Klarissenkloster Bocholt: Läuten die Nonnen, wenn Lebensmittel ausgehen?

Klarissenkloster Bocholt: Läuten die Nonnen, wenn Lebensmittel ausgehen?Bocholt - Noch hat der Vatikan nicht über die Zukunft des kleinen Konvents entschieden. Bocholter berichten ihre über Erfahrungen mit Kloster und Klarissen.Blick aufs Leben im KlosterDie erste Erinnerung, die der 29-Jährige an das Klarissenkloster in der Karlstraße hat, stammt aus seiner Grundschulzeit. „Einmal die Woche haben wir Messe gefeiert“, blickt der junge Bocholter zurück, der namentlich nicht genannt werden will. „Dann sind wir mit der ganzen Klasse rüber ins Kloster gelaufen.“ Das habe er „urig“ gefunden, der „Klostervibe“ sei „ein anderer Charme“ gewesen als der in seiner Gemeinde, der Norbertkirche. Gefallen habe ihm auch der kleine Garten, erinnert sich der gebürtige Bocholter, der im Löverick aufgewachsen ist.Die Verbundenheit seiner Familie mit dem Kloster habe mit der Großtante seiner Mutter begonnen, erzählt der 29-Jährige. Er erklärt: „Jemand war krank oder hatte eine Prüfung – da könnten wir etwas Glück gebrauchen“, habe es geheißen. Als „gutes Omen“ habe die Familie dann in der Klosterkirche Kerzen angezündet. Erst im vergangenen Jahr habe seine Mutter dies noch für ihn getan; da sei es um seine Beförderung gegangen.„Bete und arbeite“„Bete und arbeite“, bringt Marianne Detlefsen den Alltag der Klarissenschwestern auf den Punkt. Zusammen mit Marianne Schnelting – beide engagieren sich ehrenamtlich für die Bocholter Bürgergenossenschaft (BBG) – hat sie die Klarissen vor Kurzem besucht. Wie berichtet, ermittelt derzeit eine Kommission, ob der Konvent in der bisherigen Form weiterbestehen kann; denn die Mindestzahl von sechs Schwestern mit ewigem Gelübde, die der Vatikan für autonome Frauenklöster vorgibt, erfüllen die Klarissen an der Karlstraße seit Januar nicht mehr. Äbtissin Schwester Maria sagt, im Kloster lebten fünf Nonnen und eine Postulantin, die noch auf das Noviziat vorbereitet wird. Mehr möchte Schwester Maria derzeit nicht sagen.Einen neuen Sachstand gebe es noch nicht, teilt auf Anfrage die Bischöfliche Pressestelle aus Münster mit. „Wir haben noch keine Antwort aus dem Vatikan und rechnen damit auch nicht in der nächsten Zeit.“Nur eine LegendeMit der Legende, die Nonnen läuteten die Glocke des Bocholter Klosters, wenn ihnen die Lebensmittelspenden ausgingen, räumt Schnelting sogleich auf: „Wir brauchen nie läuten“, zitiert sie eine der Schwestern. Die Nonnen hätten nach eigenem Bekunden „immer genug zu essen gehabt“.Gleichwohl seien die Spenden seit Corona und dem Kriegsbeginn in der Ukraine zurückgegangen, hat die BBG erfahren. Es gebe keine Schulmessen mehr, sagt Ilse-Dore Neumann-Gottsmann, die ebenfalls als Ehrenamtliche der BBG mit den Klarissen in Verbindung steht. Schwester Ancilla, die früher mit der Fietse für ihre Mitschwestern in Klausur den Kontakt zur Außenwelt gepflegt habe, könne das altersbedingt nicht mehr.„Gehört zu meinem Stadtbild“Die Besuchergruppe der BBG sei die erste binnen zehn Jahren gewesen, stellt Neumann-Gottsmann fest. Sie sorgt sich um die Schwestern, die im Kloster bei 16Grad Celsius ausharrten. Das Leben in Abgeschiedenheit, ohne Fernsehen und mit Radio Vatikan als einzigem Rundfunksender empfindet die Bocholterin als „irgendwie aus der Zeit gefallen“. Doch leisteten die Klarissen „im Stillen“ eine ungemein wichtige Arbeit: für Menschen, die in der Not zu ihnen kämen. „Es ist wichtig, Dinge zu erhalten, weil sie zu einer Stadt gehören“, findet Neumann-Gottsmann. „Es wäre schade für Bocholt, wenn das Kloster nicht mehr da ist.“Das findet auch der 29-Jährige aus dem Löverick. Er wohne immer noch in der Nähe des Klosters, sagt er im BBV-Gespräch; das Gebäude sei „geschichtsträchtig“ und „gehört zu meinem Stadtbild von der Ecke hier“. Freilich sei die Welt stets im Wandel, aber „gewisse Traditionen finde ich wichtig“.Vor dem Kloster, den Menschen, die darin lebten und denen, die zur Messe dorthin gingen, hat der junge Bocholter „einen göttlichen Respekt“. Und er hat einen Glücksbringer: einen Rosenkranz, der im Kloster geweiht worden ist, und den ihm seine Tante „vererbt“ hat. Auch eine Art von Tradition.

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