Als Tierschützer:innen im letzten Sommer undercover im Hühnermaststall eines Lidl-Lieferanten filmten, brachten sie es nicht übers Herz, alle Tiere ihrem grausamen Schicksal zu überlassen. So entschlossen sie sich kurzerhand, zwei besonders schwache Küken zu retten. Eines der beiden Tiere, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen Monat alt waren, war besonders klein und schwach. Da es nicht genug Fleisch angesetzt hatte, wäre es wahrscheinlich bereits vor dem Schlachttermin getötet worden. Das andere war das genaue Gegenteil: Ausgesprochen groß und besonders schwer. Seine Beine grätschten auseinander, sodass es nicht aufstehen konnte. Die beiden Küken wurden in einen kuscheligen Karton mit Decken, Wärmflasche und Wasser gesetzt. Sie konnten nicht ahnen, dass sie der Hölle des Maststalls für immer entfliehen würden und ihnen ein Leben in größtmöglicher Freiheit bevorstehen würde. Doch genau so kam es, denn ein Lebenshof erklärte sich bereit, die beiden aufzunehmen. Die beiden Küken auf der Flucht. Die ersten Schritte in Freiheit Die Folgen ihres extremen Wachstums und andere gesundheitliche Probleme sind nur zwei Beispiele für das, was Hühner in der Mast erleiden müssen. Qualzucht und die industrielle Massenhaltung verursachen unsägliches Leid. Auf dem Lebenshof angekommen, durften die beiden Küken sich daher erst einmal unter der Wärme der Rotlichtlampe von den Strapazen der Mast erholen. Um dem größeren Küken beim Gehen zu helfen, wurden seine Beine vorsichtig zusammengebunden. Durch die stützende Bandage konnte es wieder aufrecht stehen und langsam gehen. Das kleinere Küken wird wahrscheinlich immer etwas kleiner, schwächer und anfälliger für Krankheiten sein. Aufhalten lässt es sich davon jedoch bisher nicht. Didi und Kendra kurz nach ihrer Rettung mit kahlen Stellen am Körper. Auf dem Lebenshof sahen die beiden Küken zum ersten Mal in ihrem Leben einen blauen Himmel, eine grüne Wiese und andere Tiere. Ein bewegender Moment: Sie wurden aus dem Karton gehoben und gelangten in eine vollkommen neue Welt. Sie spürten das erste Mal Gras unter ihren Füßen und atmeten frische Luft. Hier können Sie sich diesen Moment selbst ansehen. Aus »Masthühnern« werden Didi und Kendra Auf dem Lebenshof stellte sich heraus, dass das kleine Küken eine Henne ist und das schwere Küken ein Hahn. Unterscheiden lässt sich dies am einfachsten am Kamm, der bei Hennen weniger ausgeprägt ist. Fortan wurden die beiden Kendra und Didi genannt. Nach einiger Zeit konnten Didis Beinbandagen entfernt werden. Heute kann er ohne Hilfe über die Wiese rennen, in der Erde nach Nahrung picken und Sandbaden. Dennoch fallen ihm diese natürlichen Verhaltensweisen schwerer und er ist schneller aus der Puste als andere Hühner. Weil er auf ein massives Wachstum hin gezüchtet wurde, ist sein Körper sehr schwer und seine Lunge und sein Herz sind einfach zu schwach dafür. Die kleine Kendra stakst fröhlich über den Hof. Ihr Gefieder ist nun komplett und es geht bergauf. Aber: Didi hat Gras für sich entdeckt! Er läuft nicht nur gerne über die Wiese, sondern ist auch auf den Geschmack von saftigen Grashalmen gekommen. Diese scheinen ihm besonders gut zu munden. Der Vorteil ist, dass Grashalme kalorienarm sind. »Masthühnern« wird das Sättigungsgefühl weggezüchtet, da sie möglichst viel essen sollen, um schnell an Gewicht zuzulegen. Auf dem Lebenshof werden deshalb einige Mahlzeiten durch Obst und Gemüse ersetzt, damit der Hunger gestillt wird, aber die Hühner nicht so schnell zunehmen. Ein Gras-Snack zwischen den Mahlzeiten ist daher mehr als vorbildlich von Didi. Kendra und die anderen beim Apfel-Möhren-Mittag. Leben & Erwachsenwerden in der neuen Familie Didi und Kendra leben nun mit verschiedenen Tieren zusammen. Schafe, Ziegen, Esel und Pferde teilen mit ihnen eine große Weide. Doch vor allem mit ihren drei Mithühnern und zwei Puten haben sie sich angefreundet. Allesamt ehemalige »Masttiere«, die ebenfalls Zuflucht auf dem Lebenshof gefunden haben. Wussten Sie, dass Hühner individuelle Stimmen haben? Jedes Huhn klingt anders und das macht sich besonders beim Krähen der Hähne bemerkbar. Es gehört für sie zum Erwachsenwerden. Doch in der Mast werden sie dieses Stadium nie erreichen, da alle Hühner vorher getötet werden. Umso schöner ist es zu hören, wie Didi seine ersten Krähversuche macht. Denn auch das Krähen muss geübt werden. Was erst noch kratzig und unbeholfen klingt, wird nach kurzer Zeit ein imposantes »Kikerikiiiii«, das alle Hofbewohner:innen am Morgen aufweckt. Didi (links) nimmt sich eine Pause vom Krähen und genießt den schönen Herbsttag. Und wer hätte das gedacht? Seitdem Kendra Vertrauen zu Menschen gefasst hat, holt sie sich liebend gern die ein oder andere Streicheleinheit ab! Didi und Kendra dürfen nun den Rest ihres Lebens auf dem Lebenshof verbringen. Mit etwas Glück stehen ihnen noch einige schöne Jahre bevor. Das älteste gerettete »Masthuhn« auf dem Lebenshof hat fünfeinhalb Lebensjahre erreicht. Mit den rund 30 Tagen, die die Hühner im Mastbetrieb am Leben bleiben, ist das nicht zu vergleichen. Doch was ist mit den Zurückgelassenen? Wir sind glücklich, wenn wir sehen, wie Didi und Kendra sich gemacht haben und nun ihr Leben genießen können. Sie haben unfassbares Glück, dass sie aus Lidls Mast-Hölle entkommen sind. Doch Millionen Hühner leiden weiterhin täglich für den Profit des Unternehmens – und den Appetit von uns Menschen. Didis und Kendras Artgenoss:innen aus dem Mastbetrieb sind schon lange tot und wurden durch neue Küken ersetzt. Sie können den Hühnern helfen, indem Sie unsere Petition unterschreiben und so Lidl dazu auffordern, die größten Qualen in der Hühnermast und vor allem die Qualzucht abzuschaffen. 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