Ende Oktober begann eine gewaltige Aufholjagd im Bund Future, dem Kursbarometer 10-jähriger Bundesanleihen am Terminmarkt. Ab diesem Zeitpunkt war man sich sicher: Die ersten Leitzinssenkungen stehen vor der Tür. Doch die Tür dürfte weiter weg sein als gedacht. Die „letzte Meile“ bei der Inflationsbekämpfung sei besonders schwierig, das betonen Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks immer wieder. Auf die Lohnentwicklung und den Immobilienmarkt müsse man achten, da passe das Bild noch nicht, heißt es. Und zuletzt zogen die Inflationsraten, wenngleich vorwiegend durch statistische Basiseffekte bedingt, auch noch wieder an. Bis zum Jahresende ignorierten die Käufer am Anleihemarkt solche Aussagen. Man war sicher: Die Notenbanken würden schon noch einknicken, vor allem, wenn der Markt sie durch massive Anleihekäufe, die die Renditen im Vorgriff von Zinssenkungen nach unten drücken, zu „ihrem Glück zwingen“ würde. Aber seit Beginn des neuen Jahres bröckelt die Phalanx der Bullen. Und das zu Recht, denn: Je stärker die Kursrallye der Anleihen und in deren Kielwasser des Bund Future wurde, je stärker somit die Renditen der Anleihen zurückkamen, desto sicherer wurde man, dass man richtig liegt. Ein Phänomen, das auch am Aktienmarkt nicht unbekannt ist: Steigende Kurse steigern die Zuversicht, das bewirkt weitere Käufe, die die Kurse noch höher steigen lassen, was den Optimismus nur noch stärker befeuert, was zu erneuten Käufen führt. Ein Kreislauf, bei dem jedoch ein Aspekt vor der Tür bleibt: die Fakten. Die Hausse nährt sich selbst, sagt man. Aber nur, bis die ersten merken, dass sie auf einer Leiter ohne Sprossen stehen. Tun sie das? Expertenmeinung: Ja und nein. Die Frage ist, wann die Zinsen wirklich zu sinken beginnen und ob die Bullen, die das ja massiv vorweggenommen haben, so lange durchhalten. Dass die schwachen Bereiche wie Einzelhandel und Investitionen die Preisentwicklung dämpfen und das für Leitzinssenkungen der EZB spricht, ist ebenso richtig wie der Aspekt, dass zu stark steigende Löhne sinkende Zinsen verhindern können. Nicht umsonst betonen das EZB-Mitglieder immer wieder, gestern erst EZB-Chefin Lagarde, die mit ihren Aussagen auch der ambitionierten Erwartung vieler Bund-Future-Bullen eine Absage erteilte, die Leitzinsen würden schon ab März und dann in schneller Folge sinken. Sie machte deutlich, dass man erst einmal die Tarifverhandlungen, die üblicherweise im Frühjahr laufen, abwarten müsse. Nur, wenn man da keine „Zweitrundeneffekte“ fürchten müsse, könnten die Leitzinsen ab dem Sommer (der jedoch bis September dauert) sinken. Zweitrundeneffekt bedeutet, dass die Inflation die „zweite Luft“ bekommt und wieder auflebt, weil die Löhne als Reaktion auf die vorherige Inflation so stark angehoben werden, dass sie die Kosten der Unternehmen so stark erhöhen, dass diese die Preise erneut anheben müssen, was durch eine wegen der gestiegenen Löhne mitgezogenen Kaufkraft dann auch von den Verbrauchern hingenommen wird. So schnell geht es also nicht, wie man sich das Ende 2023 dachte. Die Folge: Der steile Aufwärtstrend des Bund Futures ist aktuell dabei, zu brechen. Und das, nachdem das Anleihe-Barometer zuvor in die breite Widerstandszone zwischen 137,86 und 140,58 Prozent (bezogen auf den jetzt relevanten „Front-Monat“, den März-Kontrakt) hineingelaufen war und abgewiesen wurde. Bund Future: Chart vom 17.01.2024, Kurs 134,20 Prozent, Kürzel: GBL | Quelle: TWS Ist das jetzt also das Ende der Wende, die mit einem Ausbruch über diese besagte Zone auch auf mittelfristiger Ebene gelungen wäre? Es ist möglich genug, um hier besser nicht dagegen zu halten, zumal die nächsten Supportlinien im Fall eines signifikanten Bruchs der jetzt im Feuer stehenden Aufwärtstrendlinie erst deutlich tiefer warten würden.
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