Ein Sinneswandel mit wirtschaftlichen Folgen? – Von meinen Erlebnissen im Wirtschaftsarchiv

Nach sechs spannenden Wochen im BBWA habe ich einen sehr aufschlussreichen Einblick in die Archivsparte der Wirtschaftsarchive gewonnen. Entgegen meiner voreingenommenen Meinung, dass das Praktikum sicherlich nur bestätigen würde, dass es thematisch gar nicht zu mir und meinem Interessenfeld passt, kann ich es mir zum jetzigen Punkt durchaus vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten. Reklamemarke des Böhmischen Brauhauses: Junge Liebe (BBWA S2/18/0161) So habe ich nicht nur sehr verschiedene Aufgaben übernehmen dürfen, sondern auch einen tollen Überblick zu diversen Themenfeldern innerhalb des Dokumentationsprofils erhalten – von der Arbeit an den Unternehmensbeständen zweier Brauereien bis hin zu zwei Nachlässen und der immer wieder anfallenden Arbeit mit den unterschiedlichsten Briefköpfen und Objekten aus der Bestandergänzenden Sammlung sowie der Erschließung von unterschiedlichen Werbemitteln und Reklame. In den vorgenannten Fällen lassen sich vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in unsere heutige Zeit sowohl die facettenreiche Entwicklung von Kultur und Gesellschaft sowie die vielen anderen Einflüsse an der Werbemanier ablesen. Gleichermaßen zeichnet sich in der Reklamedarstellung auch die Prosperität von Unternehmen und Branchen ab sowie ihr Stellenwert in Kultur und Gesellschaft – und lässt sich auch an Hand von Archivalien nachverfolgen … Zum Beispiel die Darstellung von Bier in der Werbung: Schon für die Ägypter war Bier ein Nationalgetränk und wurde von jedem konsumiert.[1] Diese Beliebtheit hat bis zu unserer heutigen Zeit nur wenig nachgelassen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass in Deutschland weiterhin ein Pro-Kopf-Verbrauch von 87,2 Litern für das Jahr 2022 gemessen wurde. [2] Es lässt sich zwar ein Rückgang des Konsums verzeichnen, im weltweiten Vergleich belegt Deutschland aber den Spitzenplatz. [3] So musste auch das Berliner Kindel von der „für alles sorgenden Hausfrau“ stets für den Ehemann kalt gestellt sein. Dabei ist es spannend zu beobachten, was für eine Entwicklung die Darstellung des Bieres genommen hat – wobei in allen Werbungen das Glas voll ist. Auftrag an die für alles sorgende Hausfrau vergangener Zeiten: Bier vorhalten (BBWA S2/09/1290) Natürlich will ich die Tätigkeiten bei einem Praktikum nicht überromantisieren, denn zum einen ist das Leben kein Wunschkonzert und zum anderen gibt es dennoch immer einen Wissenszugewinn, ob man will oder nicht. Etwa bei der Zuordnung von Maschinen, Dienstleistern oder Konsumgütern nach dem genauen Klassifikationssystem der Wirtschaftszweige des Statistischen Bundesamtes. Da bleibt entsprechend die eine oder andere Auseinandersetzung mit technischen Gerätschaften oder Themenfeldern nicht aus, die man sonst gar nicht auf dem Radar hat oder denen man abgeneigt ist. Apropos Radar … das wäre dann nach der Klassifikation Nr. 26.51.1, also die „Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen“ [4]. Im Rahmen einer Recherche nach drei Druckunternehmen führte es Frau Estler-Ziegler und mich auch in das ebenfalls am Eichborndamm ansässige Landesarchiv. Nach erfolgreichem Aktenstudium konnten wir einen Blick hinter die Kulissen erhaschen, also in das Magazin des Landearchivs. Dabei ist mir wieder einmal vor Augen geführt worden, wie unterschiedlich kleine und große Archive in Organisation und Umfang ihrer Bestände und internen Strukturen ausfallen. Es war spannend, die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten zu sehen und mich am nächsten Arbeitstag wieder im fast schon gemütlichen BBWA zu wissen. Wie man vielleicht meinen Ausführungen entnehmen kann, habe ich mich im BBWA sehr wohl gefühlt. Dies liegt nicht nur an den mir erteilten Aufgaben, sondern auch an dem kleinen, bunten Kollegium. Als introvertierte Person habe ich mich hier nach kurzer Zeit eingewöhnt und von allen Mitarbeitern sehr nett aufgenommen und betreut gefühlt und hatte immer wieder etwas zum Schmunzeln. Das große Themenspektrum, welches den Beständen des BBWA innewohnt, ist sehr interessant und regt zu weiteren Recherchen oder auch zum Stöbern im Archivspiegel ein. Aus Praktikantensicht kann ich außerdem behaupten, dass man sehr gut betreut wird. Da man versucht, die Aufgabenfelder vielfältig zu gestalten, kann man im BBWA sehr viel lernen, wenn man es denn auch will. Für die schöne und lehrreiche Zeit möchte ich mich herzlichst bei allen Mitarbeitern des BBWA bedanken. Text: Alina Edelmann

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