Kunst und Kultur auf dem Lande – meine persönliche Weichenstellung für die Zukunft

Kulturelle Entwicklung scheint ein Herzensprojekt vieler in ländlichen Regionen unseres Landes zu sein. Haben politisch Verantwortliche tatsächlich begriffen, wie wichtig ihr Engagement, strukturell und finanziell, ist? Ein Bereich, der Wesentliches zu einer demokratisch-friedlichen Kultur beitragen kann. Ein Arbeitsfeld, in dem ich mich in Zukunft verstärkt und sinnbringend engagieren möchte. Warum diese Entscheidung jetzt? Mein Engagement zur Einführung eines regulären Unterrichtsfaches Theater an allgemeinbildenden Schulen hat mit einigen Projekten der letzten Jahre eine Abrundung erfahren. Das „Kursbuch Darstellendes Spiel“ ist mit einer Auflage von über 60.000 verkauften Exemplaren zum Standard-Schülerarbeitsbuch für Theaterunterricht im deutschsprachigen Raum geworden. Die weiteren Publikationen wie das „Kursbuch Impro-Theater“, das „Kursbuch Theater machen“ und der „Baukasten theatraler Möglichkeit – Rollen und Figuren“ und der „Baukasten theateraler Möglichkeiten – Ästhetische Mittel und Kompositionsmethoden“, ebenfalls mit über 20.000 verkauften Exemplaren, haben sich als hilfreiche Unterstützung des Theaterunterrichts für das selbstständige und selbstgesteuerte Lernen von Schülerinnen und Schülern etabliert.Die noch fehlende Didaktik für Theaterunterricht wurde wissenschaftlich fundiert in der Dissertation an der Universität Siegen (https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/1335) und findet mit zurzeit über 7.000 Downloads neben der Publikation „Die Kunst Theater zu lehren – Didaktik für Theater und Darstellendes Spiel“ rege Nachfrage. Ebenso der YouTube-Kanal Angewandte Theaterforschung > https://www.youtube.com/channel/UCR0VS7_wuJBzLJ-ZR_nbipg/videos.All das zeigt mir, das Wichtigste zur Einführung des Unterrichtsfaches Theater von meiner Seite ist geschafft. Es ist Zeit, sich anderen Gebieten zuzuwenden.Die Corona-Pandemie ab dem Frühjahr 2020 brachte neben einigen Buchprojekten, z.B. die beiden Bücher zum Thema Agilität mit Sabine Parker, auch Zeit zum Nachdenken und Umorientieren. Das Fazit der Besinnungszeit: Zwei neue größere Projekte. Start der Erarbeitung eines Romans und ehrenamtliches Engagement in meiner Heimatgemeinde Hüttenberg in dem Kulturprojekt „Atelierkirche Volpertshausen“.Die Frage nach einem ehrenamtlichen Engagement warf gleichzeitig die Frage auf, was es denn bitte für mich sein soll. Bücherausleihe in der Schulbibliothek betreuen? Gartenarbeit für bewegungseingeschränkte Hochbetagte? Oder Fahrdienst für Bedürftige? Die Frage ließ sich schnell beantworten. Es sollte natürlich etwas sein, wobei ich die im Laufe meines Lebens erworbene Kompetenzen am besten und nutzbringenden für die Gemeinschaft einsetzen kann. Da kam mir das Angebot der Gemeinde, mich im Kulturprojekt „Atelierkirche“ zu engagieren gerade recht. Die Hüttenberger Politiker hatten eine bis zur Ruine verfallene 800 Jahre alte Dorfkirche in Volpertshausen gekauft, sanieren lassen und stellten das Gebäude der Gemeinde als offenen Kulturraum für alle zur Verfügung. Die Interessierten, die sich von der Gemeinde angeregt trafen, sollen diesen Raum nach Gutdünken selbstständig mit kulturellen Angeboten füllen. Ein Programm wurde entworfen und dann kam im Frühjahr 2020 das Corona-Virus nach Deutschland. Jetzt, im Frühjahr 2022 hoffen alle, dass es endlich losgeht, und wir unser Programm mit Hörspielsommer, kreativem Schreiben, Töpfern, Gitarre spielen, Malen, Theater spielen, Literatur-Café und vielen anderen Angeboten umsetzen können und den Ort zu einem Treffpunkt der Menschen machen, an den man auch einfach mal hingeht, um zu gucken, wer da ist. Eine alte neue „Linde“ als Treffpunkt für Austausch im Dorfzentrum. Das Projekt wird überdies unterstützt von der Initiative „Landkulturperlen“. Hier kann man sich auch ein kurzes Interview anschauen, in dem ich mein Verständnis von Kultur im und auf dem Land beschreibe. Die Frage, was ich in diesem Kulturprojekt anbieten kann, beantwortete ich flott. Es orientiert sich natürlich an dem, was ich kann: 1. Gitarre spielen für jeden und alle Altersstufen, 2. Zeichnen und Comics kreieren, 3. Kreatives Schreiben und – das war klar – 4. Impro-Theater. Darüber hinaus portraitiere ich die Künstler, die im Projekt „Atelierkirche“ etwas anbieten möchten, im „Hüttenberg-Journal“.Soweit die Weichenstellung für meine nächste Dekade von 70-80. Dann sehen wir weiter. Blick über die Schultern der Künstlerin Larisa Lauber bei der Arbeit in der Atelierkirche Volpertshausen (Screenshot > https://landkulturperlen.de/persons/atelierkirche-volpertshausen) Blick in den lauschigen Kirchgarten, in dem künstlerische Projekte Anregungen bieten für Zusammensein und kulturellen Austausch im ländlichen Raum. The post Kunst und Kultur auf dem Lande – meine persönliche Weichenstellung für die Zukunft appeared first on Angewandte Theaterforschung.

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