Charlottenburg Regen, Kreuzberg eitel Sonnenschein

In Charlottenburg Regen bei 18 Grad, in Kreuzberg eilen die Menschen bei 23 Grad ins Prinzenbad. Diese Temperaturunterschiede in nur einer Stadt haben sicherlich alle schon einmal beobachtet. Ein weiteres Phänomen ist die städtische Wärmeinsel, heißt, dass es in der Stadt wärmer ist als im Umland. So kann es in den inneren Stadtbereichen je nach Wetterlage vor allem nachts bis zu 10 Kelvin wärmer sein als im ländlichen Umland. Diese räumliche Heterogenität ist eine Herausforderung für die Stadtklimaforschung.Um diese Phänomene zu beobachten und besser zu verstehen, wurde 2021 das bürgerwissenschaftliche Projekt OpenUCO (Open Urban Climate Observatory) ins Leben gerufen. OpenUCO ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von TU Berlin, FU Berlin und den Bürger*innen Berlins, das von der BUA gefördert wird. Seit dem Sommer 2022 messen Berliner*innen das Wetter, Messstationen stehen in ihren Kleingärten innerhalb und außerhalb des S-Bahnrings. „Wir setzen auf die Mitarbeit der Berliner*innen, weil die bereits in Berlin vorhandenen Messstationen die Gesamtsituation in der Stadt nicht abbilden konnten“, sagt Dr. Jana Ulrich, Projektwissenschaftlerin im OpenUCO-Projekt am Fachgebiet Klimatologie an der TU Berlin.Wissenschaftlicher Leiter des Projekts ist Dr. Fred Meier, Leiter der Arbeitsgruppe Stadtklima am Fachgebiet Klimatologie des Instituts für Ökologie der TU Berlin, sowie einer der Manager des Stadtklima-Observatoriums UCO (Urban Climate Observatory) Berlin, das ebenfalls eigene Messstationen in der Stadt betreibt. Die TU Berlin bringt somit ihre Expertise rund um das Stadtklima ins Forschungsprojekt ein.Die FU Berlin ist mit der Arbeitsgruppe Statistische Meteorologie am Institut Meteorologie unter Leitung von Prof. Dr. Henning Rust beteiligt. Dort wurde gemeinsam mit dem Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung die Bürgerwetterstation MESSI entwickelt. Die einfache digitale Wetterstation kann Niederschlag, Lufttemperatur und Sonneneinstrahlung messen und die erhobenen Daten an die Forschungsplattform versenden.Die Bürger*innen hingegen betreuen die Wetterstation und können ihre eigenen Messungen direkt in einer Web-Applikation einsehen. Die von ihnen erhobenen Daten werden von den Wissenschaftler*innen qualitätsgeprüft und veröffentlicht.Die so erfassten Wetterdaten ergänzen das bestehende wissenschaftliche Messnetz des Deutschen Wetterdienstes und des Urban Climate Observatory Berlin. Mithilfe der Bürger*innen erhoffen die Wissenschaftler*innen Antworten auf Fragen zu finden wie zum Beispiel: „Welche räumlichen Unterschiede gibt es bei Starkregen?“, „Wie wirken sich Grünflächen auf die Lufttemperatur innerhalb der Stadt aus?“ und „Wie groß sind die Temperaturunterschiede zu versiegelten Flächen?“.Das Projekt stößt auf großes Interesse bei den Berliner*innen. Rund 100 Messstationen haben das Team um Jana Ulrich seit Projektstart aufgebaut und betreut. „Sie finden es spannend, zu sehen, was in ihren Gärten passiert, wenn sie zum Beispiel über eine kürzere Zeit verreist sind“, sagt Jana Ulrich. „Denn sie haben die Möglichkeit, die Daten live über die Web-App zu beobachten.“ Die Teilnehmer*innen können die in ihren Gärten erzeugten Messdaten wie Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag per Smartphone abrufen und auch dafür nutzen, die Bewässerung ihrer Kleingärten anzupassen. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen von OpenUCO wurden die Messdaten in einem Workshop ausgewertet. Erhebungen der Daten der ersten Juli-Woche zeigten beispielsweise, dass die Kleingärten im Durchschnitt bis zu fünf Kelvin kühler waren im Vergleich zu einem Innenhof am Hackeschen Markt.Ziel der Forschung ist, ein offenes meteorologisches Messnetz in Berlin aufzubauen, um die negativen klimatischen Effekte städtischen Wachstums, die die Gesundheit der Stadtbevölkerung beeinträchtigen und durch den Klimawandel verstärkt werden, zu untersuchen. In Kombination mit den Messungen des vorhandenen Stadtmessnetzes und des im Frühjahr 2022 installierten Niederschlagsradars für Berlin bieten diese Messungen eine neue Datenbasis, um das Stadtklima zu untersuchen. „Wir können engmaschiger erfassen, wie sich Starkregen im Stadtgebiet verteilt und wie die Wirkung von Kleingärten auf das Stadtklima ist“, sagt Jana Ulrich. Das Projekt läuft noch bis Ende 2023. „Bis dahin müssen wir alle erhobenen Daten noch auswerten.“ Jana Ulrich ist sehr gespannt auf die Ergebnisse. Doch schon jetzt können die Standorte und Live-Messwerte aller Messstationen eingesehen werden. Auch das Wetterradar von TU Berlin und FU Berlin ist online frei einsehbar.Dagmar Trüpschuch

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