Mehrhundehaltung

Keine Frage: Für die Hunde als Rudeltiere ist es viel schöner, zu zweit oder sogar zu mehreren in der Familie zu leben. Ich selber lebe seit zwanzig Jahren mit zwei Hunden im Haushalt und ich möchte es nicht mehr missen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich damals recht blauäugig war, als ich mich entschloss, mit dem im TH sitzenden Schäferhund Arec einen zweiten Hund zu Leila in den Haushalt zu holen: „Wo ein Hund Platz hat, hat es auch ein zweiterUnd ob ich mit einer oder mit zwei Fellnasen spazieren gehe..“ Nunich hatte Glück mit den beiden und durfte mit meinen Aufgaben und Erfahrungen wachsen. Inzwischen habe ich vor vier Jahren zum dritten Mal zwei bzw. drei Hunde erfolgreich in meinem Haushalt zusammengeführt. Da höre ich auch schon die erste Frage: Welpe oder Junghund zu einem Senior? Geht das gut? Oder doch lieber eine schon erwachsene Fellnase??? Ich habe es oft erleben dürfen, dass ein Welpe bei einem Senior einzog. In den meisten Fällen stellt das auch kein Problem dar. Oft ist es sogar so, dass der alte Hund, der sich vielleicht schon etwas in sich zurückgezogen hat, durch den Junior wieder aus sich herausgeht und aktiver am Leben teilnimmt. Oder sich auch gar nicht so selten in die Erziehung des Jungspunds „einmischt“. Wer gut beobachtet, kann seeehr viel von seinem alten Weggefährten lernen. Aber auch zwei erwachsene Hunde können durchaus problemlos zusammengeführt werden. Bei mir selber waren es mit Leila und Arec, bzw. Yucon und Demsty jeweils Hunde gleichen Alters. In beiden Fällen war vom ersten Moment an klar, wer das Sagen hat. Es gab keine Debatten: Leila und Demsty hatten das “Hausrecht“ und somit das Heft unauffällig, aber fest in der Hand. Damit komme ich zu einem eventuellen Problem: wenn der Neuankömmling mit der Zeit den angestammten Hund einschränkt und sich im Rang nach oben arbeitet. In der Regel ist das nur für uns Menschen ein Problem, aber es heißt dennoch, sehr gut aufzupassen. Wenn der „Neue“ den „Alten“ so plagt, dass dieser leidet, sollte ersterer wieder ausziehen.auch wenn es schwerfällt. Ich habe so einen Fall einmal betreut: eine junge Bernhardinerhündin kam in eine Familie zu einer etwas älteren Hündin. Innerhalb kürzester Zeit traute diese sich nicht mehr, sich in ihrem Haus zu bewegen, ohne von der neuen Hündin gemassregelt zu werden. Sie drohte, ernsthaft krank zu werden, aber bevor es dazu kam, zog der Neuankömmling wieder aus. In meinem Haushalt habe ich vor viereinhalb Jahren zu Demsty, damals 13 Jahre, zuerst die zweijährige Arwen und vier Wochen später ihre gleichaltrige Schwester Eileen geholt. Arwen war gerade so akzeptiert, aber als Eileen dazukam, sah der alte Herr mich an: „Wie.soll DIE etwa auch bleiben?“ Es hatte zunächst den Anschein, als lehne er sie ab.aber Eileen brauchte nur ein paar Wochen, um ihn für sich zu gewinnen. Von da an waren sie „Opa und Enkelin“. Hunde orientieren sich aneinander, es kommt sehr oft vor, dass sie sich gegenseitig in einem Verhalten bestärken.sei es nun positiv oder negativ. Leila hat Arec damals innerhalb vier Wochen beigebracht, dass Katzen jagdbar sind.. bei einer Bekannten hat der ältere Hund dem Neuankömmling die Angst vor dem aus-dem-Haus-gehen genommen . Ich komme wieder darauf zurück: wer gut beobachtet, erkennt, was Sache ist und kann dementsprechend (re)agieren. Es gäbe noch eine Menge zu schreiben zu diesem Themaes würde ein eigenes Buch füllen. Fakt ist: es ist einfach schön, mit mehreren Hunden zu leben. Fakt ist aber auch, dass es sehr gut überlegt ein will, ob man einen zweiten Hund in den Haushalt aufnimmt: wie sieht es mit der Zeit auskann ich zwei Fellnasen gerecht werden? Es bedeutet eventuell nicht einfach das Doppelte, nein – unter Umständen ein Vielfaches an „Mehrarbeit“ und Zeitaufwand. Gerade, wenn der Altersunterschied zwischen den Hunden sehr groß ist und der Spaziergang dem jeweiligen Vierbeiner angepasst werden muss. Oder die Bedürfnisse nach Beschäftigung sehr unterschiedlich sind.. Eine weitere Frage sollte sein: traue ich mir zu, allein mit zwei Fellnasen unterwegs zu sein? Kann ich das Gespann halten, wenn es sein muss Nicht zu vergessen der finanzielle Aspekt: doppelte Ausgaben für Hundefutter, Tierarzt, Zubehör.. Eine weitere Überlegung geht in Richtung: was tun, wenn es nicht klappt? Wenn die Fellnasen sich nicht zusammenführen lassen, es ständig Zoff gibt. . Nicht jeder Hund eignet sich als Zweithund, nicht jeder im Haushalt bereits etablierte Vierbeiner toleriert einen Neuzugang.. Wenn ich mir all diese Dinge gut überlege, realistisch einschätze und dann zu dem Ergebnis komme: Ja, das geht alles..tjadann sollte der Entscheidung, die Familie um eine Fellnase zu vergrößern nichts mehr im Wege stehen Der Beitrag Mehrhundehaltung erschien zuerst auf active-mantrailing.de.

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