Mein persnliches Highlight an der Wohnung mitten in der Stadt ist der kleine, aber gemtliche Balkon. Er ist gerade gro genug fr eine schne Sitzbank, zwei Sthle mit passendem Tisch (alles im franzsischen Stil) und auch einen kleinen Grill. Mit dem Urban Gardening-Projekt stellen wir unseren grnen Daumen unter Beweis. Am Gelnder des Balkons hngen dicht bepflanzte Blumenksten, in denen ein Mix aus Blumen, Bumchen und Krutern wchst und gedeiht. Geniet man einen Moment auf unserem Balkon, weht einem der Duft von frischer Pfefferminze, Rosmarin, Zitronenmelisse, Rosen und Lavendel in die Nase. Ein besonderer Eyecatcher ist das exotische Olivenbumchen, das vermutlich noch viel Zeit bentigt, bis es die ersten Frchte trgt. Ein kurzer Blick gengt, um zu erkennen, dass die Pflanzen jeden Sonnenstrahl nahezu einatmen. Die sich auf der Schattenseite befindenden Blumen weisen hingegen bis jetzt nur kleine, filigrane Blten auf. Der Ausblick vom Balkon ist ein Zusammenspiel von Mensch und Natur: Wir blicken hinab auf einen kleinen Garten mit zwei hochgewachsenen, dunklen Tannen und einem leuchtend-hellgrnen Laubbaum. Direkt dahinter befindet sich eine Kreuzung, an der sich Autos, Stadtbahnen und Fugnger begegnen. Als Mdchen vom Land musste ich mich zunchst an den Lrm der Stadt gewhnen. Seit Frhlingsbeginn weckt uns das Summen der Bienen und das Brummen der Hummeln aus den Tagtrumen. Vorsichtig, aber bestimmt widmen sie sich jeder einzelnen violetten Lavendelblte. Verbringt man genug Zeit auf dem Balkon und verhlt sich ruhig, kann man ein rotes Eichhrnchen auf Nahrungssuche beobachten und dem Zwitschern der Vgel lauschen. Die Singvgel machen sich, sobald sie sich unbeobachtet fhlen, hingebungsvoll ber die Nsse in unserem Vogelhuschen her. In den Abendstunden schleicht eine Katze auf ihrer abendlichen Runde, weit entfernt von der viel befahrenen Strae, durch den Garten. Am Ende des Tages leuchtet uns das Abendrot der Sonne ins Gesicht. Die Nacht bringt eine (fr die Stadt) auergewhnliche Stille mit sich. Sowohl Tier als auch Mensch schlafen. von Johanna Maria Lange
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