Eine Vohenstraußer Institution schließt für immer

Sie gehört einfach zu Vohenstrauß: Die Metzgerei Rauthmann. Als wir diese Woche dort zu Besuch sind, stehen die Kunden bis auf den Gehsteig Schlange. „I kannt häina“ meint einer von Ihnen. Der Grund: Die letzte von einst 13 Metzgereien mit eigenem Schlachtbetrieb im Ort schließt am Samstag nach 75 Jahren ihre Türen für immer. Kein seltenes Schicksal. In den vergangenen 10 Jahren mussten rund ein Viertel aller Bayerischen Metzgereien schließen. Die fehlende Nachfolgeregelung ist neben dem Fachkräftemangel eines der Hauptprobleme laut bayerischer Fleischerinnung. So auch bei Josef Woppmann, der die Metzgerei der Familie Rauthmann weitergeführt hat. Altersbedingt muss er die Metzgerei in Vohenstrauß aufgeben, einen Nachfolger gibt es nicht. Sichtlich schwer fällt es ihm. Als er uns davon erzählt kämpft er immer wieder mit den Tränen. 1975 lernte er bei Seniorchef Fritz Rauthmann das Metzgerhandwerk und blieb dem Betrieb seither treu. 14 Jahre lang zuletzt als Inhaber. Für ihn ist es längst mehr als ein Betrieb geworden. Für ihn ist es Familie, ein Zu Hause. Selbes gilt für Gabriele Kreuzer. Fast 40 Jahre stand sie in der Metzgerei Rauthmann hinter der Theke, war lange Dreh und Angelpunkt der Metzgerei. Auch ihr kommen die Tränen wenn sie an Samstag denkt, wenn sie dann zum letzten Mal hier zur Arbeit kommt. „Es war ganz, ganz schön! Wirklich! Ich bin dankbar, dass ich hier sein durfte.“ Ist Metzgereiensterben ein Problem in Bayern? Die Antwort lautet nein. Zumindest laut dem Geschäftsführer des Landesinnungsverbands für das bayerische Fleischerhandwerk Lars Bubnick. „Zunächst mal möchte ich beruhigen – das Metzgerhandwerk in Bayern wird nicht aussterben! Hier haben wir sowieso noch Strukturen, um die uns alle anderen Bundesländer beneiden. Jede 4. Handwerksmetzgerei in Deutschland steht im Freistaat.“, erklärte er uns auf Anfrage. Ein Rückgang der Metzgereien sei jedoch nicht von der Hand zu weisen. Zum einen spielen der Fachkräftemangel und die Nachfolgeregelungen eine Rolle: „Es ist in vielen Fällen eigentlich der Faktor schlechthin. Ich kann noch so gute Produkte herstellen – wenn niemand sie verkauft, funktioniert es nicht.“ Zum anderen sieht Bubnick die Politik in der Verantwortung. Kostendruck und Bürokratie würden vielen kleinen und mittelständischen Betrieben schwer zu schaffen machen. „Alles in allem ist die Politik gefragt, ordentliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Hier sind wir in Bayern mit unserer Staatsregierung bestens vertreten. Allerdings brauchen wir auch Entlastungen auf Bundesebene.“ (ac)

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