Hydraulischer Abgleich im Vergleich: Statisch vs. Dynamisch vs. Adaptiv vs. Thermisch

In meinem heutigen Beitrag versuche ich euch die Unterschiede zwischen statischen, dynamischen, adaptiven (automatischen) und thermischen hydraulischen Abgleich zu erkl ren. Zudem gehe ich der folgenden Frage nach: Ist ein automatischer hydraulischer Abgleich mit smarten Heizk rperthermostaten m glich? Da mit den vielen Begriffen zum hydraulischen Abgleich wild um sich geworfen wird, soll euch dieser Artikel dabei helfen, die Begriffe zu unterscheiden, um anschlie end selbst zu entscheiden, welchen Abgleich ihr durchf hren m chtet und welche Bauteile ihr daf r einsetzen wollt. Zun chst einmal Danke an Mingiam10, der mir auf X (ehem. Twitter) folgende Frage gestellt hat. Diese ist nicht ganz so einfach zu beantworten, daher versuche ich etwas weiter auszuholen. Ein Fazit und meine Empfehlung findet ihr dann am Ende des Artikels. @MartinSchlobach Hallo Martin, ich lese gerade begeistert deine HP zum Thema hydraulischer Abgleich. Ich bin selbst auch Ingenieur und besch ftige mich privat auch mit Heizungstechnik. Deiner HP habe ich entnommen, dass Deiner Meinung nach, aktuell noch kein System gibt, 15.3 kWh / 100 km (@Mingiam10) January 3, 2024 Lohnt sich ein hydraulischer Abgleich? Mit einem hydraulischen Abgleich soll die W rme in eurem Haus optimal verteilt werden. In einer Warmwasserheizung ist das Medium Wasser der Tr ger f r Energie in Form von W rme. Die Hydraulik beschreibt die Technik zur Verwendung von Fl ssigkeiten, worunter auch die Energie bertragung z hlt. Daher wird in der Fachwelt bei der Verbesserung der W rmeverteilung in einem Heizungssystem vom hydraulischen Abgleich gesprochen. In meinem Beitrag Was ist ein hydraulischer Abgleich? findet ihr mehr Informationen. Aufgrund steigender Energiepreise und dem steigenden Bewusstsein f r Energieeffizienz ist der hydraulische Abgleich eine wichtige Ma nahme zur Optimierung der Heizungsanlage, der W rmeverteilung und zur Senkung der Heizkosten. Die Einsparung liegt, je nach Geb ude und verbauter Technik, zwischen 5 15 %. Ein hydraulischer Abgleich lohnt sich daher in jedem Fall! Hinweis: Im Jahr 2009 habe ich in einem Pilotprojekt einen statischen Abgleich in einem lteren Bestandsgeb ude (Baujahr ca. 1890, ca. 1.950 msup2; beheizte Nettogrundfl che) durchgef hrt. Da es keine Bestandsunterlagen von der Heizungsanlage gab, wurde der hydraulische Abgleich mit dem vereinfachten Berechnungsverfahren durchgef hrt und mit berschl gigen Werten und Annahmen gerechnet. Daf r wurden an 125 Heizk rpern voreinstellbare Heizk rperventile und neue Thermostatk pfe installiert. Zudem wurden strangweise 19 Differenzdruckregler und drei elektronisch geregelte Umw lzpumpen f r die einzelnen Heizkreise verbaut. Die Energieeinsparung lag bei 13,1 % an W rmeenergie im ersten Jahr. Die Amortisationszeit der Ma nahme lag bei 5,54 Jahren und war somit kurz- bis mittelfristig. Wie ihr selbst einen hydraulischen Abgleich nach dem vereinfachten Verfahren durchf hren k nnt, findet ihr in meiner Serie Hydraulischen Abgleich selber machen: Beispiel an einem Einfamilienhaus . Unterschiede vom hydraulischen Abgleich statisch, dynamisch, adaptiv und thermisch Ob statisch, dynamisch, adaptiv oder thermisch, mit der Zeit haben sich die Bauteile f r den hydraulischen Abgleich weiterentwickelt, diesen vereinfacht und verbessert. Es f llt daher schwer, die einzelnen Begrifflichkeiten auseinanderzuhalten. Nachfolgend findet ihr daher die einzelnen Begriffe erkl rt und beschrieben. Da der hydraulische Abgleich auch in K ltesystemen durchgef hrt werden muss, beziehe ich mich nachfolgend nur auf Heizsysteme. Hinweis: Der hydraulische Abgleich in Einrohrheizuungsanlagen wird anders durchgef hrt als in Zweirohrheizungsanlagen. Die nachfolgenden Beschreibungen gelten f r Zweirohrsysteme. Grundlage f r die Informationen ist die DIN 94679 Hydraulische Systeme in heiz-, k hl- und raumlufttechnischen Anlagen , welche sich aktuell noch im Entwurf befindet, aber k nftig das Regelwerk zum hydraulischen Abgleich sein wird. Statischer hydraulischer Abgleich Bei einem statischen hydraulischen Abgleich erfolgt die Einstellung der Wasserdurchflussmengen am Heizk rper manuell ber ein voreinstellbares Heizk rperventil und kann w hrend des Betriebs nicht ge ndert werden. In Abbildung 1 ist beispielhaft ein voreinstellbares Heizk rperventil mit sechs Voreinstellstufen zu sehen. ber die Einstellkulisse wird die Wasserdurchflussmenge mit einem speziellen Schl ssel voreingestellt. Abbildung 1: Voreinstellbares Heizk rperventil mit sechs Voreinstellstufen Die Wassermenge je Heizk rper und die daraus resultierenden Voreinstellwerte basieren auf der Berechnung mit den maximalen Lastanforderungen (Heizlast-Auslegungsfall, wenn es gem Norm drau en am k ltesten ist) und hat das Ziel, jeden Raum ber die vorhandenen Heizfl chen mit ausreichend W rme zu versorgen. Im Teillastfall und bei sich ver ndernden Bedingungen erfolgt jedoch keine Anpassung der hydraulischen Gegebenheiten. Hinweis: Manche Anleitungen f r den statischen hydraulischen Abgleich sehen die Voreinstellung ber der R cklaufverschraubung eines Heizk rpers vor. Diese Vorgehensweise ist nicht empfehlenswert, da die Voreinstellung schwer nachvollziehbar und sehr ungenau ist, sich kaum dokumentieren l sst und die eigentliche Aufgabe der R cklaufverschraubung ein schnelles Absperren des Heizk rpers ist. Zusammenfassung Konstante Begrenzung: Nutzt nur konstante Voreinstellungen von Ventilen zur Durchflussbegrenzung, basierend auf einem einmalig ermittelten Sollwert. Druckabh ngigkeit: Die Regelung des Ist-Durchflusses ist druckabh ngig und zielt darauf ab, den Sollwert nur unter dem urspr nglich betrachteten Betriebszustand nicht zu berschreiten. In anderen Betriebszust nden k nnen Abweichungen auftreten. Elektronisch geregelte Pumpen: Elektronische Umw lzpumpen sind ein Baustein im hydraulischen Abgleich, k nnen diesen allein jedoch nicht ersetzen. ber elektronisch geregelte Umw lzpumpen k nnt ihr die berechnete Frderhhe (Frderdruck) und den ermittelten Gesamtvolumenstrom hinterlegen und somit eine energieeffiziente Wasserverteilung sicherstellen. Nachfolgend noch einmal die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst. Wann sollte man einen statischen hydraulischen Abgleich durchf hren? Auch wenn der statische hydraulische Abgleich besser als kein hydraulischer Abgleich ist, wird er aufgrund der Weiterentwicklung von Bauteilen in Neubauten nicht mehr empfohlen. Wenn ihr jedoch bereits voreinstellbare Heizk rperventile in eurem Geb ude verbaut habt, k nnt ihr die Voreinstellwerte selbst berechnen und ohne hohe Kosten f r neue Ventile einen hydraulischen Abgleich durchf hren. Solltet ihr noch keine voreinstellbaren Heizk rperventile installiert haben, ist ein dynamischer hydraulischer Abgleich die bessere Wahl. Welche Bauteile kommen bei einem statischen hydraulischen Abgleich zum Einsatz? Als Bauteile kommen u003cstrongu003emanuelle Thermostatk pfe, voreinstellbare Heizk rperventileu003c/strongu003e und u003cstrongu003eelektronisch geregelte Umw lzpumpenu003c/strongu003e zum Einsatz. Nachfolgend findet ihr beispielhafte Komponenten f r ein Einfamilienhaus von verschiedenen Anbietern. Anstatt manueller Thermostate k nnt ihr auch smarte Thermostate verwenden. Manuelle Thermostatk pfe Voreinstellbare Heizk rperventile elektronische geregelte Umw lzpumpe Oventrop* Oventrop* Grundfoss* Heimeier* Heimeier* Wilo* Danfoss* Danfoss* Biral* Manuelle Thermostatk pfe Oventrop* Heimeier* Danfoss* Voreinstellbare Heizk rperventile Oventrop* Heimeier* Danfoss* elektronische geregelte Umw lzpumpe Grundfoss* Wilo* Biral* Affiliate-Link, Preise zuletzt aktualisiert am 7.08.2024. Angaben ohne Gew hr. / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm Hinweis: In gr eren Geb uden mit vielen Heizstr ngen kommen zus tzlich manuelle Strangregulierventile zum Einsatz, ber die bereits im Heizungsstrang eine Voreinstellung der Wassermenge vorgenommen wird. In Abbildung 2 ist ein Strangregulierventil (1) mit Voreinstellkulisse und der Voreinstellung 4,9 (3) im R cklauf sowie ein Absperrventil (2) im Vorlauf zu sehen. Abbildung 2: Strangregulierventil mit Voreinstellkulisse in gr eren Geb uden Dynamischer hydraulischer Abgleich Bei einem dynamischen hydraulischen Abgleich kommen druckunabh ngige Ventile zum Einsatz, sodass der hydraulische Abgleich im Voll- und Teillastfall m glich ist. ber druckunabh ngige Ventile erfolgt ebenfalls eine Voreinstellung der Wassermenge am Ventil. Da die Ventile zus tzlich einen internen Differenzdruckregler besitzen, k nnen zudem Druckverluste im Heizungsnetz und schwankende Volumenstr me jederzeit ausgeglichen werden. In Abbildung 3 sind beispielhaft zwei aufgeschnittene, druckunabh ngige Heizk rperventile zu sehen. Abbildung 3: Druckunabh ngige Heizk rperventile Der voreingestellte Volumenstrom und der durch das Ventil vorgegebene Differenzdruck (z. B. 100 mBar) bleiben somit in jedem Lastfall konstant. Das nachfolgende Video von einem Danfoss Dynamic Valve erkl rt dies beispielhaft. Zusammenfassung Einmalige Einstellung: Auch hier wird der Durchfluss einmalig auf einen festen Sollwert eingestellt, basierend auf einem spezifischen Betriebszustand (Heizlast-Auslegungsfall). Druckunabh ngigkeit: Die Regelung des Ist-Durchflusses ist druckunabh ngig und kann den Sollwert in jedem Betriebszustand aufrechterhalten. Elektronisch geregelte Pumpen: Elektronische Umw lzpumpen kommen auch beim dynamischen hydraulischen Abgleich, zum Einsatz. Hier k nnt ihr die berechnete F rderh he (F rderdruck) und den ermittelten Gesamtvolumenstrom hinterlegen. Nachfolgend noch einmal die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst. Wann sollte man einen dynamischen hydraulischen Abgleich durchf hren? Der dynamische hydraulische Abgleich ist der Status quo und aktuell die Empfehlung f r einen hydraulischen Abgleich in einer Zweirohrheizung. Solltet ihr noch keine voreinstellbaren Heizk rperventile an eueren Heizk rpern installiert haben, ist ein dynamischer hydraulischer Abgleich eure erste Wahl! Welche Bauteile kommen bei einem dynamischen hydraulischen Abgleich zum Einsatz? Als Bauteile kommen u003cstrongu003emanuelle oder elektronisch geregelte (smarte) Thermostatk pfeu003c/strongu003e, u003cstrongu003edruckunabh ngige Heizk rperventileu003c/strongu003e und u003cstrongu003eelektronisch geregelte Umw lzpumpenu003c/strongu003e zum Einsatz. Nachfolgend findet ihr beispielhafte Komponenten f r ein Einfamilienhaus von verschiedenen Anbietern.u003cbru003e druckunabh ngige Heizk rperventile elektronisch geregelte Umw lzpumpe Oventrop* Grundfoss* Heimeier* Wilo* Danfoss* Biral* druckunabh ngige Heizk rperventile Oventrop* Heimeier* Danfoss* elektronisch geregelte Umw lzpumpe Grundfoss* Wilo* Biral* Affiliate-Link, Preise zuletzt aktualisiert am 7.08.2024. Angaben ohne Gew hr. / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm Hinweis: In gr eren Geb uden (ab einer Pumpenfrderhhe von etwa 1,5 mWs) kommen zudem automatische Strangregulierventile (auch Differenzdruckregler genannt siehe Abbildung 4) zum Einsatz, welche in der Regel aus einem Einstellventil (1) mit Membranteller (3) im R cklauf und einem Partnerventil (2) im Vorlauf bestehen. Einstellventil und Partnerventil sind mit einer Impulsleitung (4) verbunden. Dadurch wird sichergestellt, dass bereits in den einzelnen Heizungsstr ngen eine Volumenstrombegrenzung vorgenommen wird und ein konstanter Differenzdruck herrscht. Abbildung 4: automatisches Strangregulierventil (Differenzdruckregler) Adaptiver (automatischer) hydraulischer Abgleich In den Brosch ren vieler Thermostathersteller werben diese, f r ihre smarten Heizk rperthermostate, mit einem adaptiven oder automatischen hydraulischen Abgleich. Diese Thermostatk pfe sollt ihr demnach einfach auf vorhandenen Heizk rperventile (ohne Voreinstellung) montieren und anschlie end w rde der hydraulische Abgleich aufgrund eines Regelalgorithmus automatisch durchgef hrt werden ohne Berechnung. Folgt man dem Entwurf der DIN94679 Teil 1, so ist ein adaptiver hydraulischer Abgleich an einem Heizk rper nicht blich und auch nicht m glich, da daf r Adaptive Regelventile ben tigt werden. Diese sind in der Lage, die Regelung adaptiv, also selbstlernend oder automatisch, zu beeinflussen. Hier wird jedoch ganz klar definiert, dass adaptive Regelventile einen integrierten elektronischen Durchflusssensor besitzen m ssen, welcher beispielsweise per Ultraschall, den tats chlichen Wasserdurchfluss (Volumenstrom) misst und anpasst: Dar ber hinaus verf gen genannte Ventiltypen ber einen integrierten elektronischen Durchflusssensor. Dieser misst den tats chlichen Durchfluss (z.B. per Ultraschall).E DIN 94679-1:2022-10, Hydraulische Systeme in heiz-, k hl- und raumlufttechnischen Anlagen Teil 1: Grundlagen des Hydraulischen AbgleichsTweet Mir ist bis jetzt kein smartes Thermostat bekannt (auch nicht von denen, die ich getestet habe), welches diese Eigenschaft aufweist. WICHTIG: Nach dieser Definition ist ein adaptiver oder automatischer hydraulischer Abgleich mit smarten Thermostaten nicht m glich! Haustechnik für Dummies - Alles in einem Band: Jetzt Bestellen!* Schlobach, Martin (Autor) 30,00 EUR Affiliate-Link, Preise zuletzt aktualisiert am 8.08.2024. Angaben ohne Gewähr. / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm Hinweis: Im Entwurf der DIN 94679 Teil 1, Tabelle 2 bersicht ber Verfahren des Abgleichs von Anlagenbereichen, wird zudem hervorgehoben, dass ein hydraulischer Abgleich mittels Smart Valves an Heizk rper, Radiatoren, Konvektoren (Zweirohr) nicht gebr uchlich ist. Ich habe versucht dies in meinem Beitrag Automatischer hydraulischer Abgleich Alles Quatsch?! zu thematisieren. Doch warum werben so viele Firmen mit einem adaptiven oder automatischen hydraulischen Abgleich? Die Antwort gibt es vielleicht im n chsten Abschnitt zum thermischen Abgleich . Zusammenfassung Anpassungsf higkeit: Diese Systeme passen sich kontinuierlich und selbstst ndig an den aktuellen Bedarf an, indem sie Durchflussmengen entsprechend dem momentanen Betriebszustand begrenzen. Vorgehensweise: Permanente automatische Erfassung des Soll-Durchflusses und druckunabh ngige Regelung, um den Ist-Durchfluss entsprechend anzupassen. Installation: Die erforderlichen Mess- und Auswertungseinrichtungen m ssen dauerhaft integriert sein. Aktuell kaum umsetzbar f r Heizk rpersysteme. Komponenten: Aktuell sind mir keine smarten Thermostate bekannt, welche diese Aufgaben erf llen k nnen. M gliche L sung: Ein System, welches die Anforderungen an einen adaptiven hydraulischen Abgleich erf llen k nnte, w re nach meiner Auffassung das dezentrale Pumpensystem Geniax von Empur, welches urspr nglich vom Pumpenhersteller Wilo entwickelt wurde. Hier sind anstatt Thermostatk pfe, kleine Umw lzpumpen, mit eigenem Stromanschluss und Verbindung an die Regeltechnik, an jedem Heizk rper installiert. Dieses System ist jedoch sehr teuer und rechnet sich in der Regel nicht. Thermischer Abgleich F r den thermischen Abgleich gibt es im Entwurf der DIN 94679 einen Extrateil: Teil 4 Temperaturbasierte Alternativen zum hydraulischen Abgleich . Der thermische Abgleich oder die temperaturbasierte Alternative wird in dem Dokument als gleichzeitigkeitsbasierte Optimierung ohne Einzelabgleich bezeichnet. Das bedeutet eine hydraulische Optimierung ohne Volumenstrombegrenzung an der W rme bergabe wie Heizk rper oder Fu bodenheizung. Das Grundprinzip dieses Verfahrens ist die Vermeidung von Situationen, in denen alle bergabeeinrichtungen gleichzeitig eine maximale Leistung anfordern. Die Gleichzeitigkeit solcher Anforderungen soll durch geeignete Bauteile (etwa smarte Thermostate) reduziert werden und energetisch unterversorgte Bereiche reduzieren, ohne die Durchflussraten an jedem Punkt direkt zu begrenzen. Anwendungsbereich Nach meinem Verst ndnis des Entwurfs der DIN 94679 Teil 4 ist diese Form der Optimierung besonders f r integrierte Heizsysteme wie Fu boden-, Wand- und Deckenheizungen geeignet. Zum einen wird explizit auf die DIN EN 1264 (Norm f r Fu bodenheizungen) verwiesen, und zum anderen wird hervorgehoben, dass es sich besonders bei Systemen mit hoher thermischer Tr gheit und Temperaturspreizungen 9 K eignet. Zum besseren Verst ndnis ist im Nachfolgenden Bild (Abbildung 5) ein Heizkreisverteiler f r eine Fu bodenheizung mit Regelventilen und passender Regelung zu sehen. Abbildung 5: Thermischer Abgleich f r Fu bodenheizung Thermischer Abgleich f r Heizk rper? Obwohl das Verfahren vorwiegend f r integrierte Heizsysteme beschrieben wird, kann es theoretisch auch auf andere Arten von bergabesystemen, einschlie lich Heizk rpern, angewendet werden, sofern die Steuerungstechnologie in der Lage ist, die Leistungsanforderungen entsprechend zu optimieren. Bei typischen Heizk rpern, die eine geringe thermische Tr gheit aufweisen, k nnte die Implementierung allerdings komplexer sein und m glicherweise nicht dieselben Effizienzvorteile bieten. Hinweis: Im Entwurf der DIN 94679 Teil 1, Tabelle 2 bersicht ber Verfahren des Abgleichs von Anlagenbereichen , wird hervorgehoben, dass ein adaptiver thermischer Abgleich an Heizk rper, Radiatoren, Konvektoren (Zweirohr) nicht gebr uchlich ist. T V Zertifikate und Best tigung von Fraunhofer Ich habe versucht, die Best tigung von Fraunhofer fr Homematic IP und die TV Zertifikate fr Danfoss zum automatischen hydraulischen Abgleich zu verstehen. Als Ergebnis kann ich mir nur vorstellen, dass es sich dabei um temperaturbasierte Alternativen zum hydraulischen Abgleich handelt. Die hydraulische Optimierung erfolgt dann mit smarten Heizk rperthermostaten, welche die Raumtemperatur als Messgr e nutzen und so gesteuert werden, dass nicht alle Heizk rperventile gleichzeitig ge ffnet sind. Stattdessen werden die Thermostate so gesteuert, dass die Heizk rper abwechselnd W rme abrufen. Die Steuerinformationen erhalten die Thermostate dann beispielsweise von zus tzlich installierten Raumthermostaten. Danfoss gibt dabei an, dass der thermische Abgleich mit ihren Thermostaten (Ally und Eco) mit maximal 20 Heizkrpern, und bei Fu bodenheizungen (Icon 2) mit maximal 20 Heizkreisen durchgef hrt werden kann. Hinweis: Danfoss weist auf seiner Webseite darauf hin, dass ein gut funktionierender hydraulischer Abgleich (sie nennen es effizienzoptimierter hydraulischer Abgleich ) nur in Kombination mit Berechnung und Automatik erreicht werden kann (siehe hier weiter unten im Artikel). Dies w rde dann einem dynamischen hydraulischen Abgleich mit elektronischen Thermostaten gleichkommen. Was mich am T V Zertifikat f r Danfoss etwas irritiert, ist die folgende Aussage. Demnach scheint es so, dass der T V den Test nicht selbst durchgef hrt hat, sondern nur die Ergebnisse eines Berichtes von Danfoss gesichtet hat. Fall hier jemand andere Informationen hat, bitte in den Kommentaren posten. Grundlage hierf r ist der Bericht Validierung des hydraulischen Abgleichs mit Danfoss Ally der Firma Danfoss vom 17.11.2021 mit der Durchf hrungsbeschreibung und den zusammengefassten Ergebnissen.https://www.certipedia.com/certificates/AHBHS_268395631_2?locale=de, 05.04.2024Tweet Auf meine Nachfrage bei Homematic IP, wie deren Thermostate den hydraulischen Abgleich durchf hren, wurde mir mitgeteilt, dass es sich um gesch tzte Informationen handelt, die nicht mit Dritten geteilt werden k nnen. Zusammenfassung Thermische Tr gheit: Der Schl ssel zur Effektivit t dieses Verfahrens liegt in der thermischen Tr gheit des Systems. Fl chenintegrierte Heizsysteme wie Fu bodenheizungen speichern W rme ber l ngere Zeitr ume und reagieren langsamer auf nderungen, was eine Optimierung der Gleichzeitigkeitsanforderungen praktikabler macht. Einsatzgrenzen: Bei Systemen mit schneller Reaktionsf higkeit, wie traditionellen Heizk rpern, k nnte die Anwendung des gleichzeitigkeitsbasierten Optimierungsverfahrens ohne Einzelabgleich deutlich weniger effektiv sein, da die Bed rfnisse f r eine schnelle Anpassung an die Raumtemperatur anders sind und eine individuelle Regelung der Durchfl sse nicht gegeben ist. Nachfolgend noch einmal die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst. Wann sollte man eine temperaturbasierte Alternative zum hydraulischen Abgleich durchf hren? Eine temperaturbasierte Alternativen sollte meiner Meinung nach nur dann Anwendung finden, wenn es sich um sehr wenige Heizk rper im Haus handelt und ihr keine Fachfirma finden k nnt, die euch den hydraulischen Abgleich durchf hren m chte. u003cbru003eu003cbru003eIn der Regel sind temperaturbasierte Alternativen nur in Ein- bis Zweifamilienh usern mit u003cstrongu003emaximal 10 20 Heizk rpernu003c/strongu003e umsetzbar. Beachtet aber bitte, dass ein thermischer Abgleich laut dem Entwurf der DIN 94679 bei Heizk rpern nicht gebr uchlich ist. u003cbru003eu003cbru003eBei gr eren Heizungsnetzen ist die Hydraulik ohnehin zu komplex und kann von smarten Thermostaten nicht mehr reguliert werden. Die zul ssige Anzahl optimierbarer Instanzen (Heizk rper oder Heizkreise bei Fu bodenheizungen) muss daher vom Anbieter angegeben werden (bei Homematic IP habe ich diese nicht gefunden). Welche Bauteile kommen bei einer temperaturbasierten Alternative zum hydraulischen Abgleich zum Einsatz? Als Bauteile kommen u003cstrongu003ezertifizierte, smarte Heizk rperthermostateu003c/strongu003e zum Einsatz. Die zul ssige Anzahl optimierbarer Instanzen muss laut DIN 94679 dabei vom Anbieter angegeben werden. Bei Danfoss Eco und Ally liegen diese beispielsweise bei 20 Heizk rpern und f r Danfoss Icon bei 20 Heizkreisen einer Fu bodenheizung.u003cbru003e Fazit Der Entwurf zum dritten Teil der DIN 94679 Verfahren f r bestehende Heizungsanlagen in Wohngeb uden ist bisher nicht erschienen. Ich bin gespannt, ob smarte Heizk rperthermostate als temperaturbasierte Alternative f r den hydraulischen Abgleich an Heizk rpern darin aufgenommen werden. Ob sich eine hydraulische Optimierung mit smarten Heizk rperthermostaten lohnt, kann aktuell zudem nur schwer gesagt werden. Die Best tigungen zum automatischen hydraulischen Abgleich wurden nach meinem Verst ndnis nur an wenigen Heizk rpern, in kleinen Heizkreisen und unter Laborbedingungen getestet. Daher fehlen f r diese Systeme valide Erfahrungswerte aus der Praxis. Um auf die Frage von @Mingiam10 zur ckzukommen, kann ich diese nach diesem Beitrag wie folgt beantworten: Nach meiner Auffassung gibt es aktuell kein System, welches einen automatischen hydraulischen Abgleich allein mit smarten Heizk rperthermostaten umsetzten kann. Daher meine Empfehlung: Es sollte ein dynamischer hydraulischer Abgleich bei Zweirohrheizungen durchgef hrt werden, welcher durch smarte Heizk rperthermostate unterst tzt wird. In meiner Serie Hydraulischen Abgleich selber machen , gibt es dazu viele n tzliche Informationen. Nachfolgend noch einmal die Bauteile f r einen dynamischen hydraulischen Abgleich: Smarte Heizkrperthermostate (Testberichte), druckunabh ngige Heizk rperventile und elektronisch geregelte Pumpen. druckunabh ngige Heizk rperventile elektronisch geregelte Umw lzpumpe Oventrop* Grundfoss* Heimeier* Wilo* Danfoss* Biral* druckunabh ngige Heizk rperventile Oventrop* Heimeier* Danfoss* elektronisch geregelte Umw lzpumpe Grundfoss* Wilo* Biral* Affiliate-Link, Preise zuletzt aktualisiert am 7.08.2024. Angaben ohne Gew hr. / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm Falls Ihr meine Einsch tzung anders seht und ihr den Entwurf zur DIN 94679 anders versteht oder andere Informationen habt, freue ich mich auf eure Kommentare. Ich lerne gerne dazu und vielleicht habe ich auch etwas bersehen. Ich muss gestehen, dass der Entwurf zur DIN 94679 nicht einfach zu lesen und zu verstehen ist. Ich hoffe, ich konnte euch dennoch einen berblick zu den verschiedenen Varianten zum hydraulischen Abgleich geben. Falls ihr Fragen, Anregungen oder Kritik habt, nutzt die Kommentarfunktion. Viele Gr e! Martin Weiterf hrende Links und Quellen:TV Zertifikate DanfossFraunhofer Besttigung Homematic IP Titelbild: Erstellt mit DALL-E von OpenAI. Auf der Suche nach einer Fachfirma? Mein Tipp:Hole dir jetzt 5 kostenlose und unverbindliche Angebote lokaler Handwerksbetriebe ein.Mit den nachfolgenden Formularen kannst du verschiedene Handwerksbetriebe in deiner Nähe vergleichen und das beste Angebot für dich aussuchen. Egal, welches Gewerk - hier wirst du fündig. Jetzt kostenlose Angebote anfordern #ub-styled-box-27203b43-2f2e-4496-80a4-5be3427ee53b.ub-bordered-box { border: 3px solid #ff6900; border-radius: 0%; background-color: inherit; } .ub-bordered-box { margin-bottom: 20px; padding: 20px; } <p>The post Hydraulischer Abgleich im Vergleich: Statisch vs. Dynamisch vs. Adaptiv vs. Thermisch first appeared on Haustechnik Verstehen.</p>

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