Hyperganic: Nachhaltigkeit dank Deep-Tech

Hyperganic ist ein deutsches Deep-Tech Unternehmen, das die Art und Weise, wie wir in Zukunft physische Objekte und Maschinen konstruieren werden, komplett neu denkt. Dabei wird die Konstruktion mittels Computer-Algorithmen und KI generiert und das resultierende Produkt in digitalen Fabriken auf industriellen 3D Druckern gefertigt. Das Endresultat sieht dabei teilweise aus wie aus einem Science-Fiction Film. Bei der herkömmlichen Vorgehensweise, wie sie bisher üblich war, werden Baupläne von Objekten mühsam manuell am Bildschirm mit Hilfe von „Computer Aided Design“ Programmen (CAD) gezeichnet. Im Hyperganic Ansatz hingegen werden die Gedankengänge der Ingenieure in Algorithmen überführt. Dadurch können jetzt hochkomplexe Teile und ganze Maschinenkomponenten innerhalb weniger Minuten entwickelt werden und ganz neue Formen annehmen. Die resultierenden Produkte sind hochoptimiert, nachhaltiger und führen zu grundlegend neuen Lösungsansätzen.Wie genau das Deep-Tech Unternehmen, das mitterweile Standorte in Singapur, München und China hat, unserer Gesellschaft und Umwelt einen Nutzen stiftet, erzählt uns der CEO & Co-Gründer Lin Kayser im Interview.Auf 100toparbeitgeber.de werden Unternehmen gezeigt, deren Produkte oder Dienstleistungen Menschen in ihrer Gesundheit, ihrer Bildung oder anderen Lebensbereichen wirksam unterstützen oder die dazu beitragen, dass das Ökosystem entlastet wird. Können Sie den Lesern konkrete Beispiele dafür nennen, an welchen Stellen dies für HY ganz besonders zutrifft?Wir stehen als Menschheit vor vielen Herausforderungen, z.B. dem Klimawandel, aber auch anderen, die z.B. in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen formuliert sind (UN Sustainable Development Goals, SDGs). Es gibt viele Ansätze, wie man an diese Herausforderungen herangehen kann. Für mich sind viele davon im Kern nur durch technologische Sprunginnovationen lösbar. Wir können sicherlich durch Verhaltensänderungen dazu beitragen, dass unser CO2 Ausstoß sinkt, aber auf 0 kommen wir nur durch neue Technologien. Leider entwickeln sich diese Technologien sehr langsam. Die Frage war für mich, wie können wir Innovationen in diesem Bereich auf die gleiche Geschwindigkeit bringen, mit der sich die Informationstechnologie weiterentwickelt. Das ist das, was Hyperganic macht.Durch unsere Software-Plattform ist es möglich sehr komplexe Dinge schnell zu konstruieren. Damit können Ingenieure sehr einfach austesten, wo die Limits liegen. Das ist die Grundlage für Innovation: An die Grenzen gehen, herausfinden, was nicht mehr funktioniert, und dann das Optimum hervorbringen. Das machen wir im klassischen Engineering nie. Dazu ist keine Zeit. Es dauert Wochen und Monate, um ein komplexes Design zu erstellen. Das muss beim ersten Mal sitzen. Deshalb wird wenig experimentiert und man bleibt bei dem, was in der Vergangenheit schon funktioniert hat. Doch so kommen wir nicht weiter.Die Bereiche, in denen wir arbeiten sind sehr vielfältig und reichen von der Raumfahrt bis zum Drucken von künstlichen Organen. Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Sogenannte Wärmetauscher. Die finden sich überall, ob im Kühlschrank oder der Klimaanlage. Unmengen von Energie werden verbraucht, um Dinge zu wärmen und zu kühlen. Durch komplexere Designs kann man dramatisch effizientere Wärmetauscher bauen. Und mit dem industriellen 3D Druck haben wir jetzt Möglichkeiten, diese hochkomplexen Produkte auch zu fertigen.Letztlich stehen wir noch sehr am Anfang dieser Entwicklung. Man muss sich immer vor Augen führen wie vielschichtig Designs in der Natur sind. Das ist eine hohe Messlatte für Engineering. Wir sind als Menschen weit davon entfernt, diese eleganten und effizienten Lösungen zu reproduzieren. Aber mit unserer Technologie bewegen wir uns darauf hin, dass wir eines Tages Maschinen bauen können, die an die Komplexität der Natur heranreichen. Durch die Klimadiskussion kann sich kaum ein Unternehmen erlauben, sich nicht mit Nachhaltigkeitsfragen zu beschäftigen. Was empfinden Sie persönlich, wie gut wir unterwegs sind zu einer Welt, die behutsamer mit dem Leben und den Ressourcen auf dem Planeten umgeht?Nun ja, bisher gehen wir mit dem Planeten nicht sonderlich gut um und die Kurve, auf der wir uns bewegen ist viel zu flach. Wir müssen viel mehr tun! Jeder kann da seinen kleinen Beitrag leisten. Ich habe z.B. komplett meine Ernährung umgestaltet, lebe mittlerweile vegan und fühle mich gesünder denn je zuvor. Das muss jeder für sich selbst entscheiden und es ist natürlich nichts, was über Nacht den Planeten rettet, aber in Summe signifikant sein kann. Noch viel wichtiger ist es aber, denke ich, dass man sich bewusst ist, dass man als Mensch eine sehr aktive Rolle spielen kann, indem man z.B. Innovation vorantreibt. Dinge passieren nicht von selbst, sie werden immer von einzelnen Persönlichkeiten angestoßen. Insofern sind wir als einzelne unheimlich mächtig. Also sich ruhig mal fragen: könnte ich nicht jemand sein, der ein wichtiges Thema löst?Was auch elementar ist, und was wirklich jeder aktiv tun kann: Menschen, die interessante Dinge tun, zu unterstützen! Wir Deutschen neigen ja dazu immer nur Bedenken zu äußern, eine konstruktive Fehlerkultur ist praktisch nicht vorhanden. Stattdessen wäre es so viel hilfreicher, wenn wir Andere mehr ermutigen und motivieren. Das könnten gerade viele junge Unternehmer und Erfinder gebrauchen, die noch nicht so ein dickes Fell haben wie wir Veteranen. Fakten zum UnternehmenBranche: Additive Manufacturing, 3D Printing, Deep TechUnternehmensgründung: 2015Standorte: Deutschland, China, Singapur Beschäftigte International: über 50 Mitarbeitende Dienstleistungen: Eine Softwareplattform, die es erlaubt, mittels Computeralgorithmen und künstlicher Intelligenz hochkomplexe Objekte und ganze Maschinen zu designen und zu generierenAnwendungsgebiete: Kunden und Partner kommen aus den Bereichen Konsumgüter, sowie Medizin‑,Luft- und RaumfahrttechnikHier gehts zur Karrierewebsite. In der Eingrenzung des Themas „Arbeitgeber, die helfen, die Welt besser zu machen“ haben wir den Befragten auch die Unternehmenskultur als ein Instrument genannt, über das die Gesellschaft positiv beeinflusst werden kann. Wie geht man bei HY miteinander um?Ich glaube, dass alle unsere Mitarbeiter genau deshalb bei uns sind, weil sie wirklich etwas bewegen wollen. Das Team ist auf 3 Standorte verteilt, China, Singapur und München. Wir sind derzeit knapp 50 Mitarbeiter aus 15 verschiedenen Nationen. Es macht Riesenspaß, da alle unheimlich motiviert sind und alle am gleichen Strang ziehen.Unser Team ist so divers in Kultur, Sprache und Background — aber wir arbeiten alle auf ein Ziel hin. Jeder bringt sich, seine Projekte und Ideen ein. Wo sonst kann man einfach so seinen eigenen Raketenantrieb programmieren (und drucken!). Oder seit einigen Wochen haben wir eine junge Frau im Team, die zum Thema Bioprinting promoviert hat, also dem Drucken von Zellmaterialien (in Lungenbläschen). Wir überlegen gerade im Team, wie wir mit unserer Software in Zukunft auch diese Branche unterstützen können.Wir sprechen jeden Morgen über Zoom mit allen über Ziele, Probleme und Erfolge für den jeweiligen Tag. Mir ist wichtig, dass alle wissen, wo wir stehen, was wir planen. Und wir ordnen es eben auch immer in diesen globalen Kontext ein. Wir wissen: Wenn wir Erfolg haben, dann bewegt das einen enormen Hebel, weil es buchstäblich jeden Bereich, der irgendetwas mit Engineering zu tun hat auf ein ganz neues Niveau hebt. Und damit rücken Lösungen für Probleme in Reichweite, die derzeit vielleicht aussichtslos erscheinen.Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass Arbeit sinnstiftend sein muss?Eigentlich verstehe ich die Frage nicht. Niemand will ein sinnloses Leben führen, und Arbeit nimmt letztlich doch einen zentralen Teil des Lebens ein. Insofern ist es für mich der absolute Kern meiner Arbeit und damit meines Lebens, dass ich etwas tue, das relevant und sinnstiftend ist.Viel schwieriger ist es natürlich, eine derartige Arbeit zu finden und einen Bereich zu entdecken, in dem man wirklich etwas hebeln kann. Zum Glück haben mich all die Dinge, die ich in den letzten 30 Jahren getan habe, fast zwangsläufig auf das Hyperganic Thema hingeführt. Mit unserer Technologie geben wir Ingenieuren Superkräfte, die sie dringend benötigen, um die großen technischen Herausforderungen der Menschheit zu stemmen. Vor ein paar Jahren war es eine Idee, die etwas verrückt klang. Aber jetzt sehe ich jeden Tag, was da Magisches entsteht. Und das ist schon ein großartiges Gefühl. Das kann man durch nichts aufwiegen.Wie sollte die Welt in 10 Jahren aussehen und was sind die größten Herausforderungen auf diesem Weg?Ich hoffe, dass wir in 10 Jahren auf der Engineering Seite so weit sind, dass wir sagen können „ja, es sind immer noch große Herausforderungen da, aber wir sind auf dem Weg sie zu lösen“. Das größte Hindernis ist hier immer etwas die Trägheit der Masse. Deswegen, und wie bereits vorhin gesagt, es kann und muss nicht jeder der große Innovator sein; aber es hilft auch, wenn wir die Menschen, die bewegen wollen, dabei unterstützen und Begeisterung für Neues zeigen. Dann trauen sich auch mehr junge Menschen an solche „verrückten Sachen“.Mein Wunsch ist, dass die Welt in 10 Jahren eine Welt der Hoffnung ist, oder weniger eine Welt der Dystopien, die uns momentan aus den Medien entgegenschlägt. Ich hoffe, ich habe in diesen 10 Jahren dann dazu meinen Beitrag geleistet. Lin Kayser ist CEO und Mitgründer von Hyperganic, einem Unternehmen, das die Art und Weise, wie wir in Zukunft physische Objekte und Maschinen konstruieren werden, komplett neu denkt.Sein unternehmerischer Werdegang reicht über drei Jahrzehnte zurück. Im Jahr 2000 gründete er u.a. IRIDAS, das über ein Jahrzehnt die digitale Transformation der globalen Filmindustrie voranbrachte. So wurde z.B. das erste Digitale Kino der Welt im Jahr 2002 mit IRIDAS Technologie verwirklicht, um die “Matrix” Filme zu realisieren. IRIDAS wurde 2011 von Adobe übernommen.Nachdem Lin die globalen Videotechnologie-Teams von Adobe in den USA, Deutschland, Indien und China geleitet hatte, gründete er 2014 Hyperganic.Er ist aktiver Mentor der Münchner Startup-Szene, sowie Unterstützer und Berater der Raketen-Start-ups Isar Aerospace, und VoltStorage, das Batteriespeicherlösungen für erneuerbare Energien anbietet.Weitere Top-Arbeitgeber findet ihr hier! Der Beitrag Hyperganic: Nachhaltigkeit dank Deep-Tech erschien zuerst auf 100 Top Arbeitgeber.

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