Weihenstephan | Giesenbach - Es war durchaus schweißtreibend, was die 15 Studierenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf auf einer Wiese im Giesenbacher Quellmoor leisten mussten. Teils lag es am strahlenden Sonnenschein, teils an der ihnen gestellten Aufgabe: Sieben Leute rechen, zwei bis drei heben das Mahdgut auf die Planen, der Rest zieht die Planen aus dem Quellmoor zum Feldweg , lautete die klare Ansage von Prof. Dr. Markus Reinke. Zur Stärkung der fleißigen Helfer hatte Bürgermeister Hermann Hammerl eine Brotzeit ins Gelände gebracht und sich bei den Helfern für ihren Einsatz bedankt. Vom Seminarraum auf die Wiese hatten sich die Studentinnen und Studenten des siebten Semesters Landschaftsplanung und Landschaftsbau begeben, um einen Beitrag zum Erhalt eines wertvollen Lebensraums zu leisten. Das Giesenbacher Quellmoor liegt 8,5 Kilometer westlich der Kreisstadt Freising nahe der Ortschaften Giesenbach und Gremertshausen auf Kranzberger Gemeindegebiet. Seit 1980 ist es als Naturdenkmal geschützt, seit 2002 FFH-Gebiet. Ausschlaggebend hierfür sind die Pfeifengraswiesen, die kalkreichen Niedermoore und feuchten Hochstaudenflure, die es zu erhalten gilt. Es gilt als eines der größten und besterhaltenen Hangquellmoore im Donau-Isar-Hügelland. Damit das so bleibt, ist eine regelmäßige Herbstmahd der Niedermoor- und Pfeifengraswiesen erforderlich. Auf dem feuchten und hügeligen Gelände ist das nur mit der Sense oder dem Balkenmäher möglich. Landwirt Franz Kratzl, in dessen Obhut die Wiese liegt, hat diesen Part übernommen. Aufgabe der Studierenden war es nun, das Mahdgut zusammenzurechen und auf einen Traktoranhänger zu manövrieren. Würde das nicht regelmäßig gemacht, würden sich hier andere Pflanzen breitmachen und die für den Artenschutz wertvolle Pfeifengraswiese überwuchern. Bereits vor sieben Jahren hat die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf die Patenschaft für das Grundstück übernommen und unterstützt die Landschaftspflege im Landkreis. In diesen Jahren ist es gelungen, das Gelände mehr und mehr aufzuwerten. Beispielsweise gibt es inzwischen mehrere hundert wertvolle Orchideen, der Bestand habe sich verdoppelt. Der Erfolg beim Giesenbacher Quellmoor ist das Ergebnis eines seit vielen Jahren erfolgreichen Netzwerks. In einer gelungenen Teamarbeit sorgen eine praxisorientierte Hochschule, eine engagierte Naturschutzbehörde, ein erfahrener Landschaftspflegeverband und hart arbeitende Landwirte für den Erhalt dieses Kleinods.
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