Judenverfolgung und Holocaust

1933 bis 1945 Antisemitisches Denken war eine der wichtigsten Grundlagen der nationalsozialistischen Ideologie. Hitler hatte die Vernichtung der Juden bereits früh und immer wieder angekündigt. Schon kurz nach Machtantritt der NSDAP 1933 begann die staatliche Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich. Zum Stadtbild im nationalsozialistischen Deutschland gehörten beispielsweise Schaukästen der antisemitischen Zeitschrift Der Stürmer wie auf dem Foto aus Worms zu sehen. Höhepunkt der Judenverfolgung vor dem Zweiten Weltkrieg war der Novemberpogrom 1938, bei dem über 1400 Synagogen und jüdischen Bethäuser in Brand gesteckt und verwüstet wurden. Unbekannter Fotograf: Stürmer-Kasten in Worms, Foto von 1933 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Bundesarchiv Bild 133-075, Worms, Antisemitische Presse, Stürmerkasten, CC BY-SA 3.0 DE, Wikimedia) Die Vernichtung der Juden setzte die NS-Führung und in erster Linie die SS ab dem Jahr 1941 in die Tat um. Nach heutigen Schätzungen wurden etwa 5,7 Millionen Menschen aus allen besetzten europäischen Ländern systematisch ermordet nur weil sie jüdischer Abstammung waren. Die SS richtete hierfür sogenannte Vernichtungslager ein, in denen die Menschen vergast und anschließend verbrannt wurden. Knapp die Hälfte der Opfer des Holocausts kamen nicht in diese Vernichtungslager, sondern wurden von Erschießungskommandos ermordet. Der Völkermord an den Juden wird heute meist als Holocaust (altgriechisch: vollständig verbrannt) oder Shoa (hebräisch: Heimsuchung) bezeichnet. Es gab auch noch weitere Menschengruppen, die im Nationalsozialismus systematisch ermordet wurden beispielsweise Menschen mit Behinderungen oder die Sinti und Roma. Auch gab es im 20. Jahrhundert eine Reihe weiterer Völkermorde (siehe hierzu das segu-Modul: Streit um ein Wort: Völkermord). Der Holocaust gilt im Vergleich als derjenige mit den meisten Todesopfern und der radikalsten Planung und Durchführung. In dieser Modulserie lernst du verschiedene Aspekte zur Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Menschen, zur Durchführung des Holocaust sowie zum schwierigen Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus kennen. Das Video des ersten Moduls über das Novemberpogrom von 1938 eignet sich als Einstieg es gibt dir auch einen kurzen Überblick über die Judenverfolgung seit 1933. Judenverfolgung | vor 1941 1 Novemberpogrom 1938 | Video Verstehen und urteilen | Ausgrenzung und Verfolgung mittel | ca. 30 min  2 Zeitzeugen | Novemberpogrom 1938 Quellen untersuchen: Zeitzeugeninterviews | Ausgrenzung und Verfolgung   schwer | ca. 30 min 3 Synagogen | zerstört? vergessen? | Spurensuche vor Ort Quellen untersuchen: Zeitzeugeninterviews | Ausgrenzung und Verfolgung    mittel | ca. 90 min   Die Ermordung der europäischen Juden | 1941 1945  4 Holocaust | Dimensionen und Begriffe Wissen mittel | ca. 20 min 5 Auschwitz-Birkenau 1944 | Fotos aus zwei Perspektiven Quellen untersuchen: Fotos | Holocaust   schwer | ca. 40 min  6 Ganz normale Männer | Täter des Holocaust Verstehen und beurteilen | Täter des Holocaust   schwer | ca. 40 min Erinnern und Gedenken an den Holocaust  7 Schild Bochum der vergessene Fußballmeister von 1938 Verstehen und urteilen | Fußball und Sport | Erinnerung mittel | ca. 30 min  8 Auschwitz virtuell erkunden Forschen und entdecken | Historische Orte mittel | ca. 30 min 9 Der 9. November als Gedenktag Verstehen und urteilen | Gedenken und erinnern mittel | ca. 30 min 10 Umgang mit der NS-Vergangenheit | Grabstätte Walter Müller Verstehen und urteilen | Streit um Geschichte   schwer | ca. 40 min 11 Eine NS-Gedenkstätte in deiner Nähe? Forschen und entdecken | Lernen vor Ort leicht | ca. 30 min Nach Abschluss einer Modulserie sollst du hier deine Ergebnisse und deinen Lernerfolg selbst evaluieren (das heißt: kritisch beurteilen) Die Zeitangaben geben eine Orientierung für die Bearbeitungsdauer der Module Bildnachweise zu den Vorschaubildern in den Lernmodulen Methode | Thema | Schwierigkeitsgrade:  leicht    mittel   schwer (auch Oberstufe) Selber Fragen stellen Als Zusatzmodul kannst du auch eigene Fragen an die Zeit des Nationalsozialismus stellen und sie dir selbst beantworten. Formuliere eine Frage zu einem Thema, das dich besonders interessiert. Du kannst dich von deiner Lehrerin oder deinem Lehrer beraten lassen, wie du die Frage am besten beantworten kannst und wo du die notwendigen Informationen findest. Hier ein paar Ideen zu weiteren Themen: Neben der jüdischen Bevölkerung wurden auch andere Gruppen diskriminiert und verfolgt. Auf der Seite von Zeitklicks gibt es eine Übersicht. Informiere dich über eine dieser Gruppen. Der Künstler Gunter Demnig hat seit 1995 inzwischen über 56.000 Stolpersteine verlegt, die vor Wohnhäusern, in denen Opfer des Holocaust lebten, an diese erinnern. Gibt es auch in deiner Nähe Stolpersteine. Vielleicht hast du noch andere Fragen? Informiere dich auch im Internet über den Nationalsozialismus hier ein paar Linktipps: Shoa.de | Zukunft braucht Erinnerung | Informationsportal zum Nationalsozialismus und zum Zweiten Weltkrieg Deutsche Geschichten | Bundeszentrale für politische Bildung | Informationsportal zum Nationalsozialismus Lebensgeschichten | Biographien im Nationalsozialismus Die Familie Chotzen | Der Lebensweg der jüdischen Familie Chotzen von 1914 bis heute NS-Gedenkstätten in Deutschland | Verzeichnis von NS-Gedenkstätten in Deutschland mit Suchfunktion Stolpersteine | Wikipedia-Artikel Stichworte zur Modulserie Judenverfolgung und Holocaust | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Novemberpogrom

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Modulserien im Überblick

Was ist Geschichte? Steinzeit Altes Ägypten Griechische Antike Römische Antike Lebenswelt Mittelalter Herrschaft im Mittelalter Europäische Expansion Reformation Absolutismus American History Französische Revolution Napoleon, Rest

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Die USA und der Holocaust: Erschütternde Dokuserie ab heute im TV

Wozu eine restriktive Flüchtlingspolitik im schlimmsten Fall führen kann, zeigt eine TV-Dokumentation aus den USA. Sie zeichnet die Abschottung der Vereinigten Staaten in den 1930er Jahren und die Konsequenzen für die europäischen Juden nach. Der Beitrag

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Holocaust-Gedenktag und die Tagestexte von heute

Jesus aber sprach zu Zachäus: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams.Lukas 19,9 Gestern war Holocaust-Gedenktag. Heute hören wir Jesus über Zachäus reden. Ein Zolleinnehmer, einer von der schlimmen Sorte.Er nahm sein

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DDH wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwurf

Der Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände e.V. (DDH), dem der BDHN e.V. angehört (siehe Bericht), hat gegen kritische Äußerungen des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Dr. Felix Klein, über den Berufsstand der Heilpraktiker protestiert

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Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Seit 1996 wird jedes Jahr am 27. Januar in Deutschland der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Es soll bewusst allen Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden. Der Gedenktag bezieht sich als Jahrestag auf den 27. Januar

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