Innovative Software zur Straßenerhaltung kommt in Bocholt zum EinsatzBocholt - Eine neue Software soll das Erkennen von Straßenschäden deutlich beschleunigen und vereinfachen. Auch in Bocholt soll sie eingesetzt werden.Straßenzustand per KnopfdruckMit einer neu entwickelten Software liefert das „geospatial lab“ der Forschungsgruppe „Künstliche Intelligenz und kommunale Geoinformationen“ der Westfälischen Hochschule (WH) Möglichkeiten zur vollautomatisierten Erkennung von Fahrbahnzuständen. Damit erhalten Kommunen wie Bocholt zukünftig aktuelle Straßenzustandskarten per Knopfdruck. Das Projekt „abs( )“ (kurz für: Automatisierte Bewertung von Straßen) wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Kuhlmann in enger Zusammenarbeit mit den kommunalen Partnern innerhalb von zwölf Monaten durchgeführt, wobei Bocholt zu den Auftraggebern zählte. Weitere beteiligte Kommunen waren unter anderem Bottrop, Dorsten, Gelsenkirchen, oder Marl. Zustand per KnopfdruckDie neu entwickelte Software basiert auf sogenannten „Urbanen Digitalen Zwillingen“. Diese Daten werden mittels spezieller Messtechnik und 360-Grad-Kameras während Befahrungen mit Fahrzeugen gesammelt. Dabei wurden georeferenzierte Bild- und LiDAR-Daten erfasst und verwendet, um hochaufgelöste Panoramabilder und 3-D-Punktwolken der Straßenzüge zu erstellen. Aus diesen Daten können die zuständigen kommunalen Stellen mit der entwickelten Software zukünftig auch Straßenzustandskarten per Knopfdruck erstellen, teilt die Westfälische Hochschule mit. Die Software erkennt Schadensobjekte, führt Simulationen von Ebenheitsmessungen durch und fasst diese Informationen in Zustandsklassen zusammen.„Für die Software wurden spezielle KI-Modelle auf Basis ‚Tiefer Konvolutionaler Neuronaler Netze‘ auf eigens angefertigten Trainingsdatensätzen trainiert, ausgewertet und sukzessive optimiert“, berichtet Marius Maryniak, der zusammen mit Alexander Roß an der Entstehung der Software beteiligt war. Ebenso wurde ein spezielles Verfahren zur Simulation der Ebenheitsmessungen entwickelt. Die Daten zu den Fahrbahnzuständen können für beliebige Straßenabschnitte zusammengestellt werden.Zeit und Ressourcen sparen„Mit dieser Software stehen der Stadt Dorsten und den übrigen Städten der Emscher-Lippe-Region nun eine innovative Lösung zur Verfügung, um die Straßenerhaltung noch effizienter anzugehen. Sie ermöglicht es uns, Schäden an Fahrbahnen flächendeckend über das Stadtgebiet einfach zu identifizieren und Maßnahmen gezielt zu planen“, so Hubert Stenkamp von der Stadt Dorsten. So spare man Zeit und Ressourcen. Zudem können die Ergebnisse von Folgebefahrungen unkompliziert angewendet und mit den vorangegangenen Auswertungen verglichen werden.Der Einsatz der neuen Software zur Straßenerhaltung wird somit nicht nur die Arbeit der Stadt Bocholt, sondern auch anderer Städte in der Emscher-Lippe-Region deutlich effizienter gestalten und eine zeitnahe Behebung von Straßenschäden ermöglichen.
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