Ich musste etwas tun, um fr Mitarbeiter interessant zu bleiben

Entweder Sie verkaufen die Firma, oder Sie entscheiden sich fr Wachstum. So hart fllt 2021 das Urteil eines Unternehmensberaters aus, den die Inhaberin des Ingenieurbros Ibak, Anke Koch, um Rat gebeten hat. Eine dritte Option sieht der Berater nicht. Koch entscheidet sich fr Wachstum. In den zwei Jahren danach stellt die Unternehmerin die Weichen fr den Wachstumskurs. Was war geschehen? Anke Koch, die viele Jahre erfolgreich als Architektin gearbeitet hatte, grndete 2010 ein Ingenieurbro fr Energieberatung und CO-Zertifizierung von Gebuden. Das Unternehmen wuchs schnell. Heute betreuen 30 Mitarbeitende rund 150 Projekte. Ibak setzt jedes Jahr mehrere Millionen Euro um. Dieser Erfolg weckt Begehrlichkeiten. Fr ihr Unternehmen erhielt die Inhaberin mehrere Kaufangebote, die sie ablehnte. Ein Interessent gab sich damit nicht zufrieden und wurde unfreundlich. Er setzte Koch 2021 die Pistole auf die Brust: Entweder Sie verkaufen jetzt, oder wir werben Ihnen die Mitarbeiter ab und kaufen die Firma in drei Monaten zum halben Preis, so erinnert sie sich an die Drohung. Das Unternehmen muss wachsen, um zu berleben Koch erkennt, dass ihre Firma in der Gefahrenzone angekommen ist. Sie ist so gro, dass sie ins Visier des Wettbewerbs gert, aber noch zu klein, um sich dagegen zu wehren. Kochs Unternehmen muss wachsen, um seine Zukunft zu sichern. Nur wenn das Unternehmen gro genug ist, kann es nicht einfach von einem Konkurrenten bernommen werden. Nur dann bleibt die Firma fr Mitarbeiter und Kunden attraktiv. Kann in Technologien investieren, angemessene Gehlter zahlen und neue Geschftsfelder erschlieen. Ich habe mich dann gegen einen Verkauf entschieden, mich vor mein Team gestellt und eine Ansprache an die Nation gehalten, sagt Koch. Mit Erfolg: Niemand aus der Mannschaft verlsst das Boot. Doch damit ist es nicht getan. Der Chefin ist klar: Mist, wir mssen wieder raus aus der Komfortzone, um wettbewerbsfhig zu bleiben. Im Mrz 2023 zieht das Unternehmen an eine zentrale Adresse in der Hamburger Altstadt, zwischen Rathaus und Jungfernstieg. Mir war klar, dass ich etwas tun muss, um fr Mitarbeiter interessant zu bleiben, sagt Koch. Nicht jeder im Team wre gekommen, wenn wir noch in unserer alten Villa im Vorort Blankenese gesessen htten. Koch rekrutiert weltweit: Das internationale Team spricht teils Englisch, teils Deutsch. Auch an anderer Stelle investiert Koch: Wir haben unsere Marken Ibak und b.pe Building Performance schtzen lassen, berichtet die 54-Jhrige. Ein weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung. Daneben baut sie die technische Infrastruktur aus und investiert in neue Server. Wenig lukrative Geschftsbereiche werden nicht fortgefhrt, andere, wie Datenanalyse und -screening, ausgebaut. Mehr Personal, hhere Mieten, bessere Technik all das kostet Geld. Gleichzeitig befindet sich die Baubranche 2023 mitten in einer Rezession. Jahrelang machte Ibak quasi keine Akquise, alles lief ber Empfehlungen. Das ndert die Inhaberin jetzt und investiert in Website, Auenwerbung und Marketing. Von der Einzelkmpferin zur Fhrungskraft Es ist nicht das erste Mal, dass Koch ihr Unternehmen neu aufstellen muss. Ich habe als Einzelkmpferin im Dachgeschoss unseres Hauses begonnen, erzhlt sie. Anfangs hatte die Firma nur eine Handvoll Beschftigte, doch mit der Zeit wuchs das Team. Immer wenn ein neuer Auftrag reinkam, stellte ich wieder jemanden ein ganz ohne Fremdkapital. Zu Kochs Kunden zhlen Banken und groe Immobilienfirmen, die Gewerbeimmobilien oder ganze Quartiere entwickeln. Am Anfang hatte ich berhaupt keinen Fhrungsstil, erinnert sich Koch. Ich habe alles sehr laissez faire gehandhabt. Das ging auch lange gut, doch ein greres Team bentigt andere Prozesse: Kaum jemand fhlte sich verantwortlich, wenn etwas schiefging oder nicht erledigt wurde. Ich habe gemerkt: Mit diesem Schmusekurs komme ich nicht weiter. Die Verantwortung muss neu verteilt werden Wenn Unternehmen wachsen, mssen sich auch die Strukturen und das Management ndern. Als zum Ibak-Team bereits ein Dutzend Menschen gehrten, holte Koch mit Christine Recke eine Mitarbeiterin in die Geschftsfhrung und machte sie zur Prokuristin. Christine und ich ergnzen uns: Ich bin die Visionrin, die am liebsten alles sofort umsetzen wrde, sie ist die Dame fr die Zahlen, die auch mal auf die Bremse tritt, beschreibt die Grnderin die Arbeitsteilung des Duos. Bei etwa 20 Mitarbeitenden fhrte Koch schlielich Abteilungen ein fr nationale und internationale Zertifizierungssysteme sowie fr Portfoliomanagement und Datenanalyse und vergab die Leitungsstellen an Teammitglieder. Dabei haben wir auch Fehler gemacht, sagt die Geschftsfhrerin selbstkritisch. Wir htten mit den Teamleitern von Anfang an klren mssen: Was sind eure Befugnisse, was sind unsere Erwartungen? Endlos weiterwachsen will Anke Koch nicht: Ich habe immer gesagt: Ich will nicht mehr als zehn Mitarbeiter haben, dann waren es irgendwann nicht mehr als 20 jetzt sage ich: hchstens 50, erzhlt die Unternehmerin und lacht. Sie ahnt bereits: Bis dahin wird noch einiges passieren. Doch die Chefin bleibt angriffslustig: Ich sehe mich nicht in Portugal am Roswein nippen ich mchte weiter mitspielen.

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