Vor ein paar Tagen habe ich eine Mail von einer Psychotherapeutin erhalten, die mich nicht mehr loslsst. Es bringt ja eigentlich nichts, sowas ffentlich zu machen, aber ich habe einfach das Bedrfnis das auszusprechen. Vor 2 Jahren hatte meine letzte Psychotherapeutin die Therapie beendet, weil sie von sich selbst sagte, sie sei ratlos. Danach haben meine Mutter und ich mit mehreren anderen ambulanten Psychologen Kontakt gehabt, aber niemand wollte mich als Patientin aufnehmen. Mit der Zeit habe ich den Versuch, eine ambulante Therapie zu finden, aufgegeben. Die stndigen Absagen haben mich so runtergezogen und mir noch mehr Hoffnung genommen. Meine Mutter hat aber immer weitergesucht, ohne mir weitere Versuche und Ablehnungen mitzuteilen. Vor ein paar Wochen habe ich aber auf einen Tipp reagiert und doch noch mal eine Psychologin hier in der Nhe angeschrieben. Meine Mutter ging zu ihr in die Praxis fr ein Kennenlerngesprch. Sie wre bereit gewesen, Hausbesuche zu machen und sie hatte Erfahrungen mit Traumapatienten. Sie hat gleich gesagt, dass sie mir keine groen Hoffnungen machen will, aber meine Geschichte htte sie berhrt und deshalb hat sie trotz voller Warteliste berlegt, ob sie mich aufnimmt. Letztendlich hat sie mir abgesagt. Was mich an der Mail so traurig macht ist nicht, dass sie abgesagt hat, sondern die Begrndung. Zitat Ihre Lebenssituation berhrt mich wirklich sehr, und ich sehe wahrlich Ihre groe Not! Dennoch sehe ich mich leider nicht in der Lage, Sie zu untersttzen. Es scheint mir ehrlich gesagt sehr wenig aussichtsreich, mit den begrenzten zeitlichen Mglichkeiten einer ambulanten Psychotherapie an dieser Situation, die sich in den letzten Jahren ja immer mehr chronifiziert hat, die erforderlichen Vernderungen erzielen zu knnen. Sicherlich sehe ich den dringenden Bedarf einer langfristig angelegten psychotherapeutischen Begleitung/Behandlung. Diese msste meiner fachlichen Einschtzung nach jedoch eingebettet sein in die Behandlung durch ein multiprofessionelles Team (Krankengymnastik, Soziotherapie) und eine rumliche Trennung der Wohnsituation implizieren. Es tut mir sehr leid, Ihnen mit meinen Mglichkeiten nicht weiterhelfen zu knnen. Ich wnsche Ihnen beiden fr Ihren weiteren Lebensweg von ganzem Herzen alles alles Gute. ... Ich werde immer gereizter, wenn ich im Internet Motivationstexte lese, wie Du musst nur um Hilfe bitten, dann bekommst du sie auch! Genau dieses multiprofessionelle Team und eine andere Wohnsituation versuchen wir ja seit vielen Jahren aufzubauen ohne Erfolg. Untersttzende therapeutische Gesprche werden mir nicht gewhrt, weil ich nicht genug Untersttzung habe und sie die Therapie als wenig aussichtsreich sieht. Also werde ich ganz alleine gelassen und zum Abschluss der Mail wird mir ein guter weiterer Lebensweg gewnscht. Sie hat das gut gemeint, aber vor allem der letzte Satz hat mich wirklich verletzt. Die Mail kam in der Woche der Suizidprvention irgendwie makaber! Bildnachweis: 416617_original_R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.de
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