Holzterrasse aus Bangkirai

Als wir begannen uns intensiver mit der Planung unseres Gartens auseinanderzusetzen, kam irgendwann der Gedanke auf, für die Terrasse anstatt eines Steinbelages doch lieber ein Holzdeck zu bauen. Als Material entschieden wir uns für Bangkirai, bzw. genauer gesagt Yellow Balau. Sämtliches Holz habe ich vom Holz-Großhändler MSCO aus Hamburg bezogen, der so nett ist auch Privatkunden zu beliefern. Die Terrassenform Da wir die Terrasse auf der gesamten Hausbreite (12,50m) anlegen wollten, entschieden wir uns für eine Abstufung im Bereich des Erkers. So wird die große Gesamtfläche etwas unterbrochen und wirkt etwas weniger wuchtig (so denken wir zumindest). Mit einer einfachen Skizze bewaffnet haben wir verschiedene Garten- und Landschaftsbau-Firmen um Angebote zur Umsetzung unserer Vorstellungen gebeten. Alleine dieser Vorgang ist einen eigenen Blogbeitrag wert, denn GaLa-Bauer pflegen doch teilweise wirklich außergewöhnliche Geschäftspraktiken. Vielleicht lasse ich mich noch  dazu hinreißen etwas ins Detail zu gehen, wer jetzt schon mehr wissen will, kann mich gerne ansprechen. Insgesamt kann ich an dieser Stelle auf jeden Fall den universellen Tipp geben: Nehmt Euch Zeit für die Auswahl des GaLa-Bauers. Viel Zeit. Sehr viel Zeit. Bei uns hat es vom Erstkontakt bis zur endgültigen Beauftragung gute 6 Monate gedauert, GaLa-Bauer haben sehr viel zu tun. Weiter zur Planung unserer Terrasse: Wir haben das Holzdeck in zwei Bereiche unterteilt. Die Terrasse West soll ebenerdig zur Rasenfläche gebaut werden, Terrasse Ost hingegen wird ebenerdig zum Erdgeschoss-Fußboden angelegt. Durch eine Einfassung mit Granit-Blockstufen wird die Terrasse Ost um ca. 15cm angehoben, Terrasse West hingegen wird durch einfache Granit-Bordsteine vom Erdreich abgegrenzt. Der Untergrund Der Untergrund wird ähnlich wie bei einer klassisch gepflasterten Terrasse aufgebaut. Wir entschieden uns für eine 20cm starke Schicht aus Betonrecycling, welche auf dem Füllsand unserer Baugrube aufgebracht wird. Das Betonrecycling-Gemisch wird mittels Rüttler stark verdichtet und ist hinterher wirklich hart wie eine Betonplatte. Dies sollte eine ausreichende Stabilität für die Holz-Unterkonstruktion der Terrasse liefern. Um eine wirklich nivellierte Fläche zu erhalten, haben wir anschließend noch reichlich Schnüre gespannt und die gesamte Fläche mit Sand abgezogen, mit dem Recycling bekommt man doch nur eine begrenzte Genauigkeit hin. Die Unterkonstruktion Der Untergrund ist nun vorbereitet und es geht an die Unterkonstruktion. Als Lattung haben wir 45x70mm Bangkirai-Latten gewählt. Als Lagerung habe ich mich für Kunststoff-Stelzlager entschieden, welche einfach an die Unterkonstruktion geschraubt werden. Mittels eines Gewindes lässt sich dann jedes einzelne Lager auf Höhe bringen, was die Ausrichtung der gesamten Unterkonstruktion doch sehr erleichtert. Der Aufbau der Unterkonstruktion ist schnell gemacht: Die Latten der Unterkonstruktion werden auf Länge geschnitten (ich lasse 15mm Abstand an den Enden zu festen Bauteilen), dann werden die Stelzlager an die Latte geschraubt (4,5x30mm VA-Schrauben). Anzahl und somit Abstand der Lager habe ich so kalkuliert, dass nicht mehr als 65cm Abstand zwischen zwei Lagern ist. Zwischen den einzelnen Latten der Unterkonstruktion habe ich einen Abstand von 45-55cm kalkuliert. Diese Richtwerte habe ich vom Holzlieferanten erhalten. Wenn die UK-Latte komplett bestückt ist, stellt man sie einfach auf die vorher mit Wurzelvlies ausgelegte Fläche. Im Bereich der großen Terrasse (West) habe ich zwei UK-Latten direkt aneinander stoßen lassen und dann miteinander verschraubt (6x120mm VA-Schrauben ja, die sind verdammt lang). So erhält man hinterher einen schönen geraden Schraubenverlauf auf der Oberseite. #gallery-2 { margin: auto; } #gallery-2 .gallery-item { float: left; margin-top: 10px; text-align: center; width: 33%; } #gallery-2 img { border: 2px solid #cfcfcf; } #gallery-2 .gallery-caption { margin-left: 0; } /* see gallery_shortcode() in wp-includes/media.php */ Einfassung und Untergrund wurden vorbereitet Stelzlager 40-70mm Stellprobe Unterkonstruktion mit Vlies Als nächstes geht es an die Ausrichtung der gesamten Unterkonstruktion. Ich habe zuerst versucht an der Stirnseite der Unterkonstruktion alle Lager so einzustellen, dass ein provisorisch aufgelegtes Dielenbrett die gewünschte Höhe im Bezug auf die Graniteinfassung erhält. Liegt das erste Brett ordentlich, habe ich die einzelnen Latten der Unterkonstruktion in Waage gebracht. Das empfohlene Gefälle des Untergrundes von 1-2% wurde bereits beim Setzen der Einfassung durch den GaLa-Bauer berücksichtigt und sollte sich so (rein theoretisch) auch auf die Terrassenfläche übertragen. Mit Richtscheit und Wasserwaage habe ich immer wieder kontrolliert und gemessen, bis alles so gut wie möglich ausgerichtet war. Eine sehr nervige Angelegenheit Noch ein Tipp zum Einstellen der Lager: Ich bin so vorgegangen, dass ich immer die Lager an den Enden der UK-Latte zu 50% herausgedreht habe, alle anderen Lager habe ich vorerst nicht ausgefahren. Nun habe ich die Latte mit den zwei äußeren Lagern in Waage gebracht und erst dann habe ich die restlichen Lager auf den Boden runtergeschraubt. Wenn man von Anfang an zu viele Lager herunterdreht, ist man nur noch am Rumschrauben und wird letztendlich wahnsinnig Beleuchtung, Lautsprecher & Bewässerung Bevor die Terrasse für immer dicht gemacht wird, verlege ich noch verschiedene Leerrohre. Zum einen möchten wir an der Kante der großen Terrasse ein paar LED-Floorspots als Akzent setzen, zum anderen möchte ich irgendwann im Gebüsch eingebuddelt ein paar Gartenlautsprecher haben, so dass man immer ein bisschen Gedudel auf der Terrasse haben kann. Zuletzt ist mir noch aufgefallen, dass die Bewässerung eines kleinen Beets an der Ost-Terrasse jetzt schon nervt, also habe ich schnell noch ein Gardena-Verlegerohr unter die Terrasse geworfen. Wenn nicht jetzt, wann dann? #gallery-3 { margin: auto; } #gallery-3 .gallery-item { float: left; margin-top: 10px; text-align: center; width: 33%; } #gallery-3 img { border: 2px solid #cfcfcf; } #gallery-3 .gallery-caption { margin-left: 0; } /* see gallery_shortcode() in wp-includes/media.php */ Gardena Verlegerohr zur Bewässerung Gardena Verlegerohr zur Bewässerung Gardena Verlegerohr zur Bewässerung Gardena Verlegerohr zur Bewässerung Verteilung für 230V/Trafo, 12V und Lautsprecherkabel Kabelbaum für LED-Beleuchtung Vorbereitungen für die LED-Einbaustrahler Lichttest LED-Einbaustrahler Das Holzdeck Nun geht es endlich los, die ersten Dielen werden zugeschnitten Es geht auf der kleinen Ost-Terrasse los, ich nenne sie meine Übungsterrasse Ich lasse an den Stirnseiten der Dielen wieder 15mm Platz, das sollte bei einer Dielenlänge von ca. 3,60m langen. Um eine schön gerade Kante im Bereich der groben, unregelmäßigen Granitbordsteine zu erhalten, habe ich mir eine Schnurkonstruktion gebaut, die sich als sehr nützlich erwies. Auch über die einzelnen UK-Latten habe ich jeweils eine Schnur gespannt, mit denen ich die Bohrlöcher schön schnurgerade anzeichnen kann. Zwischen Unterkonstruktion und Diele lege ich noch einen Terrafix-Abstandshalter. Dieser verhindert Staunässe zwischen Diele und Unterkonstruktion und sorgt außerdem für einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Dielen. Ich habe mich auf Empfehlung des netten Herrn Reutlinger von terrassenbauen.com für die 4mm-Variante entschieden. #gallery-4 { margin: auto; } #gallery-4 .gallery-item { float: left; margin-top: 10px; text-align: center; width: 33%; } #gallery-4 img { border: 2px solid #cfcfcf; } #gallery-4 .gallery-caption { margin-left: 0; } /* see gallery_shortcode() in wp-includes/media.php */ Schnurgerade Schnittkante Gut sieht das aus! Schraube zum Einhängen der Richtschnur Folgende Arbeitsschritte sind pro Dielenbrett nötig: Ablängen der Diele auf Maß Fasen der Schnittkanten mittels Kappsäge (siehe Bild) Schleifen der Schnittkanten und Versiegelung mit Hirnholzschutz Positionierung der Diele und Fixierung mit Schraubzwinge oder Spanngurten Bohrlöcher mittels Richtschnur anzeichnen Bohrlöcher mit Bohrsenker bohren (5,5mm Bohrer) Vorbohren in die Unterkonstruktion (4mm Bohrer) Festschrauben der Diele (5x60mm VA-Schrauben, Modell Terrassofix) #gallery-5 { margin: auto; } #gallery-5 .gallery-item { float: left; margin-top: 10px; text-align: center; width: 33%; } #gallery-5 img { border: 2px solid #cfcfcf; } #gallery-5 .gallery-caption { margin-left: 0; } /* see gallery_shortcode() in wp-includes/media.php */ Ohne vernünftige Säge geht gar nix! <a href=http://www.bauen-mit-harko-haus these details.de/terrasse_2015-06-27_17-59-19/> Stellprobe Verzogene Bretter werden mit Schraubzwinge und Zugeisen gebändigt Spanngurte eignen sich hervorragen zum Ranziehen der Dielen Fast fertig Gut sieht das aus! Weiter gehts auf der großen Terrasse! Um meine Kalkulation zu überprüfen, mache ich erstmal eine kleine Inventur. Und prompt entdecke ich einen großen Fehler in meinem Holzstapel Offenbar ist bei der Übertragung meiner Holzbestellung in das entsprechende MSCO-Angebot ein Fehler gemacht worden: Ich hatte 3,66m lange Dielen bestellt, im Angebot tauchen aber nur 3,36m lange Dielen auf! Leider ist mir der Fehler bei der Kontrolle des Angebotes nicht aufgefallen, so dass ich das Angebot freigegeben hatte. Dumm gelaufen. Nach etwas Rumgemesse stelle ich leider fest, dass ich definitiv mindestens 12 Dielen benötige, die länger als 3,36m sind. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die falschen 3,36er umzutauschen, was zum Glück problemlos möglich war (von der nervigen Fahrerei mal abgesehen). Um das Holz etwas zu schützen, benutzen wir noch transparentes Ultranature Terrassenöl. Transparent deshalb, weil wir das Holz ausbleichen lassen wollen, ein gräulicher Farbton passt besser zu unserer Fassade als der kräftige Holzfarbton. Es gibt alternativ auch Terrassenöl mit Farbpigmenten, welches die Holzfarbe länger erhält. Hier kann man mal den Unterschied zwischen der bereits geölten und der ungeölten Terrasse sehen: Mit und ohne Öl Insgesamt kann man sagen, dass so ein Terrassen-Projekt durchaus eine machbare Herausforderung ist. Ich habe zwar nach vielen vielen Metern Holz auch öfters keine Lust mehr gehabt, aber der sichtbare Fortschritt motiviert doch immer wieder zum Weitermachen. Im einem weiteren Beitrag werde ich noch mal zusammenfassen was gut funktioniert hat und was ich bei der nächsten Terrasse (hehe) anders machen würde.

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