KI kostet Arbeitsplätze – aber nur die der anderen?

Künstliche Intelligenz kann Arbeitsplätze vernichten – aber auch neue schaffen. Eine aktuelle Studie zeigt: Über die Hälfte der Deutschen denken, dass die Sorge um Jobverluste berechtigt ist – um den eigenen Arbeitsplatz fürchten sie allerdings eher nicht. Einsparpotenziale beim Personalstand Der Einsatz künstlicher Intelligenz hilft Unternehmen, Kosten zu sparen – das betrifft auch die Anzahl der Beschäftigten, sie wird sinken. Diese Erkenntnis teilen immer mehr Mitarbeitende, wie die Studie „European AI Barometer“ der Unternehmensberatung EY zeigt. Befragt wurden 4.800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus neun EU-Ländern, darunter etwa 1.000 aus Deutschland. In der Studie geben 68 Prozent der Befragten an, dass die zunehmende Nutzung von KI-Tools in Unternehmen zu einem Rückgang an Arbeitsplätzen führt. Diese Meinung wird besonders oft in Italien, Portugal und Spanien vertreten, dort sind ungefähr 80 Prozent dieser Meinung. In Deutschland sind es laut der EY-Studie 59 Prozent, die einen Abbau von Arbeitsplätzen befürchten. Gemeinsam mit der Schweiz bewegt sich diese Prozentzahl am unteren Rand der Auswertung. Erstaunlich ist, das 44 Prozent der in Deutschland Befragten der Meinung sind, das ihr Arbeitsplatz nicht oder kaum von dieser Entwicklung betroffen sein wird. Nur jede achte Person hierzulande befürchtet, dass die KI starke Auswirkungen auf ihren Job hat. Automatisierung und ihre Auswirkungen Dieses Ergebnis der Umfrage ist erstaunlich, denn eine der Hauptanwendungen von KI liegt in der Automatisierung von Aufgaben, die bisher von Menschen erledigt wurden. Vor allem repetitive und regelbasierte Tätigkeiten sind besonders anfällig für die Automatisierung. In Branchen wie der Fertigungsindustrie, dem Transportwesen und dem Dienstleistungssektor könnten Maschinen und Algorithmen viele menschliche Arbeitskräfte ersetzen. Beispielsweise könnten selbstfahrende LKWs und Drohnen traditionelle Lieferfahrer überflüssig machen, während automatisierte Kassensysteme im Einzelhandel zu einem Rückgang der Beschäftigung führen könnten. Kognitive Fähigkeiten und Wissensarbeit Nicht nur einfache Aufgaben sind betroffen. Fortschritte in der KI ermöglichen es, auch anspruchsvollere kognitive Tätigkeiten zu übernehmen. Algorithmen zur Datenanalyse, Spracherkennung und Bildverarbeitung können Aufgaben erledigen, die zuvor hochqualifizierten Fachkräften vorbehalten waren. So könnten juristische Recherchen, medizinische Diagnosen und Finanzanalysen zunehmend von Maschinen durchgeführt werden, was die Nachfrage nach menschlichen Arbeitskräften in diesen Bereichen reduzieren könnte. Strukturwandel und neue Berufsbilder Die Angst vor Arbeitsplatzverlusten ist berechtigt, jedoch wird oft übersehen, dass technologische Fortschritte auch neue Berufsbilder und Arbeitsfelder schaffen können. Historisch gesehen hat jede technologische Revolution – von der Industriellen Revolution bis hin zur Digitalisierung – zu einer Umgestaltung des Arbeitsmarktes geführt. Neue Technologien schaffen neue Bedürfnisse und damit auch neue Jobs. So könnten Berufe im Bereich der KI-Entwicklung, -Wartung und -Ethik entstehen, die heute noch nicht existieren. Anpassung und Weiterbildung Um den negativen Auswirkungen der KI auf den Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, ist eine umfassende Anpassung und Weiterbildung der Arbeitskräfte erforderlich. Regierungen und Unternehmen müssen in Bildungsprogramme investieren, die Beschäftigten helfen, sich neue Fähigkeiten anzueignen. Lebenslanges Lernen und die Bereitschaft, sich an neue Technologien anzupassen, werden entscheidende Faktoren sein, um im Arbeitsmarkt der Zukunft bestehen zu können. Bildnachweis: Pixabay, 593296, StartupStockPhotos Der Beitrag KI kostet Arbeitsplätze – aber nur die der anderen? erschien zuerst auf Germanblogs.

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