Heute habe ich einmal den neuen Nellinger Brenpfad - eine kleine aber sehr interessante Radtour - in Augenschein genommen. An diversen Stationen, es sind insgesamt 10, sind Info-Tafeln mit lesenswerten Beschreibungen der einzelnen Lokalitten angebracht. Ich starte bei der Nellinger Andreaskirche. Das groe Tor ist geffnet, ich halte mich halbrechts und entdecke sogleich meine erste Station: Der Schpfungsgarten, der auf dem alten Friedhof angelegt wurde... Hinter der Andreaskirche befindet sich der Schpfungsgarten... // Ein Paradies fr Blumen und Schmetterlingen... // Auch ein Ort der Ruhe und Einkehr... // // Brunnen und Giekanne erinnern an den alten Friedhof... // Ich verlasse diesen Ort der Stille, folge dem Brenpfad, den ich aus dem Internet heruntergeladen habe in Richtung Amstetten... Die 2. Station ist das Biotop Geckenbuch. Auf der schwbischen Alb gibt es nicht wirklich viele Biotope. Dies liegt wohl in der Beschaffenheit des Bodens, der Wasser schnell versickern lsst. Die Biotope mssen also sehr gut abgedichtet werden, meist mit Folie, um ein Entschwinden des nassen Elements zu verhindern. Biotop Geckenbuch // Biotop Geckenbuch // // // Nach dem Biotop fahre ich links um das Wldchen und nehme wieder Witterung in Richtung Amstetten auf. Ich erreiche die 3. Station: Einen historischen Wegweiser,in dessen Nhe auch eine Holzbank zum Verweilen lockt... // Historischer Wegweiser // Diese Wegweiser hatten einen 8-eckigen Sockel, waren 3 Meter hoch und aus Gusseisen. Nach weiteren 800 Metern bremse ich schon anStation Nummer 4: Eine historische Weidesule.Erst habe ich diese jedoch nicht gesehen, da ich an den ersten Bumen des auf der rechten Seite beginnenden Waldes an einem Baum ein Brenpfadschild mit einem Pfeil nach rechts gesehen habe und diesem gefolgt bin. Jedoch bevor ich nach rechts in den Wiesenweg eingebogen bin, htte ich noch 30 Meter weiter geradeaus fahren sollen... Nach einigen Metern - es mgen ca. 500 gewesen sein, habe ich dann begriffen, dass ich die Weidesule doch verschlafen haben musste, drehte um und entdeckte sie schlussendlich doch noch. // // // Die Weidesulen wurden aufgestellt, um dieWeideflchen zwischen Gemeinden abzugrenzen. Durch ihre Hhe waren sie weithin sichtbar. So sollten Streitigkeiten unter den Viehhaltern vermieden werden. Nachdem ich die Info-Tafel verinnerlicht habe, steige ich wieder aufs Rad, radle 30 Meter zurck und biege dann am Ende des Waldes nach links in den Wiesenpfad ein. Ich berquere das Segelfluggelnde und erblicke auf der linkes Seite die Station 5: Oppinger Lehmgrube. Der Oppinger Lehm wurde an die Tpfer nach Schelklingen, Mnsingen und Ulm verkauft. Der Wiesenweg nach Station 4... // Die ehemalige Oppinger Lehmgrube... // Von der ehemaligen Lehmgrube bis zur Station 6: Eisenbahnlinie Amstetten - Laichingen ist es auch nicht mehr weit und ich befinde mich wieder auf geteertem Untergrund. Das Bahnhfle Oppingen ist in Richtung Laichingen der letzte Bahnhof des Albbhnles. Ab hier wurden die Schienen in Richtung Laichingen (leider) entfernt. Wenn die Dampflok pfeift, kommen die Zuschauer aus allen Lchern... // Die Passagierwaggons sind abgekoppelt, der Lokfhrer kann nun die Lok ans Zugende umsetzen... // // // Im August 1985 wurde die Strecke stillgelegt, nachdem das Zgle 84 Jahre lang treue Dienste geleistet hatte. In strengen Wintern waren bis zu 160 Mann beschftigt, die Schienen von Schnee frei zu schaufeln und den Zug flott zu machen. Ich mach's mir wieder im Sattel bequem... es geht nun durch Oppingen schnurstracks geradeaus durch. An einer kleinen Baumgruppe weist ein Schild darauf hin, dass man nach links auf den Oppinger Spielplatz abbiegen kann. Ohne Kinder hlt man sich am Besten rechts, da fr Erwachsene einfach die Spielgerte zu klein sind und dem Gewicht auch nicht standhalten wrden. Nach dem 2. Windrad geht es auf einer Schotterpiste durch eine lang gezogene Senke. Achtung - hier ist Vorsicht geboten - denn der Schotterweg ist besonders nach Regenfllen recht ausgewaschen und von heimtckischen Spurrillen durchzogen. Ich berquere die L1233 und finde mitten in Aichen die Station 7: Eine interessante Info-Tafel zur Ortsgeschichte Aichen und dem abgebildeten Haus mit den Ornamenten aus Terrakotta. Der Anwaltshof mit den Ornamenten aus Terrakotta... // Nun nehme ich - und der Untergrund ist immer noch Schotter - Kurs auf Station Nummer 8: Die Wacholderheide Mnchsteig. Nicht zu bersehen ist die mchtige Rotbuche mit einem Stammumfang von 6 Metern inmitten der Wacholderheide. Ein Exemplar mit Seltenheitswert - die Rotbuche bei Aichen... // Die Wacholderheide bei Aichen // Die kommende Abfahrt - es geht nun unter der Autobahn hindurch - ist wiederum mit Vorsicht zu genieen. Gleich nach der Autobahn steht eine weitere Info-Tafel, die Neunte: 6.000 Rmische Schuhngel wurden hier ganz in der Nhe der Autobahn entdeckt. Die Schuhngel blieben vermutlich im lehmigen Boden stecken, als die Rmer durch dieses Gebiet kamen und mit den Tcken der klebrigen Masse zu kmpfen hatten. Ich trete locker flockig in einer leichten Rechtkurve die Schotterpiste leicht bergauf. Als ich die Autobahn wieder berquere, bin ich kurzzeitig auf Teer. Circa 100 m nach der Autobahnbrcke geht es in einer fast 360 Grad Kehre links wieder zurck in Richtung Autobahn. Ich folge dem Schotterweg nach rechts und staune nicht schlecht, als der Weg in einen Wiesenweg mit hohem Gras mndet. Ich kann mich erinnern, dass zur Zeit des Autobahnbaus hier ein Schotterwegparallel zur A8fhrte. In der Zwischenzeit hat sich die Natur wohl diesen wieder zurck erobert. Nicht so erfahrenen Radlern empfehle ich hier eine kleine Schiebepassage einzulegen. Es dauert nicht lange, dann befinde ich mich wieder auf Schotter, drehe am Waldende nach rechts ab und schon stehe ich vor Station 10: Der Hochbehlter Schwachstett. Hochbehlter Schwachstett // In den unterirdischen Hallen des Wasserbehlters... // Erbaut wurde der Wasserbehlter 1875 - 76. ber 100 Jahre war er immer gut gefllt und versorgte die Brger von Nellingen und Aichen mit dem khlen Nass. Dieses wurde damals noch von Mhlhausen auf die Alb gepumpt. 1980 kam dann das Wasser vom neuen Wasserturm in Machtolsheim. Nun wird es aber Zeit... ich setze mich wieder auf meinen Drahtesel. Nun geht es auf ebenen Teerwegen noch zum Bahnhof Merklingen (Station 11), der im Dezember 2022 seinen Dienst aufnehmen wird. Momentan ist die Zufahrt noch gesperrt. Die 12. Station liegt zwischen der Autobahn und Nellingen: Das Biotop Fulen Biotop Fulen // Biotop Fulen // // // Kurz vor Nellingen erblicke ich dann schon von Weitem die 13. und letzte Station: Die Hitler-Linde. Den Namen erhielt die Linde im Jahre 1933 als sich die Mchtigen dieses Landes von dieser Anhhe ein Manver betrachteten. // // Nach einigen Hundert Metern habe ich meinen Startpunkt - die Andreaskirche - wieder erreicht. Wer diese Tour ebenfalls mal radeln will, sollte sich 3 bis 4 Stunden Zeit nehmen. Die Info-Tafeln enthalten jede Menge Daten und lesenswerte Beschreibungen, die mit Sinn und Verstand auf die eigene Festplatte gelutscht werden sollten. Nur um die Strecke (23 km) hinter sich zu bringen und an den Zeugen der Zeitvorbei zu huschen - das wre Eulen nach Athen tragen oder einfach fr die Katz. Brenpfad (Rad) - bersicht // Nellinger Brenpfad (Rad) Der Nellinger Brenpfad ist eine landschaftlich schne Radtour, bei der jede Menge interessanter Informationen zu den "vergangenen Zeiten" zu erfahren sind. Die Strecke ist mit Informationstafeln ausgestattet, die man unbedingt durchlesen sollte. Die Radtour ist ca. 23 km lang und nimmt so ca. 3-4 Stunden - je nach Verweilzeiten - in Anspruch. Sehr empfehlenswert. . Nellinger_Brenpfad_Rad_V1.gpx XML Dokument 76.8 KB Download //