Das kannst du gegen Tierversuche tun

Heute möchte ich mögliche Wege aufzeigen, für alle die sich hin und wieder machtlos fühlen, weil mal wieder eine furchtbare Nachricht nach der anderen in den News-Feed kracht. Vielleicht bist du sogar hier her gelangt, weil du neulich von den schrecklichen Vorfällen in einem deutschen Tierversuchslabor (LPT) in Hamburg gehört hast. Aufgedeckt wurde der Fall durch Cruelty Free International und SOKO Tierschutz. (Ich bin dankbar, dass es euch gibt.) Wir sind alle verschieden und können nicht alle das gleiche leisten oder uns gleichstark gegen Tierversuche einsetzen. Da du diesen Artikel angeklickt hast, gehe ich aber davon aus, dass du zumindest irgendetwas machen möchtest. Demnach hoffe ich, dass ich dich hiermit ein bisschen anstupsen kann. Unterstütze tierversuchsfreie Marken So ziemlich alles wurde bereits im Tierversuch getestet. Wandfarben, Kunststoffe und sogar Wasser. Vergangene Tierversuche kannst du nicht mehr rückgängig machen, aber du kannst versuchen auf Produkte zu verzichten, die von Unternehmen und Konzernen kommen, die für aktuelle Tierversuche verantwortlich sind. Mit bewusstem und reflektiertem Konsum oder eben Nicht-Konsum entscheidest du jedes Mal mit. Kosmetik & Hygieneprodukte Tierversuche für Kosmetik sind in der EU zwar verboten, jedoch mit Ausnahmen immer noch erlaubt. Eine Timeline dazu findest du zum Beispiel in meinen FAQ. Wie es weltweit bezüglich Tierversuchen für Kosmetik aussieht, habe ich erst vor wenigen Wochen aufgeschrieben. Den Artikel findest du unter “Tierversuche für Kosmetik: Wie ist der weltweite Status?”. Meine “Kosmetik ohne Tierversuche”-Liste gibt es entweder als App oder im Browser. Dort sind zahlreiche Unternehmen gelistet und in tierversuchsfrei, nicht tierversuchsfrei, Naturkosmetik und vegan unterteilt. Für jedes Unternehmen ist eine Stellungnahme zu Tierversuchen verlinkt, damit du dir abseits meiner Kategorisierung ein eigenes Bild machen kannst. Wie die Kriterien der Liste sind und was die Symbole in der Liste bedeuten, wird ebenfalls auf der Seite erklärt. Keine Liste ist jemals vollständig und auch die Kriterien unterscheiden sich manchmal. Deshalb möchte ich unbedingt auf weitere Listen hinweisen, wie die von PETA, vom Deutschen Tierschutzbund und Leaping Bunny. Medikamente Nach zwanzig Jahren läuft das Patent von Medikamenten ab. Diese können nach dieser Frist von anderen Firmen hergestellt werden. Sogenannte Generika-Präparate (Nachahmerpräparate) haben den Vorteil, dass sie durch ihre lange Zeit auf dem Markt in ihrer Wirkweise sehr sicher sind. Für sie werden keine neuen Tierversuche unternommen. Und solange die Generika-Firma nicht zu einem forschenden Pharmakonzern gehört, wird durch den Kauf von Generika dieser nicht unterstützt. Kein Tierversuch wird allerdings ungeschehen, wenn du bei einer (ernsten) Krankheit auf Medikamente oder eine medizinische Behandlung verzichtest. Eine nicht forschende Generika-Firma ist beispielsweise Stada und die dazugehörige Aliud Pharma aus Deutschland. Die neuraxpharm Arzneimittel GmbH hat sich auf Generika für Krankheiten des zentralen Nervensystems spezialisiert.Es gibt viele weitere Generika-Firmen, jedoch gehören die meisten von ihnen zu forschenden Pharma-Konzernen. Hexal, Sandoz und 1A Pharma sind Töchter der Novartis aus der Schweiz. AbZ-Pharma und Ratiopharm gehören zum israelischen Pharma-Unternehmen Teva. Weitere Informationen zu Generika findest du zum Beispiel beim Verband Pro Generika e.V. Tiernahrung Leider gibt es ebenfalls Tierversuche im Tierernährungsbereich. In diesen Versuchen werden Akzeptanz und Verdaulichkeit der Futtermittel getestet. Einen dieser Versuche an Katzen beschreibt Ärzte gegen Tierversuche zum Beispiel auf ihrer Webseite: “An 8 gesunden Katzen wird viele Wochen lang Futter unterschiedlichen Eiweißgehaltes verfüttert. Die Tiere werden mehrmals 8 Tage lang einzeln in Stoffwechselkäfigen (1) gehalten. Dabei dürfen sie sich einmal täglich während der Käfigreinigung frei im Raum bewegen. Am Ende jeden Versuchsdurchganges wird ihnen für mindestens 36 Stunden das Futter entzogen. In Narkose werden je fünf Gewebeproben aus dem Darm entnommen. Danach gehen die Versuche mit einem anders zusammengesetzten Futter weiter (3)” Listen mit tierversuchsfreier Tiernahrung gibt es beispielsweise bei PETA und bei der Schweizer Liga gegen Tierversuche und für die Rechte des Tieres (LSCV). Tierversuchsfreie Futtermarken sind beispielsweise MAC’s, Om Nom Nom, Happy Dog und Happy Cat, JR Farm, Yarrah oder Bozita. Nicht tierversuchsfreie Marken, weil sie Tierversuche durchführen (lassen) oder zu einem nicht tierversuchsfreien Konzern gehören, sind Marken wie: Sheba, Whiskas, Royal Canin, Cesar, Frolic und Pedigree (gehören alle zu Mars). Beneful, Pro Plan, One und Felix (gehören alle zu Nestle). Eukanuba und Iams (gehören zu Procter & Gamble). Apropos Tierfutter: Vor Kurzem habe ich einen Artikel zum Thema “Zero Waste Katze” geschrieben. Thematisch verwandt und vielleicht deshalb ja auch für dich von Interesse. Schreibe Medien, Politiker*innen und nicht tierversuchsfreie Marken an Du könntest nicht tierversuchsfreie Unternehmen anschreiben und ihnen mitteilen, dass du mit ihrer Tierversuchspolitik nicht einverstanden bist. Machst du dies beispielsweise über Social Media, werden gleichzeitig weitere Menschen auf die Problematik aufmerksam. Außerdem könntest du Leserbriefe an Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen und Online-Medien verfassen. Oder direkt Politiker*innen anschreiben und sie bitten sich gegen Tierversuche stark zu machen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erreichst du über eMail zum Beispiel unter: poststelle@bmel.bund.de Mache Menschen in deinem Umfeld auf das Thema aufmerksam Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen in meinem engeren Umfeld lange Zeit nichts über Tierversuche wussten. Sie dachten, dass Tierversuche längst verboten seien und höchstens noch für Medikamente durchgeführt werden würden. Aufmerksam wurden sie beispielsweise, weil ich im Badezimmer Kosmetik mit dem Aufdruck “ohne Tierversuche” stehen hatte, durch meinen Blog oder auch mal über einen “Anti-Vivisection”-Button, den ich vor vielen Jahren an meinem Rucksack trug. Wenn du vor hast Menschen in deiner Umgebung oder in deinem Bekanntenkreis auf das Thema zu stupsen, informiere dich vorher am Besten gründlich über Tierversuche, damit du die Möglichkeit hast in Gesprächen zu argumentieren. Du könntest außerdem deine Meinung in Form von Stickern, Buttons oder einem Jutebeutel mit dir herum tragen oder auf Social Media Plattformen über Tierrechte sprechen. Unterschreibe Petitionen gegen Tierversuche Petitionen enden und neue werden gestartet, daher schaue dich am Besten auf den Webseiten der Organisationen um. Aktuell läuft eine von Cruelty Free International, die erreichen möchte, dass eine sofortige Überprüfung der EU-Richtlinien zu Tierversuchen eingeleitet wird, da diese in ihrer Umsetzung nicht ausreichen. Durch PETA initiiert ist die Petition zum Zulassungsstopp aller Tierversuche in der EU. Anstoß für die Petitionen ist der aktuelle Fall im Tierversuchslabor (LPT) in Hamburg. Unterstütze Organisationen und Vereine gegen Tierversuche Durch Spenden, Mitgliedschaften und Erwähnungen in Social Media kannst du Organisationen und Vereine in ihrer Arbeit unterstützen. Schau dich dafür auf den Webseiten der Organisationen um und informiere dich über ihre Arbeitsweise, um zu prüfen, ob du dich damit identifizieren kannst. Meine Auflistung ist sicherlich unvollständig, aber damit du einen kleinen Überblick hast, möchte ich hier einige dieser Organisationen festhalten: Cruelty Free InternationalÄrzte gegen TierversucheProVegPETASOKO TierschutzDeutscher TierschutzbundAnimal Free Research UKGreat Ape ProjectAlbert Schweitzer StiftungIranian Anti-Vivisection Association (IAVA)National Anti-Vivisection SocietyNew England Anti-Vivisection Society (NEAVS)SPEAK CampaignsHumane Society InternationalAnimal Rights Watch (ARIWA) Adoptiere ehemalige Labortiere Manche Tierversuchseinrichtungen geben einige ihrer Labortiere nach der Nutzung in die Hände von Tierhilfen, Tierheimen und Initiativen. Sie werden daraufhin an erfahrene Menschen vermittelt und haben so die Chance auf ein glückliches neues Leben. Indem du solche Tierhilfen durch Spenden oder Patenschaften unterstützt oder gar selbst ehemalige Labortiere bei dir aufnimmst, kannst du zwar keine Tierversuche verhindern, aber machst immerhin für die einzelnen Tiere einen Unterschied. Folgende Vereine vermitteln ehemalige Labortiere in Deutschland: Laborkaninchenhilfe e.V.Laborbeagleverein e.V.Initiative Hilfe für Labortiere Berlin e.V.saveMYlife Verein zur Rettung der Labortiere (Österreich) Werde Aktivist*in und engagiere dich gegen Tierversuche Der wohl anstrengendste Teil ist der, wo richtige Aktivität gefordert ist. Aktiv werden kannst du auf ganz unterschiedliche Weise. Am Einfachsten ist es, wenn du dich einer bereits bestehenden Ortsgruppe (zum Beispiel in einer der oben genannten Organisationen) engagierst. Du könntest zu Stammtischen einladen, sowie Aktionen und Infostände gestalten. Wenn du Wissenschaftler*in, Ärzt*in, Biolog*in oder auch Jurist*in oder Rechtsantwält*in bist, könntest du dein Wissen und deine Hilfe in Organisationen anbieten. Und natürlich hast du das Recht auf Demonstration. Zum Beispiel am 16. November 2019 von 14 bis 18 Uhr mit vielen anderen Tierversuchsgegner*innen am Heidi Kabel Platz (HBF) in Hamburg. Links zum Weiterlesen: Verbraucherverhalten: Macht und Ohnmacht der Konsumenten von Caspar Dohmen auf Deutschlandfunk KulturDatenbank zu Tierversuchsvorhaben in Deutschland vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)Jobs in der tierversuchsfreien Forschung: Portal InVitro+Jobs von Menschen für Tierrechte Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.Forschung ohne Tierleid auf der Webseite der Ärzte gegen Tierversuche e.V. Hast du weitere Anregungen oder Vorschläge? Teile sie gerne mit Allen in den Kommentaren. Lass dich nicht entmutigen. <3 Bis ganz bald. Der Beitrag Das kannst du gegen Tierversuche tun erschien zuerst auf Vegan Beauty Blog.

zum Artikel gehen

2023-02: Weshalb Tierversuche fast immer unnötig sind

Den Expertinnen für Biokompatibilität am Johner Institut ist in den letzten zwei Jahren etwas Besonderes gelungen: Sie haben für alle Medizinproduktehersteller Strategien erarbeiten und Benannte Stellen bzw. die Behörden wie die FDA überzeugen können, das

zum Artikel gehen

LOréal kauft Naturkosmetikpionier Logocos (Logona, Sante etc.)

Puh. Eigentlich wollte ich mich mit einem anderen Artikel zurückmelden. Aber vorhin kamen die ersten Pressemitteilungen rein, die den Kauf von Logocos durch L’Oréal bestätigten. Ich wollte dich direkt in Kenntnis setzen, falls du es nicht bereits über and

zum Artikel gehen

China beendet Tierversuche für Kosmetik NICHT. Hier liest du, was sich geändert hat.

In den letzten Tagen konnte ich immer wieder auf News-Seiten und auf Social Media lesen, dass Tierversuche für Kosmetikprodukte in China nun endlich beendet seien. Als ich das erste Mal einen dieser Posts las, hatte ich direkt gemischte Gefühle. Etwas zwi

zum Artikel gehen

Deshalb dürfen in der EU wieder Tierversuche für Kosmetik durchgeführt werden

Es ist bedauerlich, dass ich mich ausgerechnet mit einer solchen Nachricht zurückmelde. Also erstmal ein leises Hallo an dich. Es ist schön, dass du hier bist. Entschuldige bitte, dass ich direkt mit der Tür ins Haus falle. Bestimmt hast du bereits von

zum Artikel gehen

Lass uns darüber reden: Frauen und ihre Finanzen

Altersarmut ist nach wie vor ein vor allem weibliches Problem. Aber du kannst aktiv gegen den Gender-Pension-Gap vorgehen – wir verraten dir, wie.

zum Artikel gehen