Die geheimnissvolle Zeit, der 12 Tage zwischen Weihnachten und Dreikönige! Warum ist die Zeit zwischen Wintersonnenwende und Dreikönigstag etwas derart Außergewöhnliches? Warum ranken sich so viele Geschichten und Bräuche um diese Tage? Warum liegt ein so ungewöhnlicher Zauber über dieser Phase? Wieso reicht es unseren Vorfahren, ebenso wie einer wachsenden Zahl an Menschen heute nicht, einfach Weihnachten und Silvester zu feiern? Die Rauhnächte markieren einen Spalt in der Zeit, eine Lücke im normalen Lauf des Kalenders. Sie entstand als man vom Mondkalender abkam und sich an der Sonne auszurichten began. Ein Mondjahr dauert etwa 354 Tage, ein Sonnenjahr aber 12 Nächte länger, nämlich 365 Tage. Um beide auszugleichen hängt man an das Mondjahr die fehlenden Tage an - als Rauhnächte. Beide Kräfte, Sonne und Mond, deren wirken und Wirkung auf den Menschen höchst unterschiedlich ist, werden mit dieser Zeit, zwischen den Jahren ausgeglichen. Aus dieser Sicht wird deutlich, warum es eine Phase erhöhter Spannung und gleichzeitig tiefer Einsichten ist. Man könnte im wahrsten Sinne sagen, die Zeit ist aus den Fugen geraten. Das bleibt nicht ohne Folgen: Die Himmel öffnen sich, die Tore zu all den Anderswelten werden weit und lassen die vielfältigsten Energien zur Erde strömen, mitten unter die Menschen. Dort wimmelt es dann für 12 Tage und vor allem Nächte nur so von verschiedensten und aufgescheuchten Energien, sowie uns wohlgesonnenen Kräften. Mit ihnen allen umzugehen, das ist die Herausforderung und zugleich der Segen dieser Zeit. Draußen ist es in dieser Zeit vor allem eines düster, grau und dunkel. Wir schmücken und erhellen die Strassen und Gärten die Fenster und Zimmer mit Lichterketten, Kerzen. Wir sorgen selbst für Licht und Wärme. Im übertragenen Sinne gilt das auch auf der psychischen und seelischen Ebene. Mögen da auch manchmal düstere Stimmungen in uns auftauchen - wir können das Licht im Herzen bewahren. Das ist auch ein Thema der Rauhnächte, wie wir sie heute verstehen können. Draußen wird es dann wieder hell, Schritt für Schritt, wie auch dieser alte Spruch besagt: An Neujahr um einen Hahnenschritt, An Heillig´ Dreikönig um einen Hirschensprung, An Sebastian um eine ganze Stund, An Mariä Lichtmess merkt man erst was drum. Orakelzeit - Weissagung - Vorrausschau Kehren wir zurück in die Welt unserer Vorfahren. War die Wintersonnenwende vorbei, stand Ihnen zwar der längste und härteste Teil des Winters noch bevor. Doch die Wende hin zum Licht war bereits eingeläutet. Die Menschen saßen zusammen, voller Hoffnung dass es friedlich bleiben und die Vorräte reichen würden, dass niemand krank würde und alle wohlbehalten das Frühjahr erleben dürften. In dieser Stimmung genoss man die Gemeinschaft, die Schutz und Kraft, Austausch und Freude - das eingentlich Lichtvolle - brachte. Es wurde erzählt und gesungen. Man erinnerte sich, wie viel Schweres man schon gut überstanden hatte, erzählte Märchen, in denen das Gute siegen konnte. Natürlich versuchte man auch, Blicke auf die Zukunft zu erhaschen: Wie würde das neue Jahr im neugeborenen Licht werden? Würde man durchkommen? Vielleicht sogar Glück haben: günstiges Wetter und eine reiche Ernte oder eine gute Heirat für die Töchter und Söhne, gesunden Nachwuchs und ein Jahr des Friedens im Land? Orakel - Hoffnung - Zuversicht Weltweit kennen die Menschen Methoden der Weissagung, die einen Einblick in die Zukunft erlauben sollen: Von ganz spielerischen, fast kindlichen Formen bis hin zu ausgeklügelten Systemen, die nur mit großem Wissen und Deutungsbüchern sinnvoll genutzt werden können. Die Zeit der Rauhnächte, in der die Tore zu den Anderswelten offen stehen, ist wie dafür geschaffen, durch diese Tore zu spähen oder sich von den Bewohnern dort, die nun hier umherstreifen, Einblicke in die Zukunft geben zu lassen. Orakel der vielfältigsten Art haben jetzt Hochkonjunktur. Zeit krafvoller Visionen Shamanen, Heilkundige, Magier und Weise aller Zeiten nutzen diese besondere Phase im Jahr, um sich allein in die Natur zurückzuziehen und sich ganz ihren geistigen Verbündeten und den großen Kräften des Lebens hinzugeben. Sie erbaten jetzt eine Vision für ihr weiteres Wirken. Mondzeit Ruhe, Weissagung, Innenschau, Empfänglichkeit für all das, was sich in der Natur und im eigenen Erleben zeigen will - dies sind Stimmungen, wie sie uns der Mond schenkt. So sind die Rauhnächte vor allem auch seine Zeit, die Zeit all dessen, was im Alltag nur wenig Platz hat: Innehalten, Muße, tiefe Gefühle und deren Austausch, Kontakte mit der Anderswelt, die weiblichen Kräfte des Fließens und Geschehenlassens, die Macht von Wandel und Veränderung in ewig kreisenden Zyklen. Der Mond wandelt stetig sein Gesicht und ist doch eine Konstante, die uns immer begleitet und die Meere ebenso bewegt wie unsere Gefühle. Wir leben in einer stark vom Sonnenhaften geprägten, an männlichen Grundwerten orientierten Zeit. Wir sind aktiv, leisten, erschaffen, es gilt als erstrebenswert, zu glänzen und zu leuchten. Die Rauhnächte als Mondzeit ins eigene Leben einzuladen kann hier eine Balance schaffen, die uns Erholung, Tiefe, Weitblick und stets neue Kraft schenkt.
Ist Pause ein Luxus? In jedem Anfang steckt ein Zauber…auch in dem Anfang etwas zum Thema „Pause“ zu schreiben. Also [] The post Pause? Pause… first appeared on Angelika Kindt.
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