Guitar Guru: Axl- und Lindberg-Gitarre

Hast du Fragen zum Thema „alte und/oder merkwürdige Gitarren“? Wir beantworten sie auf dieser Seite. Monat für Monat. Diesmal geht es um eine Axl- und eine Lindberg-Gitarre. Ich habe neulich diese Gitarre in einem Bericht gesehen und zu schnell weggeklickt. Gott sei Dank hatte ich mir vorher eine Kopie gemacht, weil ich das Modell sehr ansprechend fand. Könnt ihr mir den Hersteller nennen? – Oliver Die Gitarre auf dem Bild entspricht dem Modell ‚Badwater Eldorado‘ des amerikanischen Produzenten AXL Musical International Ltd. 2008 stellte Axl eine Serie von Gitarren vor, die künstlich gealterte Hardware aufwiesen sowie Bodies, die nicht hochglänzend lackiert waren, sondern eher „roh“ verarbeitet. Das war damals bahnbrechend neu, vor allem in einer Preisklasse von um die € 120-250. Gebaut wurden diese Gitarren in China, erst 2011 legte Axl eine US-Serie auf, bei der die Bodies importiert und die Gitarren in den USA final zusammengebaut wurden. Bei nicht mit Axl-gebrandeten Modellen gehe ich davon aus, dass diese vom chinesischen Hersteller – eventuell ohne Wissen von Axl – einfach auch an andere Großhändler in aller Welt verkauft wurden. Denn in Deutschland gab es die Modelle auch ohne Axl-Markenbezeichnung. Die Qualität war eher im unteren Bereich angesiedelt, aber man könnte mit etwas Fachwissen und Pimpen durchaus brauchbare Instrumente daraus machen. Um so eine Gitarre zu finden, müsste man die einschlägigen Online-Portale abgrasen und dort nach den Begriffen Axl, Badwater und Eldorado, auch in Kombination, fahnden. Ich bin seit kurzem im Besitz einer wunderschönen Lindberg-Hollowbody-Gitarre im ES330-Style, die ich für € 225 erwerben konnte. Sie ist in einem gebrauchten, aber insgesamt sehr guten Zustand und alles funktioniert. Es scheint soweit auch alles Original zu sein. Ich schätze, dass sie Ende der 60er- oder Anfang der 70er-Jahre gebaut wurde. Eine Seriennummer ist nirgends zu finden. Dass das Musikhaus Lindberg Instrumente in eigenem Namen hat produzieren lassen, habe ich schon mal irgendwo gelesen. Auf der Halsplatte der Gitarre ist ja „Made in Japan“ zu lesen, sodass dort eine Gitarrenfabrik aus dieser Zeit beteiligt war. Welche könnte das gewesen sein? Die Single Coils klingen für so ein Vintage-Instrument wirklich gut und sind nicht so Output-schwach wie ich dachte, obwohl Sie beide nur ca. 3 kOhm haben. – Andreas Wie du richtig bemerkt hast, verkaufte das heute noch existierende Musikhaus Lindberg aus München Gitarren von verschiedenen Herstellern, die sie mit ihrem eigenen Namen „branden“ ließen. In den frühen 1960er-Jahren waren das zunächst Schlaggitarren vom deutschen Gitarrenbauer Rodebald Hoyer, nicht zu verwechseln mit Arnold Hoyer. Doch Archtop-Schlaggitarren waren ab den mittleren 1960er-Jahren nicht mehr gefragt, und um preislich günstige Gitarren mit eigener Marke anbieten zu können, kaufte Lindberg japanische Gitarren ein, die ab Werk mit dem Markennamen „Lindberg“ versehen wurden – so auch deine! Wer aber hat sie gebaut? Auf Basis verschiedener Merkmale wie der Halsplatte hat sie ein bis heute wenig bekannter Hersteller gebaut, der aber viele – wenn nicht sogar die meisten – preisgünstigen Gitarren aus Japan in jener Zeit herstellte: Chushin Gakki. Diese heute kaum noch bekannte Firma stellte für sehr viele Auftraggeber bis zum Ende im Jahr 2011 unzählige Modelle her; darunter auch Jackson, Charvel, oder in den 1970er-Jahren auch die Cimar-Gitarren für Hoshino Gakki (Besitzer der Marke Ibanez, die man aber vom Chushin-Konkurrenten Fujigen Gakki bauen ließ). Chushin war eher auf billige Einsteigermodelle spezialisiert, und Solidbody-Gitarren von Chushin aus den 1970er-Jahren (aber auch noch danach) sind oft aus Sperrholz. Ich datiere deine Gitarre auf Mitte der 70er Jahre, noch vor dem berühmten Rechtsstreit zwischen Hoshino Gakki und Gibson wegen der „Open Book“-Kopfplatte, die auch deine Gitarre hat und die erst nach 1977 nicht mehr auf den europäischen und amerikanischen Markt kam. Nun zu den Pickups: Diese finden sich auf so mancher japanischen Gitarre von damals, unter anderem auch auf billigen Cimar-Einsteigermodellen. Am besten misst man den kOhm-Wert mit einem Multimeter direkt am Kabel (ein Ende an Hot, das andere an Ground). Man kann auch einen Pedalboard-Klinkenstecker in die Gitarre stecken und daran messen (dann ist der Wert aber nicht ganz so genau). Diesen Pickups klingen am besten, wenn sie so nah wie möglich an den Saiten sind. Du kannst mit der Gitarre in etwa 300-350 Euro erzielen – sofern sie perfekt restauriert ist, hast also mit deinem Kaufpreis nichts falsch gemacht.

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