Mit der Brennstoffzellenheizung nachhaltig Wärme und Strom erzeugen

Eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Planung eures Hauses ist die, welche Heizung ihr einbauen möchtet. Möglichst kosteneffizient und zukunftsfähig soll sie sein. Und gibt es Heizsysteme, die mehr können, als nur Wärme in die Räume bringen? Wie sieht die Heiztechnik der Zukunft aus? Auf den ersten Blick fällt die Entscheidung für eine Heizart schwer, angesichts der Vielzahl von Möglichkeiten. In rund der Hälfte der deutschen Haushalte wird mit Gas geheizt. Ölheizungen standen jahrzehntelang an zweiter Stelle. Mit Fernwärme heizten im Jahr 2021 bereits 14 Prozent. Andere Heizungsarten wie Strom, Biomasse, Kohle, Holzpellets und Solarthermien nahmen nur jeweils einen einstelligen Prozentsatz ein (Quelle: iwd.de). Vorherrschend waren und sind Brennstoffheizungen, Heizungen also, bei denen durch das Verbrennen eines Stoffes Wärme erzeugt wird. Doch die Heizungswelt ist im Wandel. Neben umwelt- und ressourcenschonenden Methoden setzt die Heiztechnik der Zukunft vor allem auf Effizienz. Was macht eine Brennstoffzelflenheizung einzigartig? Effizienz ist insbesondere bei Brennstoffheizungen wichtig. Die Ressource soll möglichst nutzbringend eingesetzt werden. Und hier kommt die Brennstoffzellenheizung ins Spiel. Durch einen elektrochemischen Prozess, der sogenannten kalten Verbrennung, bei der es zu einer Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff kommt, erzeugt sie Wärme. Der Strom, der dabei entsteht, ist quasi ein Nebenprodukt. Er kann aber von euch für euer Haus genutzt werden. Im Grunde heizt die Brennstoffzellenheizung mit Wasserstoff in Verbindung mit Sauerstoff, ist also keine Brennstoffheizung. Da es aber Wasserstoff für Privathaushalte noch nicht zu kaufen gibt, wie etwa Gas oder Öl, erzeugt die Heizung den Wasserstoff mithilfe von Gas im sogenannten Reformer selbst. Welche Voraussetzungen müssen für den Einbau einer Brennstoffzellenheizung vorliegen? Für den Betrieb einer Brennstoffzellenheizung benötigt ihr einen Gasanschluss, denn Gas ist die Grundlage für die Erzeugung des benötigten Wasserstoffs. Falls in eurem Wohngebiet keine Gasleitungen von einem Anbieter verlegt wurden, könnt ihr auch einen Gastank im Außenbereich aufstellen. Dabei müsst ihr lediglich die Mindestabstände beachten. Der Tank sollte zum Betanken und zur Wartung von allen Seiten erreichbar sein. Neben dem Gasanschluss benötigt ihr eine Möglichkeit, die Heizung mit Luft zu versorgen und die Abgase abzuleiten. Das kann der bereits vorhandene Schornstein sein. Dieser muss allerdings vom Schornsteinfeger überprüft und freigegeben werden. Eine Brennstoffzellenheizung erzeugt Wärme und Strom etwa im Verhältnis eins zu eins. Der Strom kann problemlos in das Stromnetz eingespeist werden. Für die entstandene Wärme benötigt ihr einen Wärmespeicher und eine zentrale Anlage für Warmwasser und Raumluftwärme. Die Brennstoffzellenheizung benötigt relativ viel Platz. Rund vier Quadratmeter solltet ihr für sie einplanen. Die Decke muss mindestens 1,80 Meter hoch sein. Welche Vorteile hat eine Brennstoffzellenheizung? Der offensichtlichste Vorteil einer Brennstoffzellenheizung ist der, dass ihr mit ihr sowohl Wärme als auch Strom erzeugen und nutzen könnt. Für den Betrieb benötigt ihr zwar Erd-, Flüssig- oder Biogas, doch im Vergleich mit herkömmlichen Gasheizungen ist der Verbrauch gering. Das schont nicht nur euren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Mit eurer Brennstoffzellenheizung werdet ihr zudem unabhängiger von teuren Stromkosten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Brennstoffzellenheizung sehr leise arbeitet. Die elektrochemischen Reaktionen finden im Inneren der Heizung statt und erzeugen keinen Lärm. Es sind dabei auch keine beweglichen Teile im Spiel, was die Heizung wartungsarm macht. 5 Vorteile einer Brennstoffzellenheizung✓ hoher Wirkungsgrad✓ niedrige Emissionen✓ kontinuierliche Stromversorgung✓ effiziente Wärmebereitstellung✓ Fördermöglichkeiten Hat eine Brennstoffzellenheizung auch Nachteile? Noch sind die Kosten einer Brennstoffzellenheizung in der Anschaffung sehr hoch. Die Preise bewegen sich zwischen 25.000 Euro und 35.000 Euro. Die Technik ist neu und innovativ, Erfahrungswerte über einen Langzeitbetrieb gibt es noch nicht. Häufig wird als Nachteil auch aufgeführt, dass eine Brennstoffzellenheizung zurzeit nur mit Erd- oder Flüssiggas betrieben werden kann und somit weiterhin die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen besteht. In der Theorie ist es zwar möglich, sie mit Biogas zu betreiben, doch in der Praxis sind die Heizungen nicht auf die Nutzung von Biogas ausgelegt. Ob sich das in Zukunft ändern wird, ist ungewiss. Auch die Frage, ob irgendwann einmal ganz auf Gas verzichtet werden kann, lässt sich nicht beantworten. 4 Nachteile einer Brennstoffzellenheizung✘ hohe Anschaffungskosten✘ Brennstoffabhängigkeit✘ Wartungsaufwand✘ begrenzte Lebensdauer Fördermittel, die ihr für den Einbau einer Brennstoffzellenheizung beantragen könnt Auch wenn eine Brennstoffzellenheizung erheblich kostengünstiger arbeitet als eine der herkömmlichen Heizungsarten: In der Anschaffung ist sie um ein Vielfaches teurer. Reduzieren könnt ihr den Preis, wenn ihr Fördermittel für die Kosten einer Brennstoffzellenheizung beantragt. Bundesförderung für effiziente Gebäude Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert den Einbau einer Brennstoffzellenheizung in einer Höhe von bis zu 35 Prozent, wenn ihr ein Haus saniert, das mindestens fünf Jahre alt ist. Grundsätzlich liegt die Förderung bei 25 Prozent. Wenn ihr aber eure Heizung, die mit fossilen Brennstoffen befeuert wurde, austauscht, erhaltet ihr mit dem Tausch-Bonus weitere zehn Prozent Zuschuss. Diesen Tausch-Bonus gibt es, wenn ihr euch von eurer Gas-, Öl-, Kohle- oder Nachtstromspeicherheizung verabschiedet. Die Gaszentralheizung darf dabei nicht älter als 20 Jahre sein. Es lohnt sich also, die genauen Bedingungen zu prüfen, ehe ihr mit der Sanierung beginnt und Handwerker beauftragt. Heizungsförderung beim Neubau Auch für einen klimafreundlichen Neubau könnt ihr für stromerzeugende Heizungen einen Zuschuss oder ein günstiges Darlehen von der BEG erhalten. Wichtig ist in jedem Fall, dass ihr den Antrag vor Beginn der Arbeiten stellt. Wenn ihr die Vorgaben nicht erfüllen könnt oder ihr die rechtzeitige Antragstellung verpasst habt, könnt ihr einen Steuerbonus nach Paragraf 35 c des Einkommensteuergesetzes beantragen. Nicht nur der Bund, auch einige Bundesländer fördern den Einbau einer Brennstoffzellenheizung. Es lohnt sich, wenn ihr euch über die örtlichen Gegebenheiten informiert. Außerdem lesenswert: Heizungsförderung 2024 so sieht der Förderfahrplan der KfW aus Lohnt sich der Einbau einer Brennstoffzellenheizung? Die Kosten einer Brennstoffzellenheizung sind enorm. Andererseits könnt ihr mit ihr jährlich einiges an Heizkosten sparen. Es ist daher essenziell, dass ihr genau kalkuliert. Eine pauschale Antwort auf die Frage, ob sich der Einbau lohnt, gibt es nicht. Doch je mehr Strom und Wärme ihr benötigt, desto rentabler wird eine Brennstoffzellenheizung für euch sein. Eine Brennstoffstellenheizung produziert ungefähr die gleiche Menge Strom und Wärme. Dabei müsst ihr vor allem bedenken, dass ihr die Wärme selbst verbraucht, den Strom gegebenenfalls in das öffentliche Stromnetz einspeisen und dafür Geld erhalten könnt. Wirtschaftlicher ist es aber, den Strom selbst zu verbrauchen. Für viele gehört eine Brennstoffzellenheizung ohne Zweifel zur Heiztechnik der Zukunft. Wie ist eure Meinung dazu? Kommt eine solche Heizung für euch in Frage? Oder vertraut ihr eher auf Techniken, für die genügend Erfahrungswerte vorliegen? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare. Bildquelle: © lassedesignen | stock.adobe.com Der Beitrag Mit der Brennstoffzellenheizung nachhaltig Wärme und Strom erzeugen erschien zuerst auf BauMentor.

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