Ein Besuch im Gutenberg-Museum

Ein Besuch im Gutenberg-Museum lohnt sich. Ich habe viele interessante Details erfahren. Johannes Gensfleisch - genannt Gutenberg - starb 1468. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt und wurde nur anhand eines Gerichtsdokuments erschlossen: Als es um sein Erbe ging, konnte er ohne Vormund auftreten, musste also schon volljhrig sein. Daraus schtzte man sein Geburtsjahr und einigte sich schlielich auf das Jahr 1400 - wohl auch aus sthetischen Grnden. // Wie sah Gutenberg aus? - Wir wissen es nicht. Das erste Bild von ihm wurde 100 Jahre nach seinem Tod angefertigt. Alle Bildnisse von ihm sind also nur der Phantasie der verschiedenen Knsterln und dem Wissen und der Mode ber der Zeit entsprungen. Warum wissen wir insgesamt so wenig ber Johannes Gutenberg? Erst zur Zeit Napoleons hat man nach dem Menschen gefragt, der diese bahnbrechende Erfindung fr die abendlndische Kultur gemacht hat. Den Buchdruck mit beweglichen Lettern gab es schon ein paar Jahrhunderte vorher in Korea (mit einem anderen, nicht so ausgereiftem Verfahren). Die Forschung geht davon aus, dass die beweglichen Lettern und die Gievorrichtung seine ganz eigene Erfindung war, doch keiner kann sicher ausschlieen, dass er nicht doch von dem asiatischen Verfahren erfahren hatte. // Was wir wissen: Er hat die Gievorrichtung fr die beweglichen Bleilettern, Ligaturen (Buchstabengrubben wie z.B. "ung") und Satzzeichen erfunden. Die Lettern konnten nach dem Druck wiederverwendet werden. Mit seiner Erfindung wurde er jedoch nicht zum "Bill Gates" seiner Zeit. Die Nutznieer waren erst die nachfolgenden Generationen. // Sein berhmtestes und grtes Druckerzeugnis: Die Gutenbergbibel. Zwei Jahre hat er fr die 200 Exemplare gebraucht. Die gleiche Zeit, die ein Mnch bentigte, um eine Bibel handschriftlich abzuschreiben. Gedruckt wurde die lateinische Vulgata. Aus den Fehlern im Text haben Forscher rekonstruiert, dass Gutenberg sechs Setzer dafr beschftigt haben musste. Heute existieren noch 49 ganze oder Teilexemplare. Doch keine Bibel gleicht der anderen. Gutenberg hat keine "fertigen" Bcher verkauft, sondern eine "lose Blattsammlung" mit einer Liste, welche Initialen und Textabschnitte noch fehlten. Rotgeschriebene Teilstcke und Bildnisse wurden noch vom Rubrikator und Illuminator vorgenommen. Jeder Kufer hat je nach seinem Budget die Bibel unterschiedlich verzieren und binden lassen. Die meisten Bibeln wurden in zwei Bnden gebunden, manche in drei. Jede Gutenbergbibel ist also ein Unikat. Hier der Anfang des Johannesevangeliums: "Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort ..." //

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