Erwartete Niederlage beim Titelanwärter in Schorndorf fiel zu hoch aus

Die Bundesligamannschaft des AV Germania Markneukirchen unterlag am 10. Kampftag der Vorrundenstaffel Ost beim Titelfavoriten ASV Schorndorf klar mit 7:21. Nach den beiden Niederlagen, mit denen der ASV Schorndorf zum Start in die Rückrunde von der Tabellenspitze auf Platz drei abrutschte, bot der Vizemeister des Vorjahres alles auf, karrte Weltspitzenathleten wie Georgi Vangelov, Razvan Arnaut, Islam Dudaev, oder Juri Lomadze heran, um wichtige Punkte im Kampf um die Play-Off-Plätze einzufahren. Damit war bereits an der Waage für die AVG-Verantwortlichen klar, dass es nur darum gehen kann, die Niederlage in Grenzen zu halten. Allein diese vier ausländischen Verstärkungen des ASV Schorndorf holten gegen Markneukirchen 13 der 21 erkämpften Punkte. Verschenkt wurde aus Markneukirchner Sicht nichts, selbst wenn Anatolii Buruian (61 kg/FR) gegen Georgi Vangelov, Dustin Scherf (66 kg/GR) gegen Razvan Arnaut, oder Roman Walter (71 kg/FR) gegen den Bronzemedaillengewinner der Europameisterschaften 2022 Islam Dudaev klar unterlagen, so forderten sie ihren Gegner alles ab. Die ersten Punkte fuhr Danylo Kartavyi im Schwergewicht ein, der mit seinem Schultersieg über Patrik Beck Markneukirchen gar in Führung brachte. Doch dann warf Schorndorf die Motoren an; in den ersten fünf Begegnungen vor der Halbzeit sollte das der einzige Punkterfolg für die Vogtländer bleiben, wobei zu erwähnen ist, dass Anton Vieweg (98 kg/GR) gegen den frischgebackenen WM-Dritten der U-23, Lucas Lazogianis einen guten Kampf machte, bei dem er mit 0:3 den Kürzeren zog. Mehmet Yüce (57 kg/FR) hielt sich im ungewohnten griechisch-römischen Stil gegen Schorndorfs Ahmed Alfaraj beim 5:10 wacker und verhinderte ebenso eine höhere Niederlage wie Dustin Scherf, der beim 0:9 gegen den Rumänen Arnaut seine ganze Routine einsetzte. Zum Beginn der zweiten Hälfte des Kampfabends setzte Patryk Dublinowski ein weiteres Ausrufezeichen, im Limit bis 86 Kilo/Freistil bezwang er Osman-Kubilay Cakici mit 10:0 Zählern und holte damit drei Punkte auf das Konto des AVG. Luca Dariozzi (80 kg/GR) trotzte dem starken Georgier Iuri Lomadze ein 0:6 ab, während Marco Stoll (75 kg/GR) gegen Ruslan Kudrynets beim 5:5 durchaus Siegchancen hatte. Stoll ging nach 1:20 Minuten durch einen Wurf in Führung, doch der Schorndorfer glich in der zweiten Halbzeit aus und sicherte den Gastgebern einen Mannschaftspunkt, bedingt durch die zuletzt vergebene Wertung. Obwohl der Kampf längst entschieden war, warf AVG-Mannschaftskapitän Justin Müller noch einmal sein gesamtes Können in die Waagschale, konnte die 2:13-Niederlage nicht verhindern, die zum 7:21-Endstand aus Sicht des AV Germania Markneukirchen führte. „Es war das erwartete Ergebnis, aber es gab auch einige Situationen, bei denen wir einige Punkte mehr machen konnten“, bezog sich AVG-Trainer Andre Backhaus auf Luca Dariozzi, der am Ende alles auf eine Karte setzte und gekontert wurde, aber auch auf Marco Stoll, der am dichtesten dran war, einen Punkt für Markneukirchen einzufahren, lobte aber auch Mehmet Yüce für seinen Einsatz in der ungewohnten Stilart. „Am kommenden Wochenende geht es zum Serienmeister Burghausen, da erwartet uns eine gleiche Szenerie“, heißt es für die Mannschaft um das Trainerteam Andre Backhaus und Andy Schubert, sich auch dort so teuer wie möglich zu verkaufen. Teuer verkauft hat sich am Samstagabend die 2. Mannschaft des AV Germania Markneukirchen in der Wettkampfgemeinschaft mit Gelenau II und dem RC Chemnitz, bei Derby in Thalheim. Für den AV Germania traten Erik Hilpert (57 kg/FR), Niklas Richter (130 kg/GR), Johannes Adler (79 kg/FR) und Armen Sarhsian (87 kg/GR) auf die Matte. Nach klarem 0:13-Rückstand setzte die Wettkampfgemeinschaft aus dem Vogtland und Erzgebirge zur Aufholjagd an, wobei auch Johannes Adler (Aufgabesieg wegen Verletzung) und Armen Sarhsian mit seinem technischen Überlegenheitssieg (15:0) nach nur zwei Minuten über RVT-Routinier Sven Zimmermann großen Anteil hatten. Am Ende fehlte beim 16:17 ein mageres Pünktchen, um aus dem Hexenkessel von Thalheim zumindest ein Unentschieden mitzunehmen. „Eine Gewichtsklasse nicht besetzt, ein Kämpfer, der mit Übergewicht über die Waage geht, um eine 0:40-Waage-Niederlage zu vermeiden, und das knappe 1:1 von Niklas Richter gegen Routinier Maik Hoeisel waren die Eckpunkte der Begegnung, wobei Thalheim selbst den erfahrenen Joker Radoslaw Dublinowski einsetzte, der mit dem jungen Justin Hartmann ein leichtes Spiel hatte“, analysierte Rene Roth, der sich für die 2. Mannschaft verantwortlich zeigt, jedoch Johannes Adler, Niklas Richter und vor allem auch Armen Sarhsian, der seinen ersten Saisonkampf bestritt, ausdrücklich lobte. Text: Jörg Richter Bilder: Günter Schmid (Schorndorf)

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