Der Angstbegriff der Zehenversteifung (Arthrodese)

viele Patienten sind besorgt wenn sie von ihrem Arzt hören, dass eine operative Versteifung eines schmerzhaft verschlossenen Fuß-/ bzw. Zehengelenkes unumgänglich ist. Bei der Vorstellung das entsprechende Gelenk nach einer Versteifungs-OP icht mehr wie vorher bewegen zu können macht sich bei vielen auch ein gewisses Angstgefühl breit. Doch sind diese Sorgen und Ängste berechtigt? Die Angst vor einer bestimmten Behandlung, egal ob eindeutig präsent oder unterschwellig spürbar, kann manchmal  schwerwiegende Folgen für Patienten haben. In jedem Fall ist es mehr als wichtig, sich beraten und informieren zu lassen, bevor man sich gegen eine Operation entscheidet. Lesen Sie alles über den Ablauf der Arthrodese, wann sie notwendig ist und welche Risiken sie birgt. Falls Sie weitere Fragen zur Arthrodese haben, berate ich Sie gerne individuell. Was ist eine Arthrodese bzw. Versteifungsoperation? Unter einer Arthrodese am Fußgelenk versteht man die chirurgische Versteifung eines Gelenkes z.B. an einer Zehe oder im Bereich der Fußwurzel (Fußspann). Ziel des Eingriffes ist es, die zwei im Gelenk benachbarten und ehemals voneinander getrennten Knochen miteinander derart zu verschmelzen, dass nach der Heilphase nur noch ein einheitlicher Knochen besteht. Die Methode der Zehenversteifung hilft dabei, den Hort des Übels zu eliminieren: das krankhafte Gelenk, das einen chronisch-entzündlichen und daher auch schmerzhaften Gelenkknorpelverschleiss aufweist wird operativ geheilt. Durch den Eingriff einer Arthrodese wird der Patient von den bis dahin mitunter starken Schmerzen, befreit. Grundsätzlich hat die Arthrodese das Hauptziel dem Patienten die Schmerzen zu nehmen. Somit ist sie genau genommen eine Schmerztherapeutische Maßnahme. Wie erkennt man jedoch erste Anzeichen des zu lösenden Problems? Wann führt man eine Arthrodese durch? Wie erkenne ich Symptome, deren Heilung eine Zehenversteifung benötigt? Sehr häufig werden die Versteifungen bei schmerzhaften Hammerzehen oder Krallenzehen durchgeführt. Ebenfalls wird diese Methode auch bei einem Hallux rigidus bzw. Arthrosis deformans (Verschleiss der Großzehengrundgelenkes) durchgeführt. Grundsätzlich äußern sich Symptome unterschiedlicher Erkrankungen der Gelenke, die Häufig Gründe für eine Arthrodese darstellen: Arthrose Bei einer Arthrose, anders auch Gelenkverschleiß genannt, kommt es zu häufig autretenden Schmerzen am und im Gelenk. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose tritt zusätzlich eine Bewegungseinschränkung auf, die sich bis zur kompletten Steifheit des Gelenks entwickeln kann. Gelenkentzündung bei rheumatoider Arthritis („Gelenkrheuma“) Diese äußert sich ebenfalls als Schmerzen und Beweglichkeitsminderung. Es kommt zu einer Verformung, die oft äußerlich sichtbar ist, z. B. eine Abweichung von der geraden Linie. Lockerung künstlicher Gelenke ohne die Möglichkeit eines Austausches Chronische Instabilität eines Gelenks durch eine Muskellähmung Auch Schäden durch Verletzungen können das Gelenk mehr oder weniger zerstören und in seiner Funktion ernsthaft beeinträchtigen. Oft treten starke Schmerzen auf, vor allem dann, wenn versucht wird das Gelenk aktiv zu bewegen. Wie wird eine Zehenversteifung durchgeführt? Nachdem die Diagnose vom Arzt erstellt und eine Zehenversteifung für notwendig erklärt wurde kommt es zu folgender Vorgehensweise: Da jeder Patient und jeder Fall einer Arthrodese individuell ist, mögen sich die verwendeten Materialien und OP- Schritte unterscheiden; dennoch ist das Prinzip einer Zehenversteifung immer dasselbe. Das krankhafte Gelenk wird eröffnet, das Rest- und Knorpelgewebe entfernt und die beiden benachbarten Gelenkknochen in einer natürlichen Stellung verbunden formiert und miteinander fixiert. Es kommen dabei Drähte, Schrauben und Implantate an den kleineren Zehen zur Anwendung währen an der Großzehe häufig auch eine Platte eingesetzt wird. Was muss ich nach einer Arthrodese beachten? Generell gilt nach einer Arthrodese das betreffende Gelenk bzw. den gesamten Fuß erst einmal zu schonen, bis der Knochen verheilt ist. Wundschmerzen sind wie bei jedem anderen operativen Eingriff zunächst normal. Nach der Entlassung ist die Einnahme von einem verschriebenen schmerzstillenden Medikament durch den Arzt bei Bedarf möglich. Anschliessend an die Zehenversteifung muss der Patient meist 4- 6 Wochen lang einen Spezialschuh tragen um den operierten Bereich zu entlasten. Nur durch die vorübergehende einschränkung der Beweglichkeit, der sogenannten Ruhigstellung, können die Knochen nach und nach heilen. Im Anschluss an diese Heilungszeit, erfolgt eine Röntgenkontrolle. Zeigt das Bild eine gute Knochenheilung, so darf der Fuß wieder voll belastet und die üblichen Schuhe getragen werden. Sport und andere Aktivitäten mit Belastungseinwirkung auf den betroffenen Bereich dürfen aber erst dann ausgeübt werden, wenn der Arzt keine besondere Gefährdung mehr darin sieht. Warum bekommen manche Patienten bei der Vorstellung einer Arthrodese Angst? Die Bedenken entstehen sehr häufig einfach dadurch, dass man sich als Patient vorstellt, nach dem Eingriff einer Zehenversteifung nie mehr richtig bzw. nur noch hinkend gehen zu können. Das ehrliche Gespräch mit dem Arzt kann solche Bedenken jedoch verringern, da diese Angst weitgehend unbegeründet ist wenn man Folgendes weiß: Versteift wird bei einer Arhtrodese ein Gelenk, welches in der Regel ohnehin schon eine mehr oder weniger stark eingeschränkte/ aufgehobene Beweglichkeit aufweist.  Die Versteifungsoperation wird so durchgeführt, dass die an der Zehe eingestellte Achse und der Winkel den Abrollvorgang nicht oder weithgehend kaum stört. Natürlich setzt dies immer voraus, dass die Heilung komplikationslos verläuft. Im seltenen Fall einer misslungenen Arthrodese, kann man in der Regel im Nachhinein immer noch mit einem weiteren Eingriff das Problem beseitigen. So brauchenPatientInnen nicht befürchten, längere Zeit Ihres Lebens mit den Beschwerden leben zu müssen. Ziel der Arthrodese ist in erster Linie die Schmerzlinderung und dauerhaft hohe Belastbarkeit des betroffenen Gelenkes. Die normale Gelenkfunktion wird dafür zwar aufgegeben. Nach vorheriger sorgfältiger Abwägung kann dies für den Patienten jedoch angenehmer sein, als die starken Schmerzen eines stark krankhaft veränderten Gelenks ertragen zu müssen. Mein Rat für Sie zur Arthrodese: Lassen Sie sich zunächst ausführlich von Ihrem Chirurgen beraten. Ein Beratungsgespräch ist völlig unverbindlich und verpflichtet Sie zu nichts. Sollte Ihr Arzt nach einer gründlichen medizinischen Untersuchung dennoch zu einer Versteifungs- OP raten, rufen Sie sich die oben aufgezählten Punkte in Erinnerung und wägen Sie dann in Ruhe ab, ob Sie eine OP wünschen oder nicht. Sollten Sie selbst von einer der oben genannten Erkrankungen betroffen sein und haben Fragen zum Eingriff einer Arthrodese, dann berate ich Sie gerne und gebe Ihnen Antwort auf Ihre Bedenken. Besuchen Sie mich in meiner Düsseldorfer Praxis für Fußchirurgie, ich berate Sie gerne unverbindlich und persönlich! Vereinbaren Sie Ihren Termin unter 0211 – 585 899 83 Kontaktieren Sie mich auch über meine Facebookseite! Ihr Adem Erdogan Über den Autoren: Adem Erdogan ist einer der führenden Fußchirurgen Deutschlands. Seine umfassenden Erfahrungen sowohl im diagnostischen als auch operativen Bereich ermöglichen ihm eine individuelle Vorgehensweise für jeden Patienten. In seiner Facharztpraxis in Düsseldorf behandelt er Fußdeformitäten- und Fehlentwicklungen. Lesen Sie hier, wie andere Patienten den Fußspezialisten Adem Erdogan auf www.jameda.de beurteilt haben. Der Beitrag Der Angstbegriff der Zehenversteifung (Arthrodese) erschien zuerst auf Adem Erdogan.

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Obwohl es sich bei einer Großzehengelenkarthrose nicht um eine gefährliche Krankheit handelt, ist dennoch in einigen Fällen eine Hallux rigidus OP durchaus gerechtfertigt. Wie bei vielen Krankheitsbildern bestehehen auch bei Hallux Rigidus eine vielfalt a

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