein Restaurant, einen Raum weiter sein Supermarkt wo wir noch unsere Trinkruckscke mit khlen Wasser auffllen knnen. Und noch einen Raum weiter ist sein LKW-Zubehr Laden dort finden wir auch gleich unsere Bulgarien-Aufkleber. Quer ber die Strae wird noch schnell Geld gewechselt und schon sind wir rundum versorgt in Bulgarien angekommen. // das lndliche Bulgarien Gleich hinter der Grenze biegen wir rechts ab, runter von der Hauptroute auf der sich ein LKW an den nchsten reiht. Wir folgen zunchst einer kleinen engen Strae, immer wieder kreuzen Schaf- oder Ziegenherden unseren Weg. Doch wir sind berrascht, der Straenzustand ist gut und den Wegesrand zieren Pflanzen und kein Mll. Frappierende Unterschiede zum Nachbarland! Langsam schrauben wir uns hinauf in die Berge der Rhodopen. Der Straenbelag ist erstklassig und bietet satten Grip Kurvenspa ist wieder angesagt! // Die Rhodopen - echt Klasse Uns bieten sich erstklassige Aussichten, die Gegend ist wirklich schn. Es herrscht wenig Verkehr und wenn uns mal ein Bulgare mit seinem LKW oder PKW entgegen kommt - oder wir ihn einholen - dann macht er rcksichtsvoll Platz. Das passt ja gar nicht so in unsere Erwartungen an Bulgarien...? Auch unsere erste grere Stadt berrascht uns. Das Versorgungsangebot ist enorm vertraute Discounter reihen sich aneinander, wir finden auch moderne Tankstellen, im Straenverkehr bewegen sich viele neue Autos, die Menschen sind offen und freundlich. WOW so lagen wir mit unseren Erwartungen an ein Land ja noch nie daneben... // Erstklassige Infrastruktur // Reichlich Seen in den Rhodopen Auf unserem Zick-Zack Kurs durch die Rhodopen passieren wir immer wieder kleine Seen die sich in die satt grne Landschaft schmiegen. Am Ufer bieten sich unzhlige erstklassige Campspots an aber Vorsicht! Wild Campen ist in Bulgarien verboten und man landet in der Regel immer auf Privateigentum. Wir mssen uns zusammen reisen und steuern den nchsten Campingplatz an. Davon gibt es in Bulgarien nun nicht so wahnsinnig viele, aber fr die Gre des Landes gengend. Wir wurden gewarnt, dass der Standard der Pltze nicht immer den Erwartungen entspricht... Wie? es gibt heie Duschen, funktionierende Toiletten und sogar Wifi ! Was sollte man noch erwarten..? Ein Jaccuzi vielleicht? // Da kommt Regen - der erste fr uns seit langem... Spt erreichen wir unseren Campingplatz den Camping Batak am gleichnamigen See. Es ziehen dunkle Wolken auf, also heit es schnell noch ein paar Nudeln kochen, abwaschen und ab ins sichere Zelt. Es dauert auch nicht lange bis ein heftiges Gewitter ber uns herzieht, in der Nacht folgen weitere, es schttet wie aus Eimern. Aber pnktlich zum Frhstck reit die Wolkendecke auf und die Sonne trocknet die Kondensfeuchte aus unseren Schlafscken, whrend wir gemtlich unseren Kaffee kochen so muss ein Campingmorgen beginnen. // Schrauber-Stunde Wir nutzen das gute Wetter um uns nochmals ausgiebig um Willi zu kmmern. Nachdem das Problem in Griechenland nicht geklrt werden konnte oder sollte nehmen wir uns der Sache nun selber an. Irgendwo zieht der Motor Nebenluft, was sich in einer erhhten Leerlaufdrehzahl bemerkbar macht. Das macht wirkliches langsam fahren wirklich schwer aber gut ist eben eine BMW, da muss man es eben flotter angehen... Wir knnen das Problem soweit eingrenzen, dass wir den Fehler in der inneren Ventildeckeldichtung vermuten. Da die Ventildeckeldichtung - mangels Ersatz schon mehrfach wiederverwendet wurde und aktuell mit reichlich Dichtpaste verklebt ist. Wollen wir uns ohne eine neue Dichtung nicht ans Werk machen also vertagen wir den Rest... // Netter Campspot // Den Campingplatz Batak knnen wir wrmstens empfehlen. Der Chef spricht bestes englisch und ist ein unheimlich netter sympathischer Typ. Er hat seine Finanzmarkt-Karriere bei einem namenhaften amerikanischen Konzern abgebrochen und ist in seine Heimat Bulgarien zurck gekehrt, um unter andrem mit diesem Campingplatz etwas natrlicheres zu tun als den ganzen Tag am Computer Zahlen zu jonglieren wir meinen, dass ist eine sehr vernnftige und sympathische Entscheidung. Der Batak See // Das Balkan Gebirge Weiter geht es in das zentrale Balkangebirge. Neben schnen Motorradstrecken ist hier auch etwas mehr touristisches Rahmenprogramm geboten. Weinbau, historische Handwerkskunst und auch ein wenig Schnick und Schnack an dem wir schnell vorbei rauschen. Wir schlagen Kurs West ein Richtung Sofia. Zwar wollen wir nicht wirklich eine Stadtbesichtigung unternehmen, aber vielleicht mal ein wenig durchfahren oder zumindest aus der Ferne schauen... // Plattenbauten sind noch allgegenwrtig Das sind die weniger schnen Seiten Bulgariens. Wobei auch diese zur Geschichte des Landes gehren und all gegenwrtig sind. Der sozialistische Wohnungsbau hat sich sicherlich nicht fr einen Architekturpreis beworben, aber zweckmig war er dennoch. Auch hier sind wir davon berrascht wie sauber und aufgerumt es hier zu geht gut das entspricht auch unserer Theorie die wir in den vergangen zwei Jahren entwickelt haben: Wohlstand hat nichts damit zu tun, dass man seinen Mll nicht neben die Strae wirft... // Auch Kati meint - Bulgarien ist TOP Wer jetzt hier Bilder von Pferdefuhrwerken im Straenverkehr erwartet hat, den mssen wir enttuschen. Diese gibt es zwar aber das wrde ein falsches Bild des Landes vermitteln. Es passiert augenscheinlich viel in Bulgarien, wir haben es als ein modernes Land kennen gelernt. Die Verstndigung ist uns zwar nicht immer leicht gefallen, aber irgendwie kamen wir zu Recht. Da wird ein Einkauf in einem kleinen Tante Emma Laden schnell zu einer pantomimischen Stand-up Comedy Einlage. // Der Regenkombi wird ab jetzt unser bester Freund... Kurz vor der Grenze nach Mazedonien verdunkelt sich der Himmel, und dass zur Mittagszeit? Den einfachen und schnellen Grenzbertritt schaffen wir noch bevor der Himmel seine Schleusen ffnet. Es schttet wie aus Eimern, und wir haben nun erstmalig die Gelegenheit unsere neue Regenjacke zu testen die Farbe ist zumindest der Hammer, tut schon fast in den Augen weh! Wir sitzen einige Zeit an einer Bushaltestelle aus und hoffen auf Besserung. Als dann aber noch ein Gewitter mit reichlich Blitzen daher kommt, beschlieen wir weiter zu fahren. Das Gewitter kommt von Sden, also fahren wir nach Norden Serbien wir kommen. // Tja und nun mssen wir Euch etwas Fantasie abverlangen. Denn ab hier endet zunchst die Fotodokumentation. Wir gondeln die nchsten 7 Tage bei strmendem Regen Richtung Norden und knnen uns nicht zu Foto-Stopps motivieren. Die Fahrt durch Serbien erinnerte uns stark an Deutschland, die Landschaft und die Orte knnten sich so auch in Deutschland finden. Dann starteten wir den Versuch die Schlechtwetterzone auszusitzen. Einen Tag in der Pension, zumindest blieben wir an diesem Tag trocken und warm, aber Wetterbesserung war nicht in Sicht... Also weiter nach Bosnien, auch hier hingen die Wolken tief, die Sicht war gering. Sicherlich ein spannendes Land, aber wir sehen nicht viel davon. Zumindest in den Pausen, wenn wir ein trockenes Pltzchen und einen Kaffee suchen erfahren wir Gastfreundschaft und gut gelaunte Menschen. Bei uns geht der guten Laune aber so langsam die Puste aus... Es ist wie verhext, wir scheinen unserer 12 jhrigen Tradition treu zu bleiben. Denn in den letzten 12 Jahren hatten wir auf der Rckfahrt von jeder greren Tour Dauerregen. Da ist auch diese grere Tour keine Ausnahme... Also weiter nach Kroatien aber es bleibt feucht kalt. Unser Ziel sind die Plitvicer Seen. Durchnsst und verfroren kommen wir dort an. Die Duschen auf dem Campingplatz kann man mit viel gutem Willen als lauwarm bezeichnen. Unsere Laune sinkt auf den Nullpunkt und so knnen wir uns auch nicht dazu motivieren bei Regen den Nationalpark zu besuchen, sondern verkriechen uns in den Schlafscken, um wieder warm zu werden. Grenze und endlich trocken! Kurz vor der slowenischen Grenze hrt es dann am nchsten Tage auf zu regnen. Endlich knnen wir mal aus unserer Regenpelle raus und genieen auch wieder mildere Temperaturen. Unsere Laune steigt schlagartig, wie schn es doch ohne Regen ist... All zu weit fahren wir aber nicht mehr und steuern den nchsten Campingplatz an, um unserem Zelt noch etwas Zeit zum trocknen zu geben. Am Abend hngen wir dann ber der Karte und planen eine ausgiebige Route durch Slowenien naiv wie wir eben manchmal sind... // Regen-Camp, darin haben wir bung bekommen Am nchsten Morgen findet unser Frhstck dann aber mal wieder bei Regen und khlen Temperaturen statt. Die Realitt hat uns wieder - das mit dem Sommer scheint dieses Jahr in Europa wohl nicht so richtig zu funktionieren? Wir beraten uns noch einmal wohin die Reise jetzt gehen soll. Nochmal einen Tag abwarten, oder rber nach sterreich, wo es aber wahrscheinlich auch nicht besser sein wird? Wir warten noch mal einen Tag ab und nutzen die Zeit und die Internetverbindung um einen Motorradhndler in sterreich ausfindig zu machen, damit wir uns dem Standgas Problem von Katis Moped annehmen knnen. Zudem hoffen wir natrlich auf besseres Wetter.... //

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