Leichter für Angehörige: Technische Hilfsmittel für Demenzerkrankte

Lässt der Opa wieder den Herd an? Wie geht es der kranken Mutter, nachdem die Tagespflege gegangen ist? Angehörige von Demenzerkrankten sind ständig in Sorge. Denn die Lieben vergessen nicht nur viel, sie haben auch Schwierigkeiten, sich zu orientieren und unterschätzen schnell mal eine Gefahr. Wenn das Telefon klingelt, wird der aufgestellte Topf mit dem heißen Öl darin geschwind vergessen. Hilfe für Angehörige von Demenzerkrankten In den vergangenem Artikel „Demenz: Hilfsmittel für erkrankte Personen, haben wir uns vorwiegend mit Hilfsmitteln beschäftigt, die Personen mit Demenz helfen. Sowohl für Erkrankte als auch für die Angehörigen gibt es jedoch zahlreiche Hilfsmittel, die den Alltag trotz Demenz erleichtern können. Die Profis von der Humanis-Pflege haben in den folgenden Zeilen einen Überblick über das technische Rüstzeug für Angehörige zusammengestellt. Denn es gibt mittlerweile viele tolle technische Errungenschaften, die Angehörigen auch mehr Sicherheit geben. Ein Hausnotrufsystem sorgt für ein sicheres Gefühl Lebt der Erkrankte noch im Eigenheim, sind Angehörige meist angespannt in den Zeiten, in denen keine Betreuung vor Ort ist. Hier hilft ein Hausnotruf. Das sind Geräte, die entweder als Armband, Kette oder Clip getragen werden können. Durch Betätigung des Notfallknopfes werden je nach Voreinstellung die Notrufzentrale, Angehörige oder ein Pflegedienst sofort informiert. Oft wird die Hinterlegung des Schlüssels zur Wohnung kombiniert. Manche demente Patienten vergessen auch, dass sie beispielsweise Hilfe beim Aufstehen aus dem Bett benötigen. Ein Sturz ist hier schnell passiert. Daher können Hausnotrufsysteme auch mit Sturz- oder Falldetektoren kombiniert werden. Ebenso ist es möglich, den Brandmelder daran zu koppeln. Solch ein Notfallsystem wird bei einer vorhandenen Pflegestufe von der Pflegekasse mitfinanziert. Fragen Sie nach! Hilfe für Betroffene von der Hinlauftendenz Demenzerkrankte leiden oft auch unter der sogenannten Hinlauftendenz. In diesem Fall machen sich die Menschen mit einem bestimmten Ziel auf den Weg beispielsweise, um die Tochter zu besuchen, die doch jedoch längst nicht mehr dort wohnt. Sie haben es nur vergessen. Orientierungslosigkeit kann so manchen Angehörigen den Schlaf vor Sorge rauben. Aber auch hier gibt es technische Lösungen. Türsicherungssysteme lösen beispielsweise Alarm aus, wenn die Wohnung oder der Garten verlassen wird. Das kann mittels Infrarotsperren oder Funksendern geschehen. Es gibt auch Lösungen, bei denen ein Chip in den Schuh gesteckt wird, der dann Alarm aussendet, wird eine Fußmatte überschritten. Sensormatten lösen ebenfalls Alarm aus, sobald sie betreten werden. Diese sind eine gute Möglichkeit, um zu bemerken, wenn Demenzerkrankte das Bett verlassen. Für mehr Bewegungsraum und dennoch sorglose Angehörige können Personenortungsgeräte sorgen. Sie können im Notfall feststellen, wo sich der orientierungslose Erkrankte befindet. Auch eine SOS-Kette oder Anhänger mit wichtigen Daten wie Name, Adresse und Telefonnummer kann eine wichtige Hilfe sein. Türen, Fenster & Co: Sicherung von Gefahrenquellen Aber nicht nur das Hinauslaufen aus Türen kann Demenzerkrankten zum Verhängnis werden. Schließen sie sich ein, haben Angehörige nicht selten schon vor verschlossener Tür gestanden. Daher sollte unbedingt an die Eingangstür ein Universalschloss eingebaut werden. Dann kann die Tür auch von außen geöffnet werden, obwohl ein Schlüssel von innen steckt. Das Gleiche gilt für das Badezimmer, wenn dies abschließbar ist. Dort kann die Badewanne zu einer Gefahrenquelle werden. Denn schnell ist vergessen, dass hier der Wasserhahn läuft. Bis der Untermieter merkt, dass Wasser von der Decke tropft, ist der Schaden meist bereits immens. Hier können Sensoren helfen: Vor der Badewanne angebracht, melden sie, wenn sie Nässe registrieren. Solche Sensoren können auch mit dem Hausnotruf gekoppelt werden. Wohnt der Demenzerkrankte in oberen Stockwerken, sollten Angehörige zudem die Fenster mit Sicherungen versehen. Dann können sie nur noch ein kleines Stück geöffnet werden. Die Gefahr, aufgrund von Orientierungslosigkeit aus dem Fenster zu stürzen, ist damit gebannt. Technische Raffinessen nehmen dem Pflegenden die Sorgen Im Alltag eines Demenzerkrankten geschieht es schnell, dass technische Geräte angeschaltet bleiben, obwohl sie nicht mehr gebraucht werden. Auch das kann Angehörige sorgen. Hier helfen Modelle mit automatischen Abschaltsystemen beispielsweise beim Herd und beim Bügeleisen mit einer Abschaltautomatik oder am Wasserhahn mit einen Flussregler oder Bewegungsmelder. Die Mischbatterie mit Temperaturbegrenzer vermeidet Verbrühungen. Eine Kaffeemaschine mit Zeitschaltuhr sorgt zur richtigen Zeit für das Getränk. Nachtlichter mit Bewegungssensor weisen im Dunkeln den Weg zur Toilette, ohne dass der pflegende Angehörige in der Nähe sein muss. Kleine Investitionen können sich lohnen Es gibt zahlreiche technische Hilfsmittel, die das Leben eines pflegenden Angehörigen von Demenzerkrankten erleichter. Manche kosten nur wenig Geld und lassen sich leicht installieren. Die genommene Sorge ist hingegen unbezahlbar. Fragen Sie bei Ihrer Kasse nach, was finanziell sogar unterstützt wird.

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AWO Bezirksverband Rheinland/Hessen-Nassau e.V.:

Fachtag Gerontopsychiatrie - Workshop "Der vertraute Fremde - demenzerkrankte Menschen in der Familie" (2001) Der Beitrag AWO Bezirksverband Rheinland/Hessen-Nassau e.V.: erschien zuerst auf aufschwungalt.

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Von Angehörigen für Angehörige Ratgeber zum Thema Demenz

Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege erstellt aufschwungalt einen besonderen Ratgeber zum Thema "Demenz" (2020/2021). Weitere Informationen? - bitte klicken Der Beitrag Von Angehörigen für Angehörige Ratgeber zum The

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