FAZIT - Nordamerika II

Fakten: Aufenthalt: 2 Monate gefahrene Strecke: 7.000 km Reifenverschlei: 1/2 Satz Heidenau K 60 Scout Motorrad Probleme: - Benzinpumpe an einer 800er ersetzt. - Benzinschluche des Zusatztanks an einer 800er ersetzt. Equipment Probleme: - Eine Isomatte defekt Austausch gegen eine neue. Unser Eindruck zu Nordamerika: Nachdem wir bereits die Westkste bereist hatten, erwartete uns im Osten ein anderes Land. Der Osten ist nicht so stark touristisch geprgt, die landschaftlichen Highlights halten sich in Grenzen hier hat der Westen deutlich mehr zu bieten. ABER hier hatten wir viel mehr das Gefhl das echte Amerika zu erleben. Motorradtransport: Wir haben die Motorrder ab Panama nach Miami geflogen. Hierzu haben wir die Spedition Servicarga (www.servicarga.com.pa) beauftragt. Alfredo Amaya ist ein kompetenter Ansprechpartner und die Kommunikation (englisch) verlief immer schnell und reibungslos. Pro Motorrad haben wir nur 700 Euro gezahlt. Die Abgabe erfolgte am Morgen, der Mopedflug in der Nacht und die Abholung im DHL-Depot Miami am nchsten Nachmittag. Hierfr mussten wir in Miami zunchst zum Cargo Customs Center, um uns mit der Airway Bill of Lading die Freigabe zu holen. Das ging schnell und kostenlos. Damit konnten wir dann im DHL-Depot die Mopeds fr nur $35 Gebhr in Empfang nehmen. Ein schneller, effizienter und kostengnstiger Prozess. Visum / Grenzbergnge Die Einreise in die USA verlief dank B2-Visum unproblematisch. Lediglich die Wartezeit war enorm. Da auch jeder Transitflug die US-amerikanische Immigration durchlaufen muss, kann es dort zu sehr langen Warteschlangen kommen. Die Einreise nach Kanada war extrem einfach. Obwohl wir sagten, dass wir in sptestens 2 Wochen das Land verlassen werden, bekamen wir wieder ein 6 monatiges Visum. Die Menschen Die oft gehrten Vorurteile, die Amerikaner wren oberflchlich, knnen wir nicht besttigen. Wir wurden oft sehr herzlich aufgenommen und sprten ein echtes Interesse an unserer Person. Wenn man von Oberflchlichkeit sprechen kann, dann nur bei den flchtigen Parkplatzunterhaltungen. Wir empfanden die Amerikaner als extrem offen und kommunikationsfreudig, wir wurden immer freundlich empfangen. Nicht selten hrten wir Welcome to the United States and enjoy your stay!. Wenn wir Hilfe oder Untersttzung bentigten, war diese immer schnell gefunden und wurde uns oft auch schon unterwegs angeboten. Das Vorurteil, dass man hier nur ungern und selten ber den Tellerrand Nordamerikas hinausschaut, trifft nur teilweise zu. Sicherlich haben wir Menschen getroffen, die nicht wussten wo Deutschland liegt, oder der Meinung waren es gbe eine Landverbindung zwischen Deutschland und Amerika. Auch wurden uns hohe Berge als die hchsten der Welt angepriesen, aber wir trafen auch viele gut informierte Menschen. Der weit verbreitete Patriotismus war uns etwas fremd. Das ist ja aber, wenn man aus Deutschland kommt, nicht verwunderlich. Der ausgeprgte Nationalstolz ist hier an allen Ecken und Enden zu spren. Unsere Highlights: - New Orleans - Natchez Trace Parkway - Blue Ridge Parkway - Skyline Drive - Smoky Mountains Werksttten und Ersatzteile: Markenwerksttten sind in den USA grundstzlich zu finden, aber aufgrund der Gre des Landes knnen da schon mal einige hundert Kilometer dazwischen liegen. Die Ersatzteilversorgung ist bescheiden. Die meisten Teile mssen bestellt werden. Das kann je nach Region auch mal ein paar Tage dauern. Die Qualitt der Arbeiten ist sehr unterschiedlich. Es ist nicht ungewhnlich, dass nur angelernte Krfte in der Werkstatt beschftigt werden. Fachwissen sollte man hier nicht immer erwarten. Wir erlebten einen Mechaniker, der zwar einen Reifen per Maschine auswuchten konnte, aber keine Ahnung hatte was eine Unwucht eigentlich bedeutet.... Arbeiten werden auch gerne einmal etwas grobschlchtiger ausgefhrt. Unterkunft / Camping: Fr die USA: Fr Hotel/Motel werden je Nacht ab 40 $ aufwrts fllig, unter 100 $ ist aber immer etwas zu finden. Campingpltze sind ab 15 $ zu bekommen, die Ausstattung ist dann allerdings auch einfach. Gute Pltze sind fr 30 $ zu bekommen. In State- und Nationalparks liegen die Preise zwischen 5 und 18 $. Wild campen ist auch in den USA mglich, wird in den strker bevlkerten Landstrichen teilweise aber schwierig. In dnn besiedelten Teilen des Landes finden sich aber zahlreiche wunderschne Pltze. Zum Thema wild campen vielleicht noch eine Anmerkung. Bei der Auswahl des Platzes kann man verschieden Kriterien ansetzen. Wir respektieren Privatgrund und schleichen uns nicht durch irgendwelche Gatter oder Tore. Sollte man dabei schmerzfreier sein, werden die Mglichkeiten natrlich deutlich grer. Sicherheit: Nordamerika ist ein sehr sicheres Reiseland. Lediglich in Grostdten sollte man aufpassen, in welchem Viertel man sich herumtreibt - das ist aber berall auf der Welt so. In Sachen Diebstahl haben wir uns keine groen Sorgen gemacht. Dennoch haben wir die Motorrder nie lngere Zeit unbeaufsichtigt gelassen. Erst recht nicht bei voller Beladung. Verkehr: Der Verkehr in Nordamerika ist sehr entspannt. Breite gerade Highways sind die Regel und der Fahrstil meist recht rcksichtsvoll und umsichtig. Lediglich in Ballungsgebieten wird etwas aggressiver und rcksichtsloser gefahren, was aber fr Deutschland erprobte Fahrer kein Problem darstellt. Eine Besonderheit ist, dass man als Rechtsabbieger an einer roten Ampel vorsichtig in die Kreuzung fahren und bei freier Spur abbiegen darf. Dies gilt in Kanada und den USA. Zu beachten ist, dass sich in de USA einige Verkehrsregeln von Staat zu Staat ndern. Selbst Amerikaner blicken da nicht immer durch. Wir haben uns daher nach einer gewissen Zeit keine Gedanken mehr gemacht und sind einfach gefahren... Fr Motorradfahrer interessant ist das Thema Helmpflicht. Nicht alle US-Staaten haben diese Pflicht, lediglich ein Augenschutz (eine mglichst coole Sonnenbrille) ist berall vorgeschrieben. Whrend unseres gesamten Aufenthaltes hatten wir keine einzige Polizeikontrolle. Geschwindigkeitskontrollen haben wir jedoch einige passiert. Insbesondere auf den Scenic-Drives oder auch Parkways sollte die Geschwindigkeitsbegrenzung eingehalten werden. Versicherung: Wir haben unsere Motorradhaftpflichtversicherung fr die USA und Kanada ber Motorcycle Express abgeschlossen. Der Email-Kontakt mit Gail war immer sehr schnell und konstruktiv und so hatten wir schnell unsere selbst ausdruckbaren Policen im Email-Postfach. Die Kosten fr 6 Monate beliefen sich auf 320 $ pro Motorrad. Kontrolliert wurde diese Versicherung jedoch kein einziges Mal. GPS: Wir waren mit einer original Garmin Karte Nordamerika (Stand 2011) unterwegs. Wir konnten die Karte kostenfrei nutzen, worber wir im nachhinein auch sehr froh waren. Denn wir htten uns ziemlich gergert, wenn wir dafr Geld gezahlt htten. Die POIs waren relativ zuverlssig, allerdings nicht wirklich umfangreich. Das Straennetz war nicht wirklich aktuell und insbesondere die Navigation in Grostdten eher bescheiden. Eine kostenlose Alternative stellen hier sicherlich die OSM-karten dar. Maut: Maut fllt in den USA nur auf wenigen Straen in und um Grostdte an. Diese Stellen lassen sich jedoch einfach umfahren, wenn man denn will. Mit einem Motorrad aus bersee, welches auch nicht registriert ist, haben wir uns dazu keine Gedanken gemacht. Eine Ausnahme bilden hier jedoch einige Interstates, die entlang der Ostkste verlaufen. Dort sind echte Mautstellen eingerichtet und man wird zur Kasse gebeten. Aber das lsst sich vermeiden und die Nebenstrecken sind ohnehin schner. Kommunikation: Auch in Nordamerika kann man problemlos eine Prepaid Sim-Karte kaufen. Wir haben jedoch keinen Anbieter gefunden, der Kanada und die USA abdeckt es wrden in jedem Fall Roaming Gebhren anfallen. Mann muss ich also je Land eine Sim-Karte besorgen, vorausgesetzt man beabsichtigt auch davon Gebrauch zu machen. Die Netzabdeckung ist in den Lower 48 recht gut. Internet gibt es auch hier in einer Mobilfunk-Variante, ist jedoch verhltnismig teuer. Wir haben uns daher auf Wifi (WLAN) Angebote unterwegs verlassen. Diese findet man auch recht problemlos, allerdings sind Geschwindigkeit und Stabilitt nicht immer vom Besten. Campingplatze und einfache Motels bieten diesen Dienst meist an, jedoch nicht immer gratis. Die groen Ketten wie Mc Donalds, Subway und Starbucks sowie Safeway Supermrkte sind hier die verlsslichste Anlaufstellen. Dort ist kostenloses Wifi in der Regel vorhanden und auch die Geschwindigkeit ist recht brauchbar. Kosten allgemein: Die USA sind preislich etwa mit Deutschland vergleichbar. Eine Ausnahme ist hier jedoch das Benzin, das deutlich gnstiger als in Deutschland ist. Bei $ 3,5-4,5 pro Gallone Super (jedoch nur max. 91 Oktan) sind dies umgerechnet zwischen 80 Euro Cent und 1 Euro je Liter. Da macht das Tanken wieder Spa. Lebensmittel und Unterknfte sind mit dem deutschen Preisniveau vergleichbar. Diese Einschtzung ist natrlich vom aktuellen Wechselkurs abhngig - whrend unserem Aufenthalt lag der bei ca. 1,30 Dollar je Euro. In Kanada liegt der Preis je Liter Super per ca. 1 Euro. Besonderheiten: In vielen Teilen Nordamerikas sind insbesondere beim (wild) campen verschiedene Verhaltensregeln zu beachten. Das Tierleben ist vielfltig und nicht immer ganz harmlos. Im Sden sind es Spinnen, Schlangen, Skorpione und Ameisen vor denen man sein Innenzelt, Helm und Stiefel schtzen sollte. Im Norden und vor allem bergigen Regionen sind es die Bren vor denen man sich selbst im Zelt schtzen sollte. Aber das ist mit einigen einfachen Regeln kein Problem. Allerdings wurden wir auch in Florida von Hinweisschildern vor Bren gewarnt. Waschbren finden sich auch in einigen Gebieten und knnen ziemlich lstig werden, wenn sie im Zelt essbares wittern... Die Benzinversorgung ist in kein Problem. Der Osten der USA ist mit Tankstellen gepflastert. Allerdings kann es vorkommen, dass nur E 10 Sprit verfgbar ist. Der Ethanolgehalt macht sich in der Laufruhe des Motors deutlich bemerkbar. Abhilfe schafft hier ein Additiv-Zusatz, den es in den meisten Motorradlden zu kaufen gibt. Das Tanken ist als Barzahler etwas nervig in Nordamerika: Zuerst muss man Bargeld drinnen hinterlegen, dann tanken und sich dann das Wechselgeld zurckholen. Wer mit Kreditkarte zahlt, kann alles in einem Rutsch direkt an der Zapfsule erledigen. Fr die Nationalparks der USA haben wir den Jahrespass "America the beautiful" genutzt. Fr 2 Personen und 1 Jahr kostet er $82. Unsere einzelnen Eintritte in die Nationalparks oder National Monuments htten sich ohne auf mehr als $ 300 summiert - eine feine Sache also!

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VIDEO Nordamerika II

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