Daiwa Alphas CT SV 70 SHL Die perfekte L/ML Baitcaster?

Die Daiwa SV 105 hatte innerhalb kürzester Zeit viele Fans. Sehr gutmütig, grandiose Wurfweite und schickes Design zu einem fairen Preis lauten die Argumente für die Baitcaster. Kann ihre Nachfolgerin, die Daiwa Alphas CT SV, an den Erfolg anknüpfen – oder die SV 105 sogar übertrumpfen? Das erfahrt ihr in diesem Testbericht. Als leidenschaftlicher Baitcasting-Anhänger und Besitzer der besagten SV 105 war relativ schnell klar, dass ich früher oder später mal die Alphas CT SV ausprobieren muss. Da kam es mir gerade recht, dass Daiwa Deutschland  sich im Frühjahr 2020 bei uns meldete und anfragte, ob wir die neue Alphas auf Herz und Nieren testen möchten. Na klar, was ist denn das für eine Frage? Schon zwei Tage später stand ein länglicher Karton vor der Türe. Darin befand sich nicht nur die neue Alphas CT SV 70 SHL, sondern auch eine perfekt passende Daiwa Tatula 662LBF Rute. Diese haben wir natürlich auch für Euch ausgiebig getestet, der Bericht folgt in Kürze! Daiwa Alphas CT SV auf Tatula 662LBF Ein perfektes Duo Beide Produkte wurden uns für den Test gratis zur Verfügung gestellt, was unsere Meinung natürlich nicht beeinflusst, denn auch die Hersteller freuen sich über detailliertes und kritisches Feedback. Doch wofür stehen eigentlich die ganzen Abkürzungen der Alphas CT SV 70 SHL? > CT ist das bereits bekannte Compact Tough Konzept, also besonders kompakte, leichte und stabile Rollen. > SV ist das Stress free versatile Bremssystem, welches besonders gutmütig ist und trotzdem sehr gute Wurfweiten erzielt. Dazu später mehr. > 70 steht für die Rollengröße (je größer die Zahl, desto größer ist die Schnurfassung der Spule). > SHL steht für Super High Left, also eine hochübersetzte Linkshandrolle. Technische Daten - Daiwa Alphas CT SV 70 SHL Hersteller:Daiwa Serie:Alphas Modellbezeichnung:CT SV 70 SHL Typ:Low Profile Gewicht170g Schnurfassung:0,26mm / 80m Übersetzung:7.2:1 Schnureinzug:67cm pro Kurbelumdrehung Anzahl der Kugellager:6 Bremssystem:Magnetbremse Preis:Straßenpreis: ca. 300 € UVP: 383,00 € LOOK & FEEL Unboxing Die Alphas CT SV wird in einem schicken weißen Karton geliefert, welcher wie üblich mit den wichtigsten Kerndaten beschriftet ist. Mal abgesehen von der Rolle selbst, befinden sich darin noch eine ausführliche Wartungs- und Bedienungsanleitung. Der Grundgedanke dahinter ist ja sehr löblich und die Bilder auch sehr gut, allerdings ist die gesamte Anleitung auf japanisch und für mich damit leider ein Buch mit sieben Siegeln. Die Bedienungs- / Wartungsanleitung ist eigentlich sehr gut, aber leider nur auf Japanisch. Wahrscheinlich bräuchten 90% der Leute, die eine Rolle in dieser Preisklasse kaufen, gar keine Bedienungsanleitung. Dennoch wäre es wünschenswert gewesen (insbesondere aufgrund der Wartungsanleitung), wenn man hier eine deutsche Version beigelegt hätte. Leider gibt es auch kein Stoffsäckchen, in welches man die Rolle bei längerem Transport einpacken könnte oder Rollenfett bzw. Öl zur Wartung. Alles in allem gibt es beim Lieferumfang noch Luft nach oben. Die Alphas CT SV 70 SHL mitsamt Karton Etwas undurchdacht finde ich, dass man zum öffnen der Schraube der Seitenplatte einen Schraubenzieher oder eine Münze benötigt. Nachteil ist außerdem, dass hierdurch die schwarze Lackierung beschädigt wird. Manche haben immer einer Ersatzspule mit einem anderen Schnurtyp dabei, um (je nach Ködertyp) schnell die Spule wechseln zu können. Theoretisch könnte man zwar den Schraubenzieher mit Klebeband versehen, damit es keine Kratzer gibt, aber ein kleines Hebelchen oder eine besser lösbare Schraube wäre die bequemere, schnellere und werkzeugfreie Lösung gewesen. Design Im Gegensatz zum Lieferumfang gibt es beim Design absolut nichts zu meckern: Die Alphas CT SV sieht sensationell aus, insbesondere mit der farblich perfekt passenden Daiwa Tatula Rute. Während der Rollenkörper fast komplett in schwarz gehalten ist, gibt es am Handle, der Spule und der Spulenbremse orange Parts. Gerade farbige Bauteile sehen schnell billig aus, doch das satte Orange im Metallic-Look passt sehr gut zum edlen Design. Der Freigabeknopf sowie das Einstellrad der Wurfbremse sind zwar silbern, stören das Gesamtbild jedoch keineswegs. Auf der rechten Seite ist ein kleines Daiwa-Logo aufgedruckt, links die Modellbezeichnung und Übersetzung. Auf große auffällige Tribals, wie z. B. bei der Tatula Rollen-Serie, wird zum Glück verzichtet. Daiwa Alphas CT SV Beschriftung Auffällig ist auch die Sternenbremse. Diese besteht nämlich aus ZAION, einem besonders leichten und stabilen Material als Kohlefaser. Es ist zwar gut, dass Daiwa das teure Material verbaut, allerdings wird die Gewichtsersparnis nur geringfügig sein und das schwarz-gräuliche ZAION-Material sieht (für mich) so aus, als wäre es verstaubt. Wer sich nicht daran stört, bekommt eine extrem gut aussehende und moderne Rolle. Daiwa Alphas CT SV mit federleichter G1 SV Spule Verarbeitung Wie von Daiwa gewohnt, ist die Verarbeitung auf einem sehr hohen Niveau. Selbst bei mehrfacher Nachschau kann ich beim besten Willen keine Mängel wie unsaubere Kanten, Lackblasen oder ähnliches entdecken. Auch die kleinen Zahlen auf der Wurfbremse sind absolut sauber eingraviert. Die Knobs drehen sich sehr leicht und geschmeidig. Die Kampfbremse ist fein einstellbar und das Klicken haptisch und optisch gut wahrzunehmen. Bei Zug arbeitet die Bremse sehr gleichmäßig und läuft ruckelfrei an. Ein klickendes Bremsgeräusch sucht man jedoch vergebens, die Bremse ist komplett lautlos. Dabei sorgt doch gerade das Geräusch einer kreischenden Bremse, wenn ein dicker Fisch eingestiegen ist, oftmals für ein breites Grinsen. Daher kann ich nicht nachvollziehen, warum hier darauf verzichtet wird. Auch auf das bekannte T-WING System verzichtet Daiwa bei der Alphas CT SV. Daiwa Alphas CT SV Auf das T-Wing System wurde verzichtet. Ausgezeichnet verarbeitet sind auch die Einstellrädchen der Wurf- und der Spulenbremse. Sie lassen sich sauber, satt und ohne großen Widerstand drehen. Beide sind sehr gut mit dem Daumen bzw. Zeigefinger verstell- und erreichbar. Die Wurfbremse hat 20 Stufen. Der positive Eindruck setzt sich auch beim Getriebe fort. Die Alphas kurbelt sich nicht nur schön satt, sondern läuft auch sehr leicht an und selbst druckvolle Köder wie Crank- und Chatterbaits lassen sich mühelos einholen. Gründe hierfür dürften die 80mm Aluminium-Kurbel, die moderate Übersetzung von 7.2:1 und der geringe Schnureinzug von 67cm/Umdrehung sein. Die Knobs fassen sich gut an und sind auch bei Regen oder Kälte griffig. Die Alphas CT SV (wir erinnern uns: das CT steht für Compact & Tough) liegt sehr gut in der Hand und macht einen haptisch und optisch hochwertigen Eindruck. Selbst mit meinen kleinen Händen kann ich sie gut und sicher greifen. Zu den verbauten Daiwa-Technologien: Das Gehäuse der Alphas CT SV besteht aus Metall und ist nach dem HARDBODYZ Konzept aufgebaut. Das bedeutet, sie ist besonders leicht und dennoch sehr stabil ist. Besonders stabil ist übrigens nicht nur das Gehäuse, sondern auch das UTD (Ultimate tournament drag) Bremssystem, wodurch die Bremse leichter anläuft und eine erhöhte Bremskraft hat. Die 6 CRBB Kugellager sind besonders gut abgedichtet (z. B. gegen Staub, Sand oder Meerwasser) und sind laut Daiwa deutlich weniger anfällig für Rost. Eines der Highlights ist definitiv die besonders leichte G1 Duraluminium Spule, welche nur 9,42g wiegt (ohne Schnur) und einen Durchmesser von 30mm hat. Dadurch ist gewährleistet, dass die Rolle auch bei leichten Köder gut anläuft und in Drehung versetzt wird. Die gleiche Spule ist übrigens auch in der deutlich teureren Steez SV TW verbaut. Die Daiwa G1 SV Spool wiegt federleichte 9,42g IN DER PRAXIS Setup & Zielfische Von der Theorie zur Praxis: Wie bereits genannt, habe ich die Alphas CT SV überwiegend mit der neuen Daiwa Tatula 662LBF Baitcasting-Rute getestet. Und natürlich noch anderen Ruten. In Kombination mit einer grauen Daiwa J-Braid Grand in 0.13mm und einem feinen 8lb FC-Vorfach ergibt sich mit der Tatula 662LBF nicht nur optisch, sondern auch technisch eine hervorragende und sehr stimmige Combo. Die J-Braid Grand ist etwas steifer als die normale J-Braid, bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und die neutrale Farbe passt perfekt zur Combo. In Verbindung mit feinem Flexonit bin ich auch abgesichert, wenn sich mal ein Hecht am Köder vergreift. Daiwa Alphas CT SV auf Tatula 662LBF So neu, ich hab sogar die Folie am Griff vergessen Die Wurfgewichtsklasse (3-14g) gibt trotzdem den Zielfisch vor: Barsch. Neben Hardbaits, welche ich besonders gerne mit der Baitcaster fische, habe ich natürlich auch diverse Jigs & Rigs gefischt. Daiwa schreibt, dass die Rolle auch mit Ködern bis 28g zum Hechtfischen verwendet werden kann. Naja, auf Mini-Hechte vielleicht, denn für mich ist die Alphas CT SV ganz klar eine L/ML Rolle für die Barsch- oder ggf. auch leichte Zanderangelei. Oder natürlich auch Schwarzbarsch. Bremssystem Das Daiwa SV Megaforce Airbrake Bremssystem soll besonders gutmütig sein, gleichzeitig aber sehr gute Wurfweiten erreichen. Doch wie passt das zusammen? Das Magnetbremssystem der Alphas CT SV passt den Abstand der Spule zu den bremsenden Magneten während des Wurfs (anhand der Drehgeschwindigkeit der Spule) selbst an und sorgt so dafür, dass in jeder Phase des Wurfs (Beginn, Flug und Ladung des Köders) die Spule so schnell wie möglich drehen kann, ohne sich zu überschlagen. Die Spulenbremse und die Kampfbremse im Detail Das klingt jetzt zwar relativ trocken und theoretisch, funktioniert aber in der Praxis absolut hervorragend. Dadurch, dass es sich um ein Magnetbremssystem handelt, gibt es keine Reibung und immer gleichmäßige Bremskräfte, ohne Öle oder andere Schmierstoffe einsetzen zu müssen. Das Innenleben des hervorragenden Bremssystems Wurfverhalten In Verbindung mit der besonders leichten SV-Spule sorgt die Kombination dieser Technologien für ein wirklich stressfreies Werfen bei hervorragenden Wurfweiten. Um dies zu konkretisieren: Ich habe die Alphas CT SV an der besagten Tatula 662LBF, einer Powermesh M und sogar der Tatula H (-35g) getestet. Und sie schlug sich überall sogar noch besser als erwartet! Egal ob 3,6g Mini-Crankbait, 5g Chatterbait, 7g Topwater-Stickbait oder 30g Swimbait: Die Alphas CT SV machte alles souverän mit. Die alte SV 105 bot ja bereits sehr gute Wurfweiten bei Gewichten ab 4g, aber die Alphas CT SV legt da nochmal eine ganze Schippe drauf und bietet selbst bei Ködern ab 3g Wurfweiten, die nahe an einer Spinnrute liegen. Tatsächlich waren im Bereich 4-25g keinerlei Einstellungen an der Spulenbremse notwendig. Erst bei leichteren Ködern um 3g musste ich sie ein bisschen öffnen, damit die Spule (noch) leichter an läuft. Auch die Wurfbremse arbeitet extrem zuverlässig und ich musste selbst bei 3g Ködern regelrechte Kunstwürfe veranstalten, bis ich mal ein Vogelnest provozieren konnte. Ich habe vermutlich noch nie eine gutmütigere und idiotensicherere Rolle gefischt, als die Alphas CT SV. Egal ob hart oder weich ab 3g wirft sich die Alphas CT SV 70 SHL super easy. Die Wurfweite lag beispielsweise beim 3.6g leichten Daiwa Tournament Rolling Crank bei sehr guten 25-27m (anhand der Kurbelumdrehungen nachgemessen). Etwas schwerere und besser fliegende Twitchbaits wie der Squirrel 61 flogen locker über 30m weit. Erst wenn es extrem leicht wird (z. B. 1,3g Tungsten Mono Round Jig + 0,35g 1,5 Reins Aji Ringer Shad), ist man wirklich an der Untergrenze angelangt. Die Spule läuft dann kaum mehr an und die Wurfweite sinkt auf unter 10m. Die Einstellung der Wurfbremse lag hierbei meist zwischen 6 und 10. Der Einsatz des Daumens war praktisch nie notwendig, außer beim Werfen sehr leichter und schlecht fliegender Köder bei Gegenwind. Ansonsten war selber kräftiger Seitenwind gar kein Problem. Wurfgewicht - Daiwa Alphas CT SV SHL MINIMUMBESTMAXIMUM 34-2530 FAZIT Ich hätte es ehrlich gesagt nicht gedacht, aber die Alphas CT SV übertrifft sogar die SV 105 deutlich. Sie ist sehr gutmütig, bietet eine hervorragende Wurfweite und sieht unglaublich gut aus. Außerdem liegt sie gut in der Hand, gehört mit 170g zu den Leichtgewichten in der ML-Klasse und passt trotz der orangen Farbakzepte optisch sehr gut zu farbneutralen Ruten. Die mangelhafte japanischsprachige Bedienungs-/Wartungsanleitung, der eher geringe Lieferumfang und das Fehlen einer Klickerbremse trüben den sonst sehr positiven Eindruck. Die Farbgebung des ZAION Materials ist wohl Geschmackssache. Wer sich daran nicht stört, bekommt eine geniale L/ML Rolle zum absolut fairen Preis. 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