Das 2. Leben der Saarberg-Lok 37 - Teil I

Gibt es das 3. Leben der Saarberg-Lok 37 ... schn wre es! // Prolog von Hans-Dieter Lewandowski / Teil I: Zum Teil II - Lok 37 Vom 11. bis 14. Mai 1972 veranstaltete der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde e.V. (BDEF) seinen 15. Verbandstag in Braunschweig. Dem Anlass geschuldet, wurde ein attraktives Programm aufgelegt. Am Freitag, dem 12. Mai 1972 konnte u.a. das damalige Dampflok-Ausbesserungswerk Braunschweig besichtigt werden. Vor der Richthalle im Bereich der Schiebebhne Ost glnzte die frisch untersuchte Dampflok 042 052 in der Sonne. Das war der Moment, in dem bei mir vor dem Scenario der sich unausweichlich dem Ende neigenden Dampflokeinstze die Schnapsidee reifte, eine solch attraktive 1D1 h2 Schlepptenderlok mit schlankem Kessel und geometrisch ausgewogenem Fahrwerk auch fr Braunschweig der Nachwelt zu erhalten. Die Frage steht im Raum, was hat nun die Saarberg-Lok 37 damit zu tun? Doch mehr, als es zunchst scheint. Als 1977 die letzten Feuer unter den Kesseln der letzten aktiven DB Dampfloks nach und nach erloschen, konnte ich privat von der DB eines der letzten betriebsfhigen Dampfrsser in Rheine ergattern. Das htte ich besser nicht tun sollen! Nach den denkwrdigen Abschiedsfahrten nach Altenau am 15. und 16. Oktober 1977 fand die Lok im damals noch leeren Anheizschuppen West des AW Braunschweig eine vorlufige Bleibe. Der Prsident der damaligen Bundesbahndirektion Hannover, Dr. Peters, verfgte: Wenn ihr denen (gemeint war der VBV) eine Lok verkauft, dann msst ihr dem Verein auch einen Standplatz im Schuppen vermieten. So kam der VBV dank 042 096-8 zum Mietvertrag fr den Anheizschuppen West, dem Mittelpunkt seines heutigen Lokparks. Trotzdem war die einst im AW Braunschweig umgebaute Einheitslok aus Rheine dort unerwnscht. Lok Raubling der gleichnamigen Bayerischen Alpentorfwerke, hat soeben Lok 37 von ihrem zwischenzeitlichen Standplatz vor der stlichen Giebelseite der Lokrichthalle des Bundesbahn Ausbesserungswerkes Braunschweig auf die heute verschwundene Schiebebhne Ost gezogen, damit sie mit der beim VBV unerwnschten Lok 41 096, VPS-Wagen 12, sowie Personenzugpackwagen D2ie voller Ersatzteile fr die berfhrung nach Salzgitter-Bad bereitgestellt werden konnte. // Nachguss des Herstellerplakette der Krauss Maffei Dampflok, Fabrik-Nr. 17576, Saarbergwerke Lok 37, die whrend ihrer aktiven Einsatzzeit in Klein Mahner im Gegensatz zum Auslieferungszustand der Maschine jeweils mittig auf den Wasserksten angebracht war. Das Original sah mit zahlreichen kleinen Lchern etwa so attraktiv aus, wie ein von Holzwrmern angenagter Holzteller. Die Holzwrmer bestanden in diesem Fall aus feinsten Spritzern glhenden Stahls, mit denen die Lok bei der Befllung eines Pfannen- oder Torpedowagens geduscht wurde. Der Nachguss wurde zugunsten der Wiederinbetriebnahme der Lok 37 fr 50,00 DM an Interessenten verkauft. // Noch in gutem Glauben, etwas fr einen attraktiven Museumsbahnbetrieb auf privaten Nebenstrecken tun zu knnen, trat ich bereits 1979 die Reise in den Sdwesten der Republik zu den Saarbergwerken an. Eine Reise, die ich mir mit Blick auf den heutigen Zustand der Lok besser erspart htte! Der Montanbetrieb Saarbergwerke gehrte zu den wenigen Industriebetrieben in der Bundesrepublik, die damals noch Dampflokomotiven fr den Verschiebedienst auf seinen Werksbahngleisen und Grubenbahnhfen regulr einsetzte. Auf der Grube Landsweiler-Reden standen 1979 noch die Saarbergloks 34, 35, 36, 37 und 38 in regulrem Einsatz. Die Loks 36 bis 38 waren 1949 von Krauss-Maffei gefertigte Schwesterloks, die direkt an die Vorluferin der Saarbergwerke, die Rgie des Mines de la Sarre geliefert wurden. Besonderheit: Es handelte es sich um die ersten 3 Dampfloks berhaupt, die nach dem Krieg, noch geheim unter amerikanischer Besatzungsmacht entwickelt wurden. Das historische Werksfoto von Krauss-Maffei zeigt die 3 zur berfhrung bereitgestellten Lokomotiven, die hinterste unter Dampf, die beiden Schwestern mit zur berfhrung abgenommenen Treibstangen. Alle Drei noch mit ihren ursprnglichen Schornsteinen mit Kaledonischer Krempe. Auf demselben, heute noch vorhandenen Produktionsgelnde wurden u.a. einst die berhmten Schnellzugdampfloks S 3/6 der Bayerischen Staatsbahn, spter Baureihe 18 der DR und DB gebaut. Heute gehrt die Lokomotivfertigung zu SIEMENS Mobility und bringt solch innovative Produkte wie z.B. den VECTRON Dual Mode hervor. // Die originalen Maffei-Plaketten waren im Gegensatz zum spteren Einsatz auf der WTB nicht mittig auf den Wasserksten, sondern hinter dem Fhrerhaus angebracht. Die Lok 37 stand bereits in der Abendsonne ihres aktiven Betriebslebens. Unter Inanspruchnahme eines nennenswerten Finanzierungsbeitrages einer Privatperson konnte auch diese historisch besondere Lokomotive ohne Mitwirkung der Vereinskasse der erst kurz zuvor gegrndeten Dampflok-Gemeinschaft 41 096 e.V. vor dem Schneidbrenner gerettet werden. Die Lok 36 verschlug es zur Historischen Eisenbahn Frankfurt, die von Hohenzollern gebaute Lok 38 sicherte sich der auf preuische Lokomotivbauformen fixierte VBV e.V. Mir ist allerdings nicht bekannt, was aus der Lok 35 geworden ist. // Rangierbetrieb auf Grubenbahnhof Reden mit Lok 34, Henschel, Bj. 1947, Fabr.-Nr.29892 // Saarberg-Lok 37 an einem ihrer letzten Einsatztage auf den Gleisen den Grubenbahnhofes Landsweiler-Reden, der ursprngliche Schornstein mit der bei Krauss-Maffei oft verwendeten Kaledonischen Krempe war leider nicht mehr vorhanden. Nachdem feststand, was die mittlerweile durch zwei Flankenfahrten arg ramponierte Lok kosten sollte- und auch die nicht unerheblichen Aufwendungen fr die berfhrung des nicht betriebsbereiten Schienenfahrzeugs von der Saar bis nach Braunschweig feststanden, konnte ich mich an die Organisation ihres Abtransportes machen. Nicht ganz so banal, denn die berfhrung der Kleinlok auf eigenen Achsen schied bauartbedingt aus. Wer einmal einen Blick auf das Grenzlastraster des Uais 720 wirft, wird erkennen, dass der Transport der Lok 37 mit ihren knapp 50 t Leergewicht eine ziemlich knappe Nummer war. Egal, die BZA fr die Fracht mit berladema wurde genehmigt. Damit konnte die Fuhre auf die Reise gehen. // Bis Lok 37 schlielich auf dem Tiefladewagen stand, mussten noch einige Vorbereitungen getroffen werden, die zum Teil in den nachfolgenden Fotos dokumentiert sind. Lok 37, hier mit der deutlich am rechten Wasserkasten erkennbaren Delle wird von der kleinsten Werklok der Saarbergwerke, Nr. 7, DEUTZ Baujahr 1956, Fabrik-Nr. 56460, 14 t, 55 PS hnlich, wie eine bauartgleiche Maschine , die einst als Auerhahn von den VPS kam und in Klein Mahner im Einsatz war, zum Verladeplatz rangiert. // Der nicht gerade zierliche 100 t Mobilkran der Schwerlastfirma BORN KG hat sich in Stellung gebracht, wird seine Sttzen ausfahren und kurz darauf Lok 37 mit ihren knapp 50 t Leergewicht an den Haken nehmen. // Nur noch wenige Zentimeter und Lok 37 steht auf den von der Werkstatt des Grubenbahnhofes Reden vorbereiteten, mit Treibradprofil ausgesparten acht Holzbohlen und mit ihnen auf der Plattform des Uais 720. Auf dem Wasserkasten ist noch der mit Kreide aufgebrachte Abschiedsgru des letzten Saarberg-Lokpersonals zu erkennen: Ade, Meine letzte Fahrt auf Grube Reden 16.03.1979 // Da steht sie nun, bereit zu ihrer allerletzten Reise ber die Gleisanlagen des Grubenbahnhofes Landsweiler-Reden, Saarland, wenn auch nicht mehr auf eigenen Rdern. Ziel: Das AW Braunschweig. Dort wurde die Lok in der groen Richthalle unter Zuhilfenahme eines der noch einsatzbereiten groen Hallenkrane mit qualmender Krangetriebekupplung wieder sicher auf die Gleise und anschlieend ins Freie auf das Vorfeld der Schiebebhne Ost gestellt. Spter folgte dann die am linken Bildrand noch zu erkennende von Hohenzollern 1925 nach Preuischen Normalien gebaute Lok 38 der Saarbergwerke. Auch wenn diese ebenfalls erhaltenswerte Maschine angesichts ihrer schon damals stark abgefahrenen Radreifen ebenfalls nicht mehr in Betrieb steht, bleibt ihr mutmalich ein vor den Witterungsunbilden schtzender Standplatz im Anheizschuppen West erhalten. Etwas mehr Toleranz und Sachverstand in Sachen Braunschweigischer Eisenbahntradition htte diese Ankufe erbrigt. Leider wurden die vier 1D1 h2 Krupp-Tenderloks*), die zuerst bei der Braunschweigischen Landeseisenbahn und anschlieend bei der BSE im Einsatz waren, sehenden Auges dem Schneidbrenner zugefhrt, obwohl sie intakt zum Schrottpreis zu haben waren. *) Gemeint sind die die Loks 224 bis 227 der ehemaligen BSE, ex DB 75 602 75 605. // Beantwortet sei nun die Frage, warum Lok 37 berhaupt von mir angeschafft wurde, auch wenn ich nicht den Lwenanteil ihres Kaufpreises aufgebracht hatte. Ein halbwegs wirtschaftlicher Dampfzugbetrieb ber DB-Strecken stand nach dem damals strikten Dampflokverbot noch nicht in Aussicht. Man musste also auf Strecken ausweichen, die privat waren oder auf denen der regulre Bahnbetrieb ruhte. In Aussicht stand das Reststck der ehemals Osterwiek-Wasserlebener Eisenbahn zwischen Hornburg und Brum nebst dem gerumigen, gut erhaltenen 2-stndigen Lokschuppen in Hornburg. Nachdem die Stadt Hornburg den Plan fr einen Museumsbahnhof vorgelegt hatte wurden erste Bemhungen, dort einen attraktiven Museumsbahnbetrieb zu etablieren, konkreter, denn dort htte die Lok 37 ein geeignetes Einsatzgebiet und 41 096 einen geschtzten Unterstand vorgefunden. Um in Hornburg beweglich zu sein, wurde ebenfalls in privater Initiative eine kleine Dieselrangierlok, die der Chemmetallwerke Langelsheim in teils abenteuerlicher Manier nach Hornburg berfhrt. Die letzte denkwrdige Etappe von Brum nach Hornburg erfolgte nicht ganz bahntypisch. Sie konnte jedoch den Umstnden entsprechend pragmatisch mit Drahtseil, Gliederkette und LANZ-Bulldog bewerkstelligt werden. Die denkwrdige berfhrung der Chemmetall Lok 0038 Langelsheim mit LANZ-Bulldog auf dem Bahndamm von Brum nach Hornburg mit Urgestein Sigfried Sander am Steuer. In Hornburg sollte auch die Saarberg-Lok 37 eine neue Heimat finden und auf dieser Strecke zum Einsatz kommen. Da die Landschaft des Flsschens Ilse zwischen Hornburg und Brum jedoch als Jagdrevier fr eine besser betuchte Gesellschaft auserkoren war, mussten die Gleise der guten alten OWE weichen und der Museumsbahngedanke auf dieser Strecke zu Grabe getragen werden. Kurzerhand rckte ein Gleisabbauunternehmen an. Zum Glck waren 41 096 und Lok 37 zu diesem Zeitpunkt wohlweislich noch nicht nach Hornburg berfhrt worden. Wer wei, mglicherweise wre Hornburg heute um eine Attraktion reicher, wenn sich die Befrworter des Museumsbahnbetriebes htten durchsetzen knnen. // // Nachdem in Hornburg kein Blumentopf, besser gesagt, keine Schwellenschraube mehr zu gewinnen war, musste Ersatz gefunden werden. Die zum Teil stillgelegte Strecke der ehemaligen Braunschweigischen Sdbahn, 1856 in Betrieb genommen, bot sich als Rettungsanker an. Insbesondere auch dem damaligen Dienststellenleiter des Bahnhofes Salzgitter-Bad, Herrn Walter Heine, war es zu verdanken, dass die inzwischen namentlich bekanntere Dampflok-Gemeinschaft 41 096 e.V. von Braunschweig und Hornburg ber die VPS zur Ladestrae nach Salzgitter-Bad und schlielich nach Klein Mahner umziehen durfte. Es bot sich daher an, die Saarberg-Lok 37 zur Gallionsfigur fr das Konzept der jetzt neu benannten Warnetalbahn zwischen Brum und Salzgitter-Bad zu machen, obwohl sie damals noch nicht wieder betriebsfhig war. Ich machte mich also ans Werk und erstellte, wie man hier am Deckblatt sieht, im Mrz 1986 fr die Vertreter der anliegenden Gebietskrperschaften, insbesondere aber fr den Landeseisenbahnreferenten Dr. Gorka in Hannover, das Konzept Warnetalbahn. Dies war das Fundament fr intensive persnliche Verhandlungen in Hannover, die darin mndeten, dass das Land Niedersachsen schlielich einen verlorenen Zuschuss von 400.000,00 DM zum Ankauf der stillgelegten DB-Strecke Brum - Salzgitter-Bad bewilligte. Die heutige Warnetalbahn-Betriebsgesellschaft hat damit mittelbar ihre Existenz der Saarberglok 37 zu verdanken. Aus heutiger Sicht der Lok 37 leider vergebene Liebesmh. // Ankunft des von der damaligen Dampflok-Gemeinschaft 41 06 e.V. betreuten rollfhigen Fahrzeugparks an der ehemaligen Ladestrae im Bahnhof Salzgitter-Bad. Ganz vorn die einst von den DWK gebaute Diesellok Raubling, mit der die ersten Gehversuche auf der Warnetalbahn als Wstenexpress unternommen wurden, dahinter der Salzgitter-Wagen 12, im Schlepptau Saarberglok 37, dann der D2ie- Pack- und sptere Barwagen und schlielich 41 096. Der Vollstndigkeit halber sei erwhnt, dass jedes der hier abgebildeten Fahrzeuge privat und nicht ber die Kasse des vorgenannten Vereins erworben wurde. Bevor jedoch die Saarberglok 37 ihren Dienst auf der Warnetalbahn und auch auf der VPS aufnehmen konnte, waren umfangreiche Reparaturarbeiten durchzufhren. ber die Anstrengungen, die dafr unternommen wurden, wird in einem weiteren Blogbeitrag zur Lok 37 berichtet. Vielen Dank fr ihr Interesse an Dampflok 37!

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