Lauf für sterbenskranke Kinder macht Zwischenstopp in BocholtBocholt - Die Aktion Kinder-Lebens-Lauf hat am Hospiz Kinder- und Jugendhospizdienst in Bocholt Station gemacht.Ungewöhnlicher FackellaufIn Form eines Engels ist eine ganz besondere Fackel in Bocholt angekommen. Auf rund 7000 Kilometern werden während des Kinder-Lebens-Laufes stationäre Kinderhospizeinrichtungen und ambulante Kinderhospizdienste angelaufen. Die Aktion geht noch bis zum Welthospiztag am 12. Oktober. Die symbolische Engelsfackel wird in einzelnen Etappen auf vielfältige Weise weitergereicht: mit dem Fahrrad, per Helikopter, mit dem Heißluftballon, einfach zu Fuß oder wie in Bocholt mit Motorrädern.Ziel des Kinder-Lebens-Laufes ist es, die stationären Kinderhospizeinrichtungen, die ambulanten Dienste und betroffene Familien miteinander in Kontakt zu bringen und auf die Kinderhospizarbeit und deren Bedarfe aufmerksam zu machen.Am Freitagmittag erreichten die „Red Knights“, der Motorradklub der Feuerwehr Castrop Rauxel, die Geschäftsstelle des Omega-Hospizdienstes an der Moltkestraße in Bocholt und wurden dort mit vielen bunten Fähnchen begeistert empfangen. „Mensch, geiler Hobel“, oder auch „Ich wollte eigentlich auch immer einen Motorradführerschein machen“, raunten sich die überwiegend älteren Bocholter vor Ort begeistert zu. Dass an dem frühen Freitagmittag kaum junge Menschen und Familien mit ihren Kindern versammelt sind, ist laut Beate Bäumer-Messink der Uhrzeit geschuldet. „Natürlich spricht man während einer gemütlichen Kaffeerunde nicht gerne übers Sterben“, sagt Michaela Schneider, Vorsitzende des Omega-Hospizdienstes. Seit der Eröffnung des Edith-Stein-Hospizes im vergangenen Jahr habe sich jedoch viel getan und die Einrichtung ist in aller Munde und keinesfalls ein Tabuthema.Weiter nach Oberhausen„In Bocholt betreuen wir derzeit 27 Familien“, informierte Beate Bäumer-Messink vom ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst. Betreut werden auch Kinder, die nicht selbst lebensverkürzt erkrankt sind, sondern deren Elternteil oder Familienmitglied sterbend sind, sagte Bäumer-Messink.Am kommenden Dienstag, so Bäumer-Messink, macht sie sich samt Engelsfackel mit einer kleinen Abordnung im Mercedes-Oldtimer auf den Weg nach Oberhausen, um die Fackel dort ans Hospiz „ Möwennest“ weiterzureichen. Bis dahin, so erklärt sie mit einem Lachen, „passe ich auf die Engelsfackel gut auf und lege sie nachts unter mein Kopfkissen“.
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