Marvel-Mittwoch: Darth Maul: Black, White Red #4

Am heutigen Marvel-Mittwoch erscheint endlich Greg Paks letzte Ausgabe einer Sith-zentrierten Comicreihe – aber nein, lasst die Korken noch zu. Es handelt sich (noch) nicht um das nahende Ende seiner ewig währenden Darth Vader-Serie, sondern lediglich um das Finale der zweiten Black, White & Red-Reihe, von Paks Feder verfasst und mit Sidious erstem Schüler Darth Maul im Mittelpunkt. Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können. Inhalt Darth Maul: Black, White & Red #4 (31.07.2024) Es ist inzwischen bekannt, dass Autor Greg Pak hier in unserem Marvel-Mittwoch einen, nun ja, sagen wir, schwierigen Stand hat. Dem über die Jahre erarbeiteten Ruf, dass seine aktuelle Darth Vader-Reihe nicht nur die schlechteste, sondern leider auch mit Abstand längste aller Zeiten stellt, ist es zu verdanken, dass ich mir im Vorfeld der vierten und finalen Darth Maul: Black, White & Red-Ausgabe Sorgen gemacht habe, dass die anthologische Miniserie auf den letzten Metern qualitativ stark abfallen könnte. Berechtigte Sorgen oder falscher Alarm? Die Handlung von Peace and Quiet sowie ihr Aufhänger reihen sich nahtlos in die Szenarien der ersten drei Hefte ein. Man wird mitten in das Ende einer Mission des Sith-Schülers geworfen, da wartet Palpatine/Darth Sidious schon direkt mit der nächsten auf ihn. Weil Maul auf beste Sith-Art auf seiner letzten Mission unbeteiligte Wächter tötet, will sein Meister ihm eine Lektion in Sachen Geduld beibringen – auf beste Sith-Art. Zu diesem Zweck schickt er ihn auf den klangvollen Planeten Ah Re Won, wo er in den vergessenen Ruinen eines uralten Sith-Tempels in Ruhe und Stille meditieren und seine Wut kanalisieren soll. Dort angekommen, stellt der Zabrak fest, dass sich das als gar nicht so einfach gestaltet, wie man meinen dürfte. Das Gelände des ehemaligen Tempels steht recht nah an einer Stadt und so kommt es immer wieder zu lauten Zwischenfällen, die den Schüler von seinen Übungen ablenken. Die Hoffnung, dass es sich um ein insgesamt wortkarges, von seinen Zeichnungen lebendes Heft handelt, welches Pak vom Schreiben schlechter Dialoge abhält, verfliegt somit nach ein paar stillen Panels, die Maul beim Training zeigen, schnell wieder. Der Großteil der Handlung besteht folglich aus immer weiteren Störungen der Ruhe, deren Beseitigung durch den Titelcharakter die nächste, noch lautere bedingt. Zunächst versucht der Bürgermeister, mit dem Lärm seiner Droiden eine seinen Tourismus-Vorhaben verhindernde Hausbesitzerin loszuwerden, weshalb Maul ihn einer Kreatur namens Karafankata zum Fraß vorwirft. Kurz danach trifft eine viel zu laute, musikhörende Bande von jungen Piraten ein, um solch ein Karafankata in der Nähe der Ruinen zu jagen. Maul nutzt sein Lichtschwert, um kurzen Prozess zu machen. Das wiederum ruft den Anführer und Vater eines der Piraten auf den Plan, dessen Schiff allein schon mit seinem ohrenbetäubenden Antrieb die Meditationen des Zabraks stört. Der finale Zweikampf führt zur völligen Vernichtung der Stadt, in deren Flammen Maul endlich in Ruhe und Stille findet, als sein mit dem Ergebnis zufriedener Meister auftaucht, sich zu ihm gesellt und das Heft genau wie die Reihe ein Ende findet. Da Aufbau, Struktur und Länge der einzelnen Passagen des wie für das Black, White & Red-Format üblichen im Überformat erscheinenden Hefts mit seinen Vorgängern identisch ist, gliedert es sich gut in die Reihe ein und verhindert auf der Ebene auch den ein oder anderen Fehler. Leider schlägt aber eine von Greg Paks oft kritisierten Schwächen aus der Darth Vader-Reihe auch hier durch und das sind die mittelmäßigen Dialoge. Für eine schweigsame Figur wie Maul braucht es natürlich nicht viele Worte, wie auch Darth Vader in seiner eigenen Reihe seltener Zeilen hat. Pak bedient sich aber in dieser Ausgabe exakt denselben Kniff, den er gern zu verwenden scheint, indem er in erster Linie Droiden zu Wort kommen lässt. Der Bürgermeister der Stadt auf Ah Re Won wird nämlich von einigen Droiden flankiert, die bis zu ihrem Ende durch den Piratenkönig jeden Besuch empfangen und jede Störung kommentieren. Leider ist das weder besonders witzig, noch bereichert es auf irgendeine Weise die Handlung, eher scheint Pak einfach auf Droiden in kommentierender Funktion zu stehen. Enttäuschenderweise bringen sie die Geschichte um ein gutes Stück möglicher, düsterer Atmosphäre, noch dazu die Möglichkeit, das Durchbrechen der Stille mit noch weniger Dialogen wirkungsvoll zu gestalten. 1 2 3 4 Darth Maul: Black, White & Red #4 (Walter Simonson Variant Cover) (31.07.2024) Darth Maul: Black, White & Red #4 (David Marquez Variant Cover) (31.07.2024) Quellen: Marvel und AIPT Wenn die Droiden dem Heft nicht schon genug Ernsthaftigkeit nehmen, tut es leider die Geschichte als subversiv-humoristischer Kommentar zu Nachbarschaftsstreits und Überreaktionen bei Ruhestörungen in der Vorstadt selbst. Statt auf Horror oder Spannung zu setzen – Elemente, die Pak vielleicht nicht einmal beherrscht, wenn er es wollte – versucht er durch die ironische Brechung der Situation und den Wiedererkennungswert bei vielen Menschen zu setzen. Nichtsdestotrotz bleiben diese Elemente stark subversiv und einmal ausgeblendet, kann man das Gezeigte auch wieder ernster nehmen, als es der Autor der Geschichte scheinbar tut. Darüber hinaus klingt das Ganze auch gewichtiger, als es eigentlich ist. Darth Maul: Black, White & Red #4 ist zwar das inhaltlich schwächste Heft des Vierteilers, aber immer noch weit weg davon, schlecht zu sein. Es lässt sich nur spätestens mit dem Karafankata und seinem Nachwuchs nicht leugnen, dass Pak neben deplatziertem Pseudo-Humor, seinen typisch charakterisierten Droiden nun noch mit dem Monster der Woche wirklich jeden Punkt einer Greg-Pak-Checkliste in die Reihe integriert hat. Zeichnungen Zeichnerisch machen Luca Pizzari und Will Sliney einiges wieder wett und liefern mit den eben erwähnten Kreaturen das Design-Highlight des Hefts. Mit den zahlreichen rot glühenden Augen der Tiere ist auch das Farbkonzept des Formats auf kreative Weise originell eingearbeitet. Leider bleiben die Zeichnungen größtenteils aber so losgelöst vom begrenzten Farbschema, das für die Reihe typisch ist, dass beim nun letzten Heft zum ersten Mal die Zeichnungen unabhängig davon kreiert wurden, dass das Konzept gewisse Dinge vorschreibt. Das Schwarz/Weiß wirkt fehl am Platz und die Panels vor allem direkt zu Beginn unvollständig koloriert. Bei den Ausgaben #1-3 wurde so geschickt mit Schatten und roten Elementen gespielt, dass man sich die Zeichnungen gar nicht anders vorstellen konnte. Im heutigen Heft jedoch wirkt es unfertig. Ansonsten machen die Zeichnungen aber vor allem im späteren Verlauf gründlich Spaß. Maul ist stark stilisiert und Palpatine herrlich grotesk überzeichnet, wodurch das Heft wieder etwas an Atmosphäre gewinnt. Die übertriebenen Nebencharaktere und die Fauna des Planeten sind einzigartig designt und verpassen dem vorerst letzten rein schwarz/weiß/roten Kapitel den für die Reihe so typischen Flair der düsteren Seiten der Galaxis. Fazit Obwohl sich Paks Handschrift nicht übersehen lässt und das letzte Heft der Reihe zugleich auch das schwächste ist, kann man aufatmen. Auf 30 Seiten begrenzt und mit vorgegebener Struktur von Themen und Handlungsablauf ist Darth Maul: Black, White & Red #4 immer noch deutlich besser als jedes Darth Vader-Heft von Pak. Mit dem Ende der Miniserie bestätigt sich auch der seit dem Auftakt herrschende Ersteindruck, dass sich seit Darth Vader: Black, White & Red noch einmal gesteigert wurde. Die Entscheidung, pro Heft eine ganze Geschichte zu erzählen, ging gnadenlos gut auf und die Kreativteams haben zumeist das Maximum aus den Vorgaben herausgeholt. Was bleibt, sind für Sith- und Maul-Fans vier relativ ähnlich ablaufende Missionen aus seiner Zeit als Sidious Schüler, der in der Reihe auch bei weitem nicht zu kurz kam. Die Abwechslung gelingt durch verschiedene Themenschwerpunkte und natürlich die variierenden Zeichnungen. Sollte eine dritte Serie in dem Format für Star Wars folgen, werden die richtigen Entscheidungen, die dem Konzept gutgetan haben, hoffentlich beibehalten. Am nächsten Marvel-Mittwoch erwartet uns dann Inquisitors #2 mit noch mehr Action der dunklen Seite, sowie mit The High Republic #10 das Ende einer weiteren Reihe. Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre. 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