New Model Army, Yagow, 23.03.24, Saarbrücken, Garage

There Are Certain Times In Live When Only Punk Rock Will Do! Es war Februar 1995, als New Model Army gerade im Zenit ihrer Karriere für drei Konzerte nach Deutschland kamen: In die Düsseldorfer Philipshalle (Kapaziät: 7.500), ins Leipziger Haus Auensee (Kapazität: 3.500) sowie in die Aula des Cusanus-Gymnasiums des nicht einmal 20.000 Einwohner zählenden Eifel-Städtchens Wittlich. Es war das erste Konzert, außerhalb eines Festivals, für den Verfasser dieser Zeilen, und gerade deswegen bis heute ein unvergessliches Erlebnis. Gut 24 Jahre später war es so weit: New Model Army spielten wieder einmal in der Region und der Redakteur ergriff endlich die Gelegenheit, die Band zum zweiten Mal live zu erleben. Was war von dem Spirit und den Live-Qualitäten dieser Legende verblieben? Die starken Alben der letzten Jahre ließen auf einen fulminanten Abend hoffen Yagow Charakteristisch für die aktuelle Tournee von New Model Army war, dass das Vorprogramm an jedem Spielort von einer anderen Band gestaltet wurde. In der Garage im Saarbrücker Stadtteil St. Johann waren es die Lokalmatadoren von Yagow, denen diese Rolle zufiel. Eine Band, deren Album The Mess im Jahre 2021 zu einem drogengeschwängerten Roadtrip durch die Wüste einlud. Desert, Doom und Stoner Rock mit starkem psychedelischem Einschlag. Nicht unbedingt die Art von Musik, die man im Vorprogramm einer Folk-Punk-Legende erwarten könnte, aber für die Saarländer natürlich eine großartige Gelegenheit, sich einem größeren Publikum vorzustellen. Wie viele Menschen Yagow mit ihrem Auftritt für sich begeistern konnten ist schwierig zu sagen. Zwar war die Garage bis zum letzten Platz ausverkauft, doch blieb es im Zuschauerraum recht ruhig, während Marc Schönwald (Schlagzeug, Perkussion), Kai Peifer (Bass) und Jan Werner (Gesang, Gitarre, Drones) ihr Programm absolvierten. Ruhe, die als Desinteresse, aber auch als konzentriertes Lauschen interpretiert werden konnte. Denn obwohl die Band recht statisch auf der Bühne agierte, schlug der Stoner-Psych doch ordentlich in seinen Bann, jedenfalls, wenn man bereit war, sich auf die Musik einzulassen. Hier eine Prise From Fusk Till Dawn, da eine Prise Kula Shaker, Schlagzeug-Rhythmen, die teils sehr krautig klangen und manchmal sogar Momente, die an The Doors erinnerten. Woran es allerdings mangelte, das war ein wenig Interaktion mit dem Publikum. So blieb am Ende, wenn man das Publikum als Ganzes betrachtet, kaum mehr als höflicher Applaus. New Model Army Mit ihrem diesjährigen Album Unbroken hatten New Model Army eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch im 45. Jahr ihrer Karriere keinen Deut nachgelassen haben, dass Justin Sullivans sozialkritische Texte noch immer Relevanz besitzen und sich der Folk-Punk der Briten, trotz seiner Zeitlosigkeit, musikalisch noch immer weiterentwickelt. So war es denn auch kaum verwunderlich, dass die neuen Stücke zu Anfang des Konzertes im Fokus standen. Man hätte sich kaum einen besseren Einstand als Coming Or Going wünschen können, denn obwohl erst seit wenig Monaten veröffentlicht, schlug der Song mit seinen mächtigen Drums und seiner Punk-Attitüde ein wie eine Bombe. Die Single First Summer After folgte auf den Today Is A Good Day-Track States Radio und veranlasste das Publikum zum Mitsingen, genau wie der eingängige Refrain des anschließenden Language. Bei den Reaktionen der Zuschauer hätte man denken können, dieses Stücke hätten schon viele Jahre auf dem Buckel. Typisch New Model Army eben, denn es gibt wohl nur wenige Bands, bei denen neue Stücke so schnell in die DNA ihrer Fans übergehen. Fans, die auch heute noch auf den Schultern ihrer Bekannten sitzend, ein komplettes Konzert mitsingen und eine Parallel-Show abliefern, die so integral für ein NMA-Konzerte sind, wie die Performance auf der Bühne selbst. Dementsprechend war die Grundatmosphäre an diesem Abend so geladen wie bei anderen Gruppen nur während ihrer größten Hits bzw. bei den Zugaben. So war es beinahe egal, welche Stücke die Briten da gerade auf der Bühne spielten, der fette Sound und die unglaublich starke Bühnenpräsenz, insbesondere von Justin Sullivan fesselten das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde. Es war Party-Time, Zeit zum Springen und zum Kuscheln, je nachdem, welcher Song gerade gespielt wurde. Zu letzterem lud insbesondere Cold Wind vom aktuellen Album ein. Uptempo-Tracks wie der Band-Klassiker 225 sorgten für Bewegung im Publikum. Zwar verzichtete man auch an diesem Abend auf Vagabonds und 51st State, die beiden Klassiker im Repertoire der Band, doch auch ohne diese Stücke wurde die Hit-Dichte mit fortschreitender Uhrzeit im enger: Green And Grey ließ die Haare hochstehen und sorgte für Gänsehautmomente, auch mit Streichern aus den Keyboards. Purity lud zum Schwelgen in Erinnerungen ein und überwältigte die Gefühle. Ein Stück, bei dem man sich einfach nur gehen lassen konnte, bzw. sollte. Dass es nämlich auch Fans gab, die diesen Moment in bewegten Bildern festhalten mussten, kommentierte Sullivan mit folgenden Worten. You dont have to do it! There are 40.000 versions on YouTube. It is all about memory!! Gut, dass die meisten sich dieses Statement zu Herzen nahmen, denn bei Wonderful Way To Go, dem treibenden Abschluss des Hauptteils wollte man einfach nur tanzen und dabei keine Rücksicht auf Handy-Kameras nehmen! Wäre zu diesem Zeitpunkt Schluss gewesen, es wäre wohl niemand enttäuscht nach Hause gegangen. Doch es galt noch einmal in die Anfangstage der Band einzutauchen. Unglaublich, wie wild New Model Army Anfang der 80er gewesen waren. Und es live noch immer sind! Was das hoch-energetische No Rest eindringlich unter Beweis stellte. What a drive! Das war Punk Rock pur!!! Ihre folkige Seite hingegen zeigte die Band noch einmal bei Fate vom 93er The Love Of Hopeless Causes. Es war die letzte Ruhe vor dem Sturm, der abschließend mit Get Me Out über die Garage hereinzog. Die Stimmung war an ihrem Höhepunkt angekommen. Die musikalische Erlebnis dieser Hymne war raumfüllend, alles durchdringend und unwiderstehlich. Wieder ein Stück, das als grandioser Abschluss hätte fungieren können, doch es war nur der letzte Teil des ersten Zugabenteils. Auf den noch ein Zweiter folgen sollte. There are certain times in live when only Punk Rock will do! Besser als mit diesen Worten hätte Justin Sullivan das abschließende Betcha nicht ankündigen können. Roher, wilder und dreckiger als bei diesem Stück aus dem Jahre 1980 hatten New Model Army in ihrer Karriere wohl nie geklungen. Und auch an diesem Abend nicht. Knüppel aus dem Sack und ab ging die Post! Einfach unglaublich, diese Band, noch immer. Unglaublicher sogar als noch vor einem viertel Jahrhundert. Schön, dass New Model Army dieses Jahr noch einmal auf die deutschen Bühnen zurückkehren werden. Fotos: Prog in Focus Chaffeur Support: Christian Storck Tourdaten New Model Army: 19.07. Trier Brunnenhof 21.07. Marburg #8211; Schlossparkbühne 14.11. Tübingen Sudhaus 15.11. Heidelberg halle02 18.11. Leipzig Werk 2 19.11. Hannover Capitol 20.11. Bremen Modernes 21.11. Münster Jovel Surftipps zu New Model Army: Homepage Facebook Instagram Twitter/X YouTube Music YouTube Spotify Apple Music Amazon Music Deezer Tidal last.fm Setlist.fm Discogs MusicBrainz Wikipedia Rezensionen: Unbroken (2024) New Model Army And Sinfonia Leipzig – Sinfonia (2023) Surftipps zu Yagow: Homepage Facebook Instagram Bandcamp Soundcloud YouTube Spotify Apple Music Amazon Music Tidal Napster Shazam Last.fm Discogs Rezensionen: The Mess (2021) Weitere Surftips: Venue: Garage Wir möchten uns bei recht herzlich Oktober Promotion dafür bedanken, dass sie die Akkreditierung für dieses Konzert ermöglicht haben. Der Beitrag New Model Army, Yagow, 23.03.24, Saarbrücken, Garage erschien zuerst auf Betreutes Proggen.

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