Die letzte Kosmonautin Brandon Q. Morris

Wir schreiben das Jahr 2029, die DDR bereitet sich auf ihr 80. Gründungsjubiläum vor. Auf der Raumstation Völkerfreundschaft versieht Kosmonautin Mandy Neumann ihren einsamen Dienst im Orbit. Und ja: mich holt das schon ab. Ich liebe ja alternative Geschichtsverläufe und Dystopien zumindest in der Literatur, und außerhalb von „Montagsspaziergängen“. Aber zurück zum Buch: Unser zweiter Protagonist ist Tobias, ein Abschnittsbevollmächtigter der Volkspolizei (ABV) aus Dresden. Auf einem haarsträubenden Kriminalfall macht er sich auf die Socken, den Ehemann seiner Jugendliebe zu suchen, und kommt damit einem großen Geheimnis auf die Spur. Mit Die letzte Kosmonautin legt Morris eine Dystopie vor, die klassisch daherkommt. Die Sowjetunion ist 1990 wie im echten Leben untergegangen. Da unter der Lausitz nach Jahrzehnten des Kohleabbaus nun auch Erdölvorkommen entdeckt wurden, geht die DDR nicht den Weg alles Irdischen, sondern verbleibt zusammen mit Kuba, Nordkorea und der Volksrepublik China im Reigen der sozialistischen Staaten, die sich langsam dem Westen gegenüber öffnen, wirtschaftlich gleichziehen und die Abwanderungsproblematik durch Normalisierung des Lebens lösen. Man macht Urlaub auf Mallorca, erhält einen Teil seines Gehals in konvertierbarer Währung ausgezahlt und fährt mit dem neuen Trabant P901 Pickup zur Arbeit. Auf dem Smartphone googelt man nicht, sondern bedient sich des Suchprogramms Bergblick (the Suchmaschine formerly known as Altavista) und die Stasi ist weiterhin fleißig, und gibt sich Mühe, Orwells „1984“ in die echte Welt zu übersetzen. Dabei macht Brandon Q. Morris mit seinem Spannungsbogen nicht am Klassiker von 1948 Halt, sondern geht sogar weit darüber hinaus. Denn in der Lausitz schlummert mitnichten ein oppulentes Erdölvorkommen, sondern hier versuchen die DDR-Oberen eine Umweltsauerei allererster Güte zu vertuschen. Unter einem ständigen Wolkenvorhang verborgen, unter dem es zu jeder vollen Stunde für exakt zehn Minuten regnet (Vilm lässt grüßen) verbirgt sich eine quantenphysikalische Verzerrung der Realität, die sich Douglas Adams in seinem Mehrteiler Per Anhalter durch die Galaxis und seinem unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrive nicht abstruser hätte ausdenken können. Ob Tobias das Geheimnis ergründet, dass sich hinter der Sperrzone verbirgt? Ob Mandy den Versuch überlebt, sie mundtot zu machen für ihre Entdeckungen mit der hochauflösenden Carl-Zeiss-Kamera im Orbit? So viel sei verraten: die Spannungsbögen der Geschichte kulminieren schön, keiner kommt zu kurz und bis zur letzten Seite bleibt das Buch hochspannend. Mein Faible für osteuropäische phantastische Literatur trägt sicher noch in erheblichem Maße dazu bei, dass ich „Die letzte Kosmonautin“ mit Genuss gelesen habe. Die Science Fiction der DDR war in den letzten Jahren der sozialistischen Republik auch ein Ventil der Schriftsteller und der Literaturkonsumenten für drängende Themen wie die Umweltproblematik. Der Problematik Umwelt am Ende der DDR widmen sich übrigens in fesselnder Manier unter anderem Peter Lorenz in „Quarantäne im Kosmos“, „Aktion Erde“ und natürlich im Umweltskandal-Highlight „Blinde Passagiere im Raum 100“. Warum aber muss eigentlich jede funktionierenden Geschichte analog zu Robert Harris „Fatherland“ eine Krimi-Grundhandlung enthalten? Ähnlich arbeitet ja auch Klaus Frühauf in „Die Bäume von Eden“. Das meine ich dabei aber nicht als negative Kritik. Morris Buch erzählt flüssig, spannend und die Kriminalgeschichte wirkt dabei nicht aufgesetzt. Fazit Ein spannendes, handwerklich gut gemachtes Buch das eine interessante Idee aufgreift und solide zu Ende denkt. Ich glaube sogar, Potential und lose Enden erkannt zu haben, die eine Fortführung ermöglichen könnten. Über das Buch Die letzte Kosmonautin Das Buch „Die letzte Kosmonautin von Brandon Q. Morris ist bei Fischer Tor unter der ISBN 9783596706754 im Jahr 2022 erschienen. Für das Paperback mit 416 Seiten zahlt man 16,99 Euro im Buchhandel, als E-Book ist es zum Beispiel bei Amazon zwei Euro günstiger. Für 9,95 Euro oder ein Guthaben gibt es das Buch gelesen von Mark Bremer auch bei Audible als Hörbuch in 12 Stunden und 21 Minuten. Die letzte Kosmonautin Brandon Q. Morris Buchcover Klappentext Wir schreiben das Jahr 2029, und die DDR feiert ihren 80 Jahrestag. Die Kosmonautin Mandy Neumann befindet sich seit mehreren Wochen an Bord der Raumstation „Völkerfreundschaft“. Eigentlich wartet sie auf ihre Ablösung, doch als die ersten unerklärlichen Unfälle passieren, beschleicht sie der Verdacht, dass jemand ihre Mission sabotiert. Kurz darauf bricht der Kontakt zur Bodenstation ab, und sie muss um ihr Leben kämpfen.Der einzige Mensch, der ihr dabei helfen kann, ist Tobias Wagner, ein Leutnant der Volkspolizei in Dresden. Er ist auf der Suche nach einem verschwundenen Physiker, der am Bau der Raumstation beteiligt war, und die Spur führt ihn in ein militärisches Sperrgebiet in der Lausitz. Schon bald gerät er in Konflikt mit seinen Vorgesetzten. Über den Autor Brandon Q. Morris Nach den Angaben auf seiner Webseite ist Brandon Q. Morris 54 Jahre als, Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. Für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins und mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen soll er geschrieben haben.

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