Misereor zu Besuch an der BBS Neustadt

Am Freitag, 16.2.2024, besuchte uns Rafael Jurado Díaz aus Kolumbien im Rahmen der Misereor Fastenaktion in der BBS Neustadt. Er ist Mitarbeiter der Landpastoral seiner Heimatdiözese Pasto, die im Süden Kolumbiens liegt. Begleitet wurde er von dem Dolmetscher Dominik Fromm, der Misereor-Länderreferentin Jana Echterhoff sowie von Charleen Kovac, die bei Misereor für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Die Fastenaktion ist die große öffentlichkeitswirksame Aktion von Misereor, dem Hilfswerk der katholischen Kirche. Sie wird jedes Jahr mit einem feierlichen Gottesdienst in einem der deutschen Bistümer eröffnet. In diesem Jahr nun findet der Eröffnungsgottesdienst in St. Ludwig in Ludwigshafen statt. In jedem Jahr steht ein anderes Land des globalen Südens im Blickpunkt der Fastenaktion. In diesem Jahr ist es Kolumbien. „Interessiert mich die Bohne“ – so lautet der Titel der Fastenaktion 2024. Über diesen Satz stolpert man zunächst, denn das altbekannte Sprichwort heißt doch „Interessiert mich nicht die Bohne.“ Und der Titel der Aktion hat weder ein Fragezeichen noch ein Ausrufezeichen. So fordert er uns auf, darüber nachzudenken: Interessiert mich die Bohne? Und ein Ergebnis dieser Überlegung könnte sein: Ja, die Bohne interessiert mich. Die Bohne ist eines der Grundnahrungsmittel in Kolumbien. Auch wenn eine einzelne Bohne noch keine Mahlzeit ergibt, so zählt doch jede Bohne. Mit der Bohne rückt die Lebens- und Arbeitswelt der kolumbianischen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Misereor will gerade diesen Menschen eine Stimme geben, die von ihren Regierungen oftmals vernachlässigt werden und denen wenig Wertschätzung entgegengebracht wird. Und das, obwohl die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit den Erträgen des von ihnen bewirtschafteten Landes nicht nur die Ernährung ihrer eigenen Familie sicherstellen, sondern auch einen großen Teil zur Ernährungssicherheit der gesamten Bevölkerung des Landes beitragen. Zu dem mangelnden Interesse von Verantwortlichen in Regierung und Politik, an der Lebenssituation der Landbevölkerung etwas zu verändern, kommt hinzu, dass Landbesitzer und Agrokonzerne den kleinbäuerlichen Betrieben das Leben schwer machen. So stellt Misereor mit jeder Fastenaktion Projektpartner vor, die den Menschen in den ländlichen Regionen helfen, ein Leben in Würde zu führen. Die Landpastoral der Diözese Pasto, ist ein Projektpartner von Misereor. Mit Hilfe von Schulungen und in Workshops lernen die kleinbäuerlichen Familien neue Anbaumethoden kennen, die den Boden schonen und die Natur weniger belasten. Beispielsweise lernen sie, wie man Biodünger selbst herstellt und sie werden darin begleitet, auf genmanipuliertes Saatgut zu verzichten und Saatgut selbst heranzuziehen. Herr Rafael Jurado Díaz hat uns mit Hilfe einer sehr anschaulich gestalteten Power-Point-Präsentation ein wenig mit hineingenommen in die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen vor Ort. Seine Ausführungen wurden von Herrn Fromm simultan übersetzt, so dass man alles gut verstehen und nachvollziehen konnte. Die ländliche Bevölkerung hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Eines davon sind die kriminellen, miteinander rivalisierenden Banden, deren Aktionen sich direkt auf das Leben der Familien auswirken. Diese Banden rekrutieren Jugendliche, die für sich selbst wenig Perspektive sehen. Die Jugendlichen müssen sich dann der kriminellen Organisation unterordnen und lernen Gewalt in all ihren Facetten kennen. Hinzu kommen all die Übel, die der Anbau der Kokapflanze mit sich bringt. In vielen Regionen Kolumbiens wird die Kokapflanze angebaut. Die Diözese Pasto ist davon nicht ausgenommen. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen KD 23 und BF2 HW/GP hielten sich nicht zurück mit Fragen an Herrn Jurado Díaz , der mit seiner sympathischen und authentischen Art schnell das Interesse der Zuhörer geweckt hatte. Man hat gespürt, dass hier nicht ein Vortrag gehalten wird, sondern dass hier jemand spricht, der mit Herzblut Zusammenhänge aus seinem Heimatland darstellt und der positive Entwicklungen in den Vordergrund rückt. Die Landpastoral möchte den Menschen eine Vision vermitteln, Ziele, die sie erreichen können. Durch Beharrlichkeit, durch Eigeninitiative, durch gegenseitige nachbarschaftliche Unterstützung und mit Hilfe der professionellen Unterstützung seitens der Kirche. Viele kleine Schritte sind notwendig, bis sich Veränderungen hin zu einem besseren Leben mit gesünderem Essen und einem besseren Schutz der Umwelt zeigen. Nachhaltige Methoden der Landbewirtschaftung, die Stärkung des Selbstwertgefühles und des Gemeinschaftssinnes sind Schlüssel dazu. Davon ist Herr Jurado Díaz überzeugt. Auf den Bildern der Power-Point-Präsentation konnte man sehen, wie dankbar die Menschen für gute Ernten und für die professionelle, vom Geist der Fürsorge und der Mitmenschlichkeit getragene Unterstützung sind. „Denkt an die Menschen, die die Nahrungsmittel produzieren und denkt an ihre Lebenssituation – wann immer ihr mit Nahrungsmittel umgeht. Das möchte ich euch noch mit auf den Weg geben“, sagte Rafael Jurado Díaz zum Schluss des Gespräches. Ich denke, dieser Appell hat eine Resonanz gefunden. Bernhard Anstett Die Bilder der Powerpoint-Präsentation wurden freundlicherweise von Misereor zur Verfügung gestellt. Loading the next set of gallery items...Load More Der Beitrag Misereor zu Besuch an der BBS Neustadt erschien zuerst auf BBS Neustadt a.d. Weinstraße.

zum Artikel gehen

25jähriges Dienstjubiliäum Schulsozialarbeiter Jürgen Sauther

OStD Clemens Kaesler überreichte am 12.04 dem Schulsozialarbeiter Herrn Jürgen Sauther die Urkunde zum 25jährigen Dienstjubiläum als Schulsozialarbeiter. Die Schulsozialarbeit ist eine wichtige Säule des Erziehungs- und Bildungsauftrages der Berufsbildend

zum Artikel gehen

Azubis der Tourismusberufe TK23 besuchen Hotel Hilton Garden Inn

Die Azubis der Tourismusberufe TK23 unternahmen gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Lill eine Exkursion nach Mannheim. Nach einer Stadtrallye erhielten sie einen beeindruckenden Einblick in das Hotel Hilton Garden Inn und konnten die Veranstaltungsräume, Gä

zum Artikel gehen

Wir freuen uns über Besuch aus den Niederlanden!

Der Beitrag Wir freuen uns über Besuch aus den Niederlanden! erschien zuerst auf BATEG GmbH.

zum Artikel gehen

Besuch des Bürgermeisterkandidaten

Am 6. März waren Bürgermeisterwahlen in der Gemeinde Steffenberg. Michael Röther, einer der Kandidaten, war unterwegs um für Zustimmung zu werben. Auch bei der Firma Aleit. Den kompletten Zeitungsartikel finden Sie hier: http://www.mittelhessen.de/lokal

zum Artikel gehen