Globale Gesundheit, Klimaanpassung und Müllvermeidung stehen bei Neugründungen hoch im Kurs

„Schon im letzten Semester des Bachelorstudiums eine eigene Forschungsgruppe zu leiten, hat uns menschlich und fachlich enorm weitergebracht,“ sagt Georg Müller, der ebenso wie Hendrik Franke Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin studiert. „Wir konnten Methodik und Instrumente aus dem Studium ausprobieren und unser Fachwissen in die Praxis umsetzen.“ Zudem mache es Spaß, sich mit gleich motivierten Menschen dem Thema Stadt zu widmen.Sie hatten sich zum Sommersemester 2022 mit ihrer Forschungsidee „Die Zukunft der Zukunftsorte – Welche Rolle nehmen Zukunftsorte im städtischen Transformationsprozess ein?“ auf ein X-Tutorial beim Student Research Opportunities Programx (StuROPx) der Berlin University Alliance (BUA) beworben.X-Tutorials sind Forschungstutorien, die über ein oder zwei Semester laufen. Sie werden von Student*innen initiiert und eigenständig durchgeführt – ohne Professor*innen oder wissenschaftliche Mitarbeiter*innen. Gemeinsam mit anderen Student*innen forschen die Tutor*innen in studentischen Teams zu einem Thema ihres Interesses. Alle Teilnehmer*innen können sich die X-Tutorials mit sechs Leistungspunkten als Studienleistung anrechnen lassen. Die Tutor*innen erhalten über einen Zeitraum von zwölf Monaten einen Vertrag als studentische Hilfskräfte über  40 Stunden im Monat. Ergänzend können sie forschungsrelevante Sach- oder Reisemittel bis maximal 750 Euro beantragen. Eine tolle Sache also.Rückblick auf das erste ForschungssemesterDas erste Semester „Die Zukunft der Zukunftsorte“ ist schon Vergangenheit. 15 Student*innen aus 13 Disziplinen der FU Berlin, HU Berlin und TU Berlin bildeten ein Forschungsteam. Sehr interdisziplinär aufgestellt war die Gruppe mit Personen unter anderem aus den Bereichen Maschinenbau, Landschaftsgärtnerei, Informatik, Philosophie und Sprachwissenschaft. Gemeinsam mit Georg Müller und Hendrik Franke diskutierten sie die Forschungsfragen und bildeten Gruppen, die sich jeweils einem Thema widmeten. Eine Gruppe forschte zum Beispiel zu der Rolle von Start-ups und den Grand Challenges im Technologiepark Adlershof, eine andere dazu, ob das Mobilitätsverhalten von Personen innerhalb eines urbanen Zukunftsortes umweltfreundlicher als das von Personen im umliegenden Gebiet ist. Dazu nahm das Team den Technologie-Park Humboldthain unter die Lupe.„Die verschiedenen Perspektiven, die die Student*innen aus ihren Disziplinen und von ihren Universitäten mitbringen, sind sehr bereichernd für unsere Arbeit. Sie verhelfen zu guten, nachvollziehbaren und zugänglichen Forschungsergebnissen“, sagt Hendrik Franke. Die Aufgabe der Projektleitung war, ihre Kommiliton*innen durch den Forschungsprozess zu begleiten – von der Fragestellung bis zur Auswahl von Forschungsmethoden und Evaluierung der Ergebnisse. „Wir sind die Bergführer, denn Forschung ist ein steiler Hang – wir führen die Leute, dennoch müssen sie den Weg selber gehen.“Überraschende ForschungsergebnisseDie Forschungsergebnisse waren zum Teil überraschend. „Wir hätten nicht gedacht, dass die Grand Challenges wie globale Gesundheit, Klimaanpassung und Müllvermeidung ausdrückliches Ziel bei neugegründeten Firmen auf dem Campus Adlershof sind. Adlershof ist ja ein Technologiepark, der sich nicht explizit mit den Grand Challenges beschäftigt“, sagt Georg Müller. So ließe sich aus der Stabilität der Neugründungen und Anzahl der Start-ups, die sich den Grand Challenges widmeten, auf ein breiteres Phänomen in der Wirtschaft schließen. Für die Beantwortung der Forschungsfrage hatte das Team die Firmengründungen am Technologiestandort der letzten acht Jahre untersucht.Von den 38 Start-ups stellten sich laut Selbstbeschreibung 53 Prozent den Grand Challenges. „Interessant ist die Beobachtung, dass die Gründungen neuer Start-ups, die sich den Grand Challenges annahmen, während der Corona-Pandemie gleichgeblieben sind, während die profitorientierten eingeknickt sind“, sagt Georg Müller. Am Technologiepark Humboldthain wiederum beobachteten sie, dass die Mitarbeitenden häufiger das Auto nutzten als die Anwohner*innen – obwohl sie sich aufgeschlossen gegenüber nachhaltiger Mobilität aussprachen. Warum und weswegen? Dieses und alle anderen Ergebnisse der fünf Forschungsgruppen stehen online.Vorschau auf das zweite ForschungssemesterAufbauend auf den Ergebnissen aus dem ersten Semester, gehen Georg Müller und Hendrik Franke im zweiten Forschungssemester der Frage nach, wie sich die Zukunftsorte auf die Stadt auswirken. Verändert sich der Arbeitsmarkt rund um die Standorte? Welchen Nutzen haben die Zukunftsstandorte für die Stadtgesellschaft? Und wie verhalten sich die Standorte zueinander? Dies sind nur einige der Ausgangsfragen, die sie jetzt gemeinsam mit einem neuen Forschungsteam diskutieren, um konkrete Fragestellungen zu finden.Da es den beiden Studierenden um ein starkes Miteinander im Forschungsteam geht, finden neben wöchentlichen Treffen mit dem gesamten Team auch Exkursionen statt. Ging es im ersten Semester noch nach Adlershof, führt die Forschungsreise in diesem Semester nach Valencia. Die spanische Stadt mit ihren vielen Start-ups, Akzeleratoren und Unternehmen gilt als eine der innovativsten Städte in Europa – und genießt den Ruf als „Silicon Valley des Mittelmeers“. Gerade hat sie beim Wettbewerb „The European Capital of Innovation“ den dritten Platz belegt. „Wir führen hier viele Gespräche und besuchen Innovationsstandorte“, sagt Georg Müller mit vielen Grüßen aus Valencia. Zurück in Berlin wird das Forschungsteam beide Innovationsstandorte miteinander vergleichen. „Das hilft uns, unsere eigene Forschung zu validieren.“Autorin:Dagmar Trüpschuch

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